Südwand - "Knapp/Jöchler-Führe"
(
Bearbeiten)
Routen Details:
Wettersteingebirge
Schüsselkarspitze-Westgratturm-Südwand
Am 18. Oktober 1959 fanden die Innsbrucker Ernst Knapp, Peter Pflauder, Hansjörg Köchler und Klaus Budinger einen neuen Anstieg durch die etwa 300 m hohe Südwand des Westgratturmes an der Schüsselkarspitze. Es handelt sich um den Wandteil, der links, westlich, der Spindler-Führe durch eine auffallende Verschneidung gebildet ist; die Verschneidung ermöglichte den Durchstieg im unteren Wandteil. Links des neuen Anstiegs verläuft die Jörg-Simon-Führe, die 1945 eröffnet wurde und den Schwierigkeitsgrad VI aufweist. Im oberen Wanddrittel stößt die Führe der Innsbrucker auf die Spindler-Führe (etwa dort, wo die Ausstiegsschlucht beginnt), kreuzt diese und bewegt sich weiter im rechten Wandteil, also östlich der Spindler-Führe. Die Erstbegeher konnten — nach einigen Vorbereitungen — die Neufahrt in einem Tage durchführen; es soll eine sehr schöne Kletterei (VI) sein, für die normale Hilfsmittel (keine Bohrhaken!) ausreichen, was uns lobenswert erscheint. Wir werden demnächst eine Anstiegsbeschreibung veröffentlichen. Somit weisen die Südabstürze insgesamt neun Anstiege auf.
Quelle: Der Bergkamerad 1959, Heft 2, 23. Oktober, Seite 65
Aus dem Wettersteingebirge
Schüsselkarspitze-Westgratturm-Südwand Heft 2/1959 brachten wir auf Seite 65 eine Notiz über eine neue Führe, die am 18. Oktober 1959 von den Innsbruckern Ernst Knapp, Peter Pflauder, Hansjörg Köchler und Klaus Budinger eröffnet worden ist.
Inzwischen konnten wir die Beschreibung dieses neuen Anstieges ausfindig machen:
Der Anstieg vollzieht sich in der Verschneidung die zwischen den Plattenschüssen der Spindler-Führe und den im unteren Teil gelben, überhängenden Abbrüchen des Westgratturmes gebildet wird.
Der Einstieg befindet sich etwa 60 m des östlich Südwandrisses. Zunächst unschwierig eine nach links aufwärts ziehende Rampe. Wo sie steil wird, rechts haltend, gelangt man, immer noch seilfrei, durch einen schmalen Spalt hinter einen Turm, den man als solchen, selbst aus der Nähe, nicht leicht feststellen kann. Hinter diesem Turm etwa 5 m abwärts zu gutem Stand. Beginn der Schwierigkeiten. Quergang nach rechts bis ans Ende der Platte und über den Überhang zu Stand (H). Den folgenden Riß (rechts glatte Platten, links gelblich brüchiger Fels) an Haken etwa 30 m zu gutem Stand (H). Nun gerade hinauf durch die schwach ausgeprägte, überhängende Verschneidung, etwa 25 m, bis man zu einem Riß kommt, der nach links zu gutem Stand führt (H); dieser wird links von gelben, überhängenden Felsen und rechts von grau-Platten begrenzt. Durch die folgende Rißverschneidung etwa 15 m bis unter den Überhang, dann nach links hinaus (VI) und den nachfolgenden Rißkamin zum Stand (H), 10m oberhalb des Überhanges. Nun eine Seillänge über weniger schwierigen Fels zur Spindler-Führe. Von hier kann man nun der Spindler-Führe folgen, oder unterhalb des Spindler-Ausstiegskamines nach rechts in die weiter östlich gelegene Scharte aussteigen.
Die Schwierigkeiten sind in den ersten zwei Seillängen V+, in der 3. und 4. Seillänge VI-, Kletterzeit 3 bis 4 Stunden.
Quelle: Der Bergkamerad, Heft 7, 8. Jänner 1960, Seite 261
Erste Rotpunktbegehung durch Bernhard Schmid im Jahre 1983
Datum erste Besteigung:
18.10.1959
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
1963
Gipfel:
Schüsselkarspitze - Westgratturm
Erste(r) Besteiger(in):
Budinger Klaus
Knapp Ernst
Köchler Hansjörg
Pflauder Peter
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Wagner Helmut (Telfs)
Walter Rolf