Südpfeiler
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Routen Details:
Quelle: Jahresbericht der Bergsteigergruppe des Österr. Touristenklubs 1929 - 1934, Seite 82
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1932, Seite 278
Säulspitze (etwa 3130 m), Südpfeiler.
Begehung durch Ernst Mille, Rudolf Klose und Willy Blechschmidt (alle Bergsteigergruppe der Sektion Ö. T. K.) am 11. August 1932.
Die rechte Begrenzung der Säulspitze-Südwand bildet ein auffallend kühner Felspfeiler, der im oberen Teil als scharfer, turmbesetzter Grat, in unteren Teil als ungegliederter Plattenpfeiler erscheint. Der Anstieg führt genau an der Pfeilerkante empor und weicht nur an wenigen Stellen knapp rechts aus.
Fast genau am Fuße des Pfeilers befindet sich eine schwarze, teilweise überhangende Verschneidung; etwa 20 m rechts davon ist der Einstieg. Einige Meter empor zu einem Rasenplätzchen. (5 m rechts davon ein Steinmann. 2800 m.) Ganz am linken Pfeilerrand hinan (Riß hinter losgesprengtem Block), dann etwas rechts auf einen Stand. Nun nach links hinaus über die Platte (unter einem Überhang) in eine Verschneidung. In dieser gerade aufwärts, dann etwas links haltend über eine glatte Platte und einen schmalen Einriß zu schönem Stand am Pfeiler. Schräg links durch einen kurzen Spreizkamin und eine Platte zur Kante. Um die Ecke links herum zum Fuß eines 30 m hohen, senkrechten Risses der an der rechten Kante umgangen wird (knapp rechts von dieser mittels eines dünnen Risses zu einer Nische mit verkeilten Blöcken am oberen Ende des 30-m Risses). In gleicher Richtung weiter durch einen schrägen Riß, der schließlich zum Kamin wird, zu einer Rasenstufe in der rechten Pfeilerwand. Sofort wieder nach links in die Wand und über schräg rechts ziehende Plattenrampen und dazwischen liegende senkrechte Wandstufen wieder zur Pfeilerkante (2970 in). Nun fast eben an den Fuß eines schlanken, gelbroten Turmes heran.
Rechts von der glatten Turmwand zu einem Kamin mit kleinem Klemmblock, dann rechts auf eine glatte Platte hinaus und zu einer Ecke. Uber loses Geschiebe 10 m rechts querend zu einer schwarzen, senkrechten Verschneidung. Einige Meter gerade empor zu einer Gabelung. Nun links über die senkrechte Wand gerade aufwärts (Mauerhaken) auf einen abschüssigen Absatz an der Turmkante. Nun schräg rechts über Platten zu einer Bergstufe. (Die drei Seillängen vom Turmfuß an sind Bergsturzgebiet und sehr brüchig.) Nun einen 25 m hohen Riß mit mehreren Überhängen emporspreizend zur Kante (Standplatz).
Schräg rechts weiter auf eine Kanzel aus losen Blöcken und über die folgende, senkrechte Wand und über Platten wieder an die Kante vor einem kleinen, gewaltig überhängenden Turm. Den Überhang unmittelbar empor und über einen zweiten Überhang in die nächste Scharte. Auch der folgende Aufschwung wird unmittelbar genommen (Gratabsatz, Steinmann, von rechts herauf kommt hier der Anstieg Wamprechtssamer und Gefährten.) Fast eben weiter in die Scharte vor dem GIpfelaufschwung.
Nun schräg rechts über eine Rampe zu einer Kanzel, von dieser wieder links auf den Grat.
Ein Stück unmittelbar empor, dann nach links zu einem schönen Rasenplatz in der Südwand und durch Risse gerade zum Gipfel.
Kletterzeit 4 bjs 5 Std. Äußerst schwierige, hervorragende Felsfahrt in festem Gestein. Sicherung nur durch Mauerhaken möglich.
Quelle: Österreichische Touristenzeitung Heft 7 Juli 1933, Seite 88-89
Datum erste Besteigung:
11.08.1932
Gipfel:
Säulspitze (Venedigergruppe)
Erste(r) Besteiger(in):
Blechschmidt Willi
Klose Rudolf
Mille Ernst