Ostwand Direkte - "Noichl/Wörndl-Führe"
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Routen Details:
Erstbegehung am 19. und 20.Juli 1957.
Fleischbank ? direkte Ostwand. Erste Begehung am 19. und 20. Juli 1957 durch Hias Noichl (Sektion Wilder Kaiser, St. Johann) und Hans Wörndl (Sektion Bayerland).
Der Einstieg befindet sich zwischen der Fleischbank-Ostwand (Dülferweg) und der Südost-Verschneidung (Weiß-Moser), an einem auffallenden schwarzen, meist nassen Rißüberhang (1 H.). Weiter einige Meter aufwärts zum nächsten Rißüberhang (1 H.). Über den Überhang leicht rechts haltend (1 H.) zu nach links oben führendem Band mit Standhaken, 40 m! Nun gerade weiter ca. 15 m hoher Pfeiler mit Riß (1 H.) zum ?Kanapee"-Standhaken. Vom Standhaken direkt weiter in leichtem Riß mit Überhang. Immer diesem Riß folgend und nach 40 m ausgesetzter Schlingenstand. Von dort bis zum Rißende den Haken folgend ca. 20 m bis zu äußerst ausgesetztem Quergang nach links. Hier einige Bohrhaken. Der Quergang fällt in der Mitte zu einem Überhang und steigt dann zu einer von unten sichtbaren Rampe nach links oben. Etwa in der Mitte Standplatz. Dieser Rampe folgend zu gutem Standplatz vor einem gewaltigen, 35 m hohen gelben Überhang. Den Überhang hinauf zu auffallendem, groß ausladendem Schild. Hier guter Standplatz. Nun fallender Seilquer-gang nach rechts unten zu einem Felskopf. Von hier waagrecht weiter (klettern!) und dann leicht zu einem großen Grasband (Biwakplatz).
Von der rechten Begrenzung des Bandes über einen Überhang (2 H.) in leichtere Felsen. Nach dem Überhang erst rechts, dann links in einen Rißkamin (1 H.). Diesem folgend, teils rechts haltend und dann nach rechts zum Standhaken. Von hier links in eine gestufte Rinne, die man nach rechts auf eine rauhe, griffige Platte verläßt.
Weiter in eine Nische (2 H.) ? Standplatz. Von hier rechts haltend über eine rauhe, senkrechte Rißplatte weiter rechts zu einem nach links führenden Riß und dort zum Standplatz mit Haken. Weiter im Kamin bleibend, bis links ein Gras-und Geröllkessel sichtbar wird. Diesen nicht betreten, sondern im Kamin gerade empor; im oberen Teil links haltend zur Gipfelkante, wo man direkt am Gipfelkreuz aussteigt. Verwendet wurden ca. 15 Bohrhaken, die, obwohl sie nur 21/2 cm lang sind, gut sitzen; weiters einige sehr kurze Ring-und Fiechtlhaken, die teilweise aber schlecht sitzen, besonders vor Beginn des Querganges nach links, an einigen Stellen im Quergang und nach der Rampe im großen Überhang. Schwierigkeitsgrad VI+. Kletterzeit für die Erstbegehung 20 Stunden.
Quelle: DAV Mitteilungen 1958, Heft 1, Seite 15
Wilder Kaiser
Fleischbankspitze-direkte Ostwand
Jetzt wird die erste Winterbegehung dieser äußerst schwierigen Führe (Noichl-Wörndl, VI+) bekannt. Sie wurde Mitte März 1959 von Siegfried Löw und Jörg Lehne durchgeführt. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt. Man weiß aber, daß Noichl im Spätherbst 1958 den Großteil der Haken aus der Wand entfernte, so daß die Winterbegehung um so mehr als eine bedeutende Leistung anzusehen ist.
Quelle: Der Bergkamerad 1958/59, Seite 509
Datum erste Besteigung:
20.07.1957
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
03.1959
Gipfel:
Fleischbank
Grafik:
Erste(r) Besteiger(in):
Noichl Hias
Wörndl Hans
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Lehne Jörg
Löw Siegfried