Nordostkante

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Routen Details:
LIENZER DOLOMITEN
Großer Laserzkopf, 2718 m. Nordostkante aus dem Lämperschoß. Felshöhe 500 m. Wienerskala 4 ob. Durchschnitt 4. Sehr schwierige Kletterei in festem Gestein, herrliche genußreiche Felstour. Erstbegeher Hans Schwanda und Herta Helmreich am 2. August 1948 (Haken wurden keine verwendet).
Die Nordwand des Gr. Laserzkopfes bricht besonders im unteren Teil in steilen, zum Teil in überhängenden Wänden in den Lämperschoß ab. Die eigentliche Nordostkante ist erst im oberen Teil begehbar. Um auf die Kante zu gelangen, muß erst die Steilwand, die sich zwischen Gr. Laserzkopf und Steinkarturm befindet und den Lämperschoß amphitheaterartig umgibt, durchklettert werden. Vom Steigbuch des Ellerweges durch die Laserz-Nordwand (Kleine Laserzköpfe) im Lämperschoß östlich von einem Vorbau in einer steilen glattgescheuerten Plattenzone von links nach rechts bis unter die gelben, splitterbrüchigen Einbuchtungen der Abstürze des Gr. Laserzkopfes. Nun links davon (östl.) eine schwache Seillänge im brüchigen Fels (einzige brüchige Stelle), bis man ein breites Band erreicht. Dasselbe wird eine halbe Seillänge verfolgt, bis man oberhalb eine auffallende Mulde erblickt, von der ein überhängender Riß in ein Rißsystem weiterführt. 2 bis 3 m über eine steile Wandstufe schwierig in die erwähnte Mulde (Steinmann, guter Sicherungsplatz). Nun 5 bis 6 m sehr anstrengend, aber im gutgriffigem Riß über seine überhangende Abschlußstelle und etwa 20 m weiter in einem fortsetzenden Riß empor. Wo der Riß rechter Hand durch einen Block unterbrochen wird, 4-Meter-Querung nach links auf eine Felsrippe. Nun in Rissen und über Felsrippen sich etwas von links nach rechts haltend bis man links eine auffallende Höhle mit zwei Eingängen erblickt. Man wendet sich ganz rechts bis zu den überhängenden Steilabstürzen der Nordostkante. In einer Rinne aufwärts, bis eine Möglichkeit zur Erreichung der Kante geboten ist. Eine Seillänge im festen Fels eine steile Plattenwand empor, hierauf Querung nach rechts an die Kante. Nun äußerst luftig und ausgesetzt immer an der Kante im festen herrlichen Fels an 350 m empor. Überhängen wird stets links ausgewichen, sonst bleibt man aber ständig an der Kante bis sie sich etwas zurücklegt. Sie löst sich in einzelne Türme auf. Ein Kamin, der im oberen Teil einen verkeilten Block besitzt, wird rechts schwierig 6 bis 8 m vor dem Block verlassen. Nun im immer leichter werdenden Gelände auf den Gipfel des Gr, Laserzkopfes.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, November/Dezember, Folge 1374, Seite 163-164

Datum erste Besteigung:
02.08.1948
Gipfel:
Laserzkopf Großer
Erste(r) Besteiger(in):
Helmreich Herta (Jirchar)
Schwanda Hans