Nordostwand - "Nordostkante"
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Routen Details:
Rofan 2260m.
Erster Aufstieg über die Nordostkante: Herbert Eichhorn und Emil Gretschmann am 24. Mai 1920.
Von der Erfurter Hütte über den Schafsteigsattel zum Fuß der Nordostkante. Diese setzt auf den beginn jenes Wandabsatzes nieder, der „die Nordwand des Rofan fast senkrecht durchzieht“. Hartwestlich der Kante leitet zu einer deutlich sichtbaren gelben Wand (ungefähr in halber Höhe) eine Folge von zum Teil überhängenden Rissen empor.
Gleich vom Einstieg weg 15 Meter im Riß bis oberhalb eines weit überhängenden verklemmten Blockes. Hier guter Sicherungsplatz für die nun folgenden schwersten Stellen des Weges; drei weit herausdrängende Risse. Über sie hinweg (im unteren Riß Sicherungshaken) bis zu einem Stand 10 Meter unterhalb des sich erweiternden und oben wieder mit einem Überhang schließenden Spaltes. In ihm empor, bis man ihn, kurz unterhalb des Überhanges nach rechts mittels eines sehr luftigen Querganges verlassen kann. Dieser führt zu einem natürlichen Sicherungsplatz in der sonst fast glatten Wand. Von ihm einige Meter schräg aufwärts, dann schräg rechts zu einem verborgenem Riss. Dieser, wiederum nach links führend, lässt zu einem Schärtchen zwischen Massiv und einer an dieses angelehnten Platte gelangen (ausgezeichneter Sicherungsplatz). Von ihm leitet ein sehr ausgesetztes und schmales Band, das jenseits der Ecke abbricht, zu dem hier gufelartig erweiterten Spalt zurück. Man befindet sich nun unmittelbar unter der anfangs erwähnten gelben Wandstufe.
nach links zum Schärtchen in der linken Begrenzungswand. nun Quergang in der Ostwand auf 10 Meter langem, an einer Stelle unterbrochenem Band zu einem kleinen Geröllplatz am Fuße einer plattigen Verschneidung. Mit zunehmenden Schwierigkeiten zu dem sie oben krönenden Überhang. Entweder gerade oder links davon darüber hinweg zu einer griff- und trittarmen senkrechten Wandstufe. Diese leitet ganz unvermutet auf ein merkwürdiges latschenüberwuchertes Band. (An seinem nördlichen Ende gigantischer Tiefblick!). Durch die oberhalb desselben ansetzenden überall glatten Wandfluchten zieht als einziger Ausweg ein enger 15 Meter hoher Einriß empor. Durch ihn zu seinem oberen Ende einer kleinen Felskanzel. Von ihr aus gelangt man 10 Meter nach rechts querend wieder zur eigentlichen Kante zurück. Hier durch einen „Schlufkamin“ zu einem Schärtchen und durch einen weiteren Kamin zu einem Fenster. Durch dasselbe Ausstieg auf einen begrünten Vorbau. Über ihn, einige Felsstufen und den Grat vollends zum Gipfel.
Vom Einstieg 3 – 4 Stunden.
Die ungewöhnlichen Schwierigkeiten, verbunden mit ganz einzig dastehenden Felsausstattungen, stempeln die Fahrt nicht nur zur weitaus schwersten der Rofangruppe, sondern wohl zu einer der schwersten, wegen des prächtigen Gesteins allerdings auch schönsten Felsfahrten in den Ostalpen überhaupt.
Quelle: 10. Jahresbericht der Akademischen Sektion München des DÖAV (Vereinsjahre 1920), Seite 43-44
Rofan 2260m
Erster Aufstieg über die Nordostkante: Herbert Eichhorn und Emil Gretschmann am 24. Mai 1920 (Jahresbericht der Akademischen Sektion München 1920, Seite 43)
Quelle: 19. Jahresbericht (Vereinsjahr 1914-1920) der Sektion Bayerland des DÖAV 1921, Seite 72
Datum erste Besteigung:
24.05.1920
Gipfel:
Rofanspitze (Hauptgipfel)
Erste(r) Besteiger(in):
Eichhorn Herbert
Gretschmann Emil