Nordpfeiler - "Fensterpfeiler"
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Routen Details:
Quelle: Alpin 1983, Heft 2, Seite 75;
GLOCKNERGRUPPE
Hoher Kasten, Nordwestpfeiler - »Fensterpfeiler«
Erste Begehung am 10.7.1982 durch Hans Bärnthaler und Reinhold Schmuck in 6 Stunden. Interessante Kletterroute mit originellen Kletterstellen in gutem Fels (Ausnahme: 1. Seillänge). Vorherrschend Reibungskletterei; vorteilhaft sind Reibungskletterschuhe, allerdings nur bei trockenem Fels! Die Namensgebung erfolgte nach einem auffallenden Felsenfenster im oberen Wandteil. Schwierigkeiten: V+, Al (in der Ausstiegsseillänge); V- (eine Stelle), meist III und IV. Alle geschlagenen Zwischenhaken belassen, Standhaken bis auf einen entfernt. Klemmkeile von mittlerer Größe empfehlenswert. Zeit für Wiederholer: ca. 3-4 Stunden. Übersicht: Im äußersten rechten Teil der Ödwinkelwände fällt ein markanter, von links unten nach rechts oben ziehender Pfeiler auf. Er ist vom links danebenliegenden Pfeiler (Direkte Nordwand von Hermann, Proksch, Schaffer; 1982) durch eine Firn- und Schuttrinne getrennt.
Zugang: Von der Rudolfshütte auf markiertem Steig den Ödwinkel, wo dieser auf den Gletscher trifft, rechtshaltend aufwärts zum Pfeilerfuß und über eine Schneerampe nach links zum Beginn der Kletterei.
Route: Den ersten Pfeileraufschwung umgeht man über plattige Schrofen und gelangt so zum Fuß einer hohen, steilen Felsstufe. Hier eigentlicher Einstieg.1.Sl: Erst links einer rötlichen, brüchigen Wandstelle und später über brüchigen, grasdurchsetzten Fels linkshaltend empor. Nach 30 m (H) Quergang nach rechts zu Stand (40 m, III+, III, 1 H). 2. Sl: Rechtshaltend bis unter Überhang, diesen rechts umgehend aufwärts zu Stand (40 m, IV, III, 1 H). 3. Sl: Über eine Platte gerade empor in leichteres Gelände links von einem markanten Felstisch (30 m, IV, III). 4. Sl: Über gestuften Fels auf einen markanten Absatz (50 m, II, 1). 5. Sl: Direkt an der Pfeilerkante mittels eines Risses auf den nächsten Absatz (30 m, IV+, V-; 2 H). 6. Sl: Weiter genau an der Pfeilerkante, einen deutlichen Überhang links überwindend zu Stand (30 m, IV, III). 7. SI: Über leichteren Fels ca. 50 m aufwärts bis zum nächsten steilen Pfeileraufschwung (I). 8. SI: Einem markanten Riß folgend, später nach rechts zu Stand bei Blöcken unterhalb des deutlichen Felsenfensters (30 m, IV-, 1 H). 9. SI: Durch das Felsenfenster hindurch, dann über leichteren Fels weiter und durch ein zweites Felsenfenster nach links zu Stand (40 m, II). 10. SI: Über angelehnte Pfeiler zu Stand bei Haken unter der Schlußwand (20 m, II1+). 11. SI: Durch eine Verschneidung auf einen Absatz, dann den Haken folgend zum Ausstieg (35 m; V+, teilweise A1, 7 H).
-sb-
Quelle: Der Bergsteiger 1983, Heft 6, Seite 72
Datum erste Besteigung:
10.07.1982
Gipfel:
Kastenturm
Grafik:
Erste(r) Besteiger(in):
Bärnthaler Hans
Schmuck Reinhold