Ostwand - "Variante" (Burmester/Nonnenbruch)

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Routen Details:
29. August: Trettachspitze, 2595 m (neue Route durch die Ost-Wand): Herbert Burmester, Otto Nonnenbruch.
Wir benutzten den Einstieg der Erstersteiger (siehe X. Jb. des A. A.V. M.). Wo die dort erwähnte Rinne ausläuft, wandten wir uns über griesige Platten nach rechts und strebten rechts von einer Rippe aufwärts, bis wir schliesslich uns nach links halten und in der nördl. Begrenzung der Hauptschlucht ein markantes Fenster erreichen konnten (vom Einstieg deutlich als grosse, überdachte Höhle zu erkennen), durch das wir in den im Schulzeschen Bericht erwähnten Kessel abstiegen.
Nun folgten wir ein kurzes Stück der Schulze-Route, also nach links über brüchige Felsen und Platten zu einem Band und über eine Wandstufe zu einer Art Terrasse. Die links befindliche Rinne querten wir jedoch nicht, da es uns günstiger erschien, in ihr und später an ihrer nördl. Begrenzungswand an Höhe zu gewinnen. Diese Wand geht in ein schwach ausgeprägtes, nach links ansteigendes Rinnensystem über. Ca. 100 m über der Terrasse scheint dasselbe ungangbar zu werden, darum 15 m Traverse nach links zum Begrenzungsgrat des Systems, der in kleiner Scharte erreicht wird. (In dieser Höhe kreuzten wir vermutlich die Route Schulzes; der „Tunnel" wird in den rechts oberhalb befindlichen überhängen zu suchen sein.) Die hier ansetzende Rinne und anschliessenden Stufen führen zu einer glatten Platte (oberhalb ein in 8 m Höhe beginnender Riss). Diese überschritten wir sehr exponiert nach links, konnten dann wieder aufwärtsklettern und erreichten eine Terrasse an der S.O.-Kante, von der uns eine Verschneidung nach rechts fast direkt auf den Gipfel brachte.
Zeitdauer 2 3/4 Stunden. Der Vorzug unserer Route gegenüber der Schulzeschen ist die geringere Schwierigkeit (schwierig bis sehr schwer), jedoch dürfte jene noch grossartigere Szenerien bieten.
Quelle: 14. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins München 1905/1906, Seite 57-58
Datum erste Besteigung:
29.08.1906
Gipfel:
Trettachspitze
Erste(r) Besteiger(in):
Burmester Herbert
Nonnenbruch Otto