Nordwand - "Goldrausch-Führe"

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Routen Details:
Die Erstbegehung des Ersten Teiles gelang L. Rieser (S.P. Darshano) im Jahre 1982
Roßkopf-Nordwand – „Goldrausch – Part I“
Erste Begehung der bis zur Rampe 200 m hohen Nordwand am 19.9.1982 durch Luggi Rieser und Hannes Eder in 3 ½ Stunden Kletterzeit. Schwierigkeit: IV bis VI+, eine Stelle VII-, eine Stelle VIII-; es wurden drei Haken geschlagen und belassen, außerdem sind noch einige Klemmkeile und Friends zur weiteren Absicherung notwendig. Bei der Führe handelt es sich um Plattenkletterei in bombenfestem Fels. Die Schlüsselstelle befindet sich etwa 8-9 m über dem letzten Haken (letzte Sicherungsmöglichkeit, da geschlossene, kompakte Platte), die Route ist daher moralisch sehr anspruchsvoll. Die Führe kann zwar als abgeschlossen angesehen werden, da sie auf eine Rampe führt, über die man die Wand wieder problemlos verlassen kann; die Erstbegeher wollen aber die Route durch einen direkten Anstieg zum Gipfel ergänzen. Der Abstieg erfolgt über die erreichte Rampe, die man rechts absteigend verfolgt und durch einmaliges Abseilen auf ein Band, über das man nach links die Wand verlassen kann.
-gr-
Quelle: Der Bergsteiger 1983, Heft 2, Seite 60

Die Erstbegehung des Zweiten Teiles gelang L. Rieser und W. Müller im Jahre 1983

ROFANGEBIRGE
Roßkopf-Nordwand »Goldrausch Part II«
Erste Begehung am 1.9.1983 durch Wolfgang Müller und Prem Darshano in 6 Stunden Kletterzeit. Schwierigkeit: VII+
Material: Je ein Satz Stopper, Hexentrics und Friends sowie einige Haken. Es wurden 2 Stand-und 2 Zwischenhaken belassen. Übersicht: Vom Pfeilerkopf wird annähernd gerade der linke Rand des auffallenden Daches, worunter sich der markante, gelblich-weiße, U-förmige Wandfleck befindet, angepeilt. Von hier mittels Seilzugquergang nach rechts zu einem deutlichen Rißsystem, in diesem hinauf und auf Verschneidungen in die Gipfelfallinie zurück. Von dort bis zum Ausstieg. Allgemeines: Es handelt sich um den zweiten Teil der Route, die zum Gipfel führt. Der erste Teil wurde am 19. 9. 1982 von der Seilschaft Hannes Eder und Prem Darshano eröffnet. Sie wurde mit VIII— bewertet (siehe Der Bergsteiger 2/83). Die Führe »Goldrausch« Teil I und Teil II dürfte, in einem Zug geklettert, mit Abstand die schwierigste und anspruchsvollste im Rofangebirge sein. Die Roßkopf-Nordwand zeichnet sich durch extrem geschlossenen, festen, plattigen und steilen Fels aus. Deswegen wurde auch bis dato außer der bekannten Schmid-Führe (VI) keine zweite Linie durch die Wand gefunden. Selbst Rofan-Papst Ernst Schmid hielt eine zweite Route in dieser Wand ohne Bohrhaken für unmöglich, überzeugte sich aber persönlich mit Hilfe eines starken Fernglases vom Erfolg des Teams Prem Darshano/Müller. Jetzt ist er gespannt, wer die Route als erster wiederholen wird.
Zeit: Für Wiederholer der Gesamt-führe bis zum Gipfel etwa 5 bis 6 Stunden.
Zustieg: Von Kramsach mit dem Lift zwei Sektionen hinauf zum Berghaus. Dann zu Ziereiner See und in Richtung Rofanturm gehen. Unter der Rofan-Hauptgipfel Nordwand weiter bis zum Alpmoosboden, direkt am Wandfuß. Abstieg: Vom Gipfel Richtung Osten zur Scharte hinunter und durch diese hinab zum Wandfuß.
Hinweis: Die Wandhöhe beträgt ca. 400 m (davon Teil II 200 m).
-pd-
Quelle: Der Bergsteiger 1984, Heft 5, Seite 74


Datum erste Besteigung:
1982
Gipfel:
Roßkopf Nordostgipfel (Rofan-Gebirge)
Grafik:



Erste(r) Besteiger(in):
Eder Hannes
Müller Wolfgang
Rieser Luggi