Kaisermanndl (Lärchecknadel)
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Höhe:
1.950 m
Infos:
Kaisermanndl (Lärchecknadel).
Erste Besteigung am 9.10.1943 durch Fritz Schmitt und Sepp Brandl.
In den Ostabstürzen unterhalb des Griesschartls steht ein mächtiger, mit Sockel etwa 150 m hoher Felsturm, der von Griesenau aus als sehr schlanke Nadel auffällt, wenn Wolken dahinter durchziehen. Einstieg wie Zugang zur Lärcheck Ostwand. In der großen Schlucht, die durch die Ostabstürze gegen das nördliche Griesschartl zieht, teilweise schwierig über einige Stufen etwa 250 m aufwärts, bis eine seichte, geröllerfüllte Rinne nach rechts auf den östlichen Vorbau des Lärchecks leitet. Hier wendet man sich nach links (südlich) und steigt über begrüntes Geschröf auf einen Sattel (Steinmann). Weiter über Schrofen gegen einen östlichen Vorzacken des Kaisermanndls aufwärts, und diesen nordseitig umgehend in einen kurzen Kamin in der Nordseite. Durch den Spalt stemmend über einen Klemmblock in eine Geröllrinne und in eine Scharte, in der die Ostkante beginnt. Diese vermittelt fast ohne Abweichungen den Aufstieg. 8 m gerade aufwärts zu einer angelehnten Platte, einige Meter nach links und in ein Schartl hinter einem Zacken. 6 m gerade empor zu einer scharfen, waagrechten Schneide, und weiter 6 m an der Kante zu gutem Stand. Die Kante wird nun noch steiler und glatter. Überaus schwierig (links H.) an dem etwas abdrängenden, leicht überhängenden Abbruch aufwärts und nach 15 m zu Stand. Nach 25 m erreicht man einen weiteren Standplatz. Einige Meter links aufwärts und in der Südseite an einem kurzen Riß in ein Schartl hinter einem abgespaltenen Zacken. Weiter an der luftigen Kante zu einer Felsnase und an gutgriffigem Fels in der Nordwand knapp rechts der Kante noch weitere 15 m empor, Von einem H. mit Abseilschlinge etwas rechts haltend in der Nordwand (H.) 15 m zum Gipfel. 1 1/2 - 2 Stunden. Prächtiger Fels, sehr schöne, luftige Kletterei. Teilweise überaus schwierig. Läßt sich in Verbindung mit Lärcheck-Ostwand oder -Südwand machen.
Abstieg: 3 m östlich unterhalb des Gipfels Felsnase zum Abseilen. An der Ostkante 12 m abseilend zu H. mit Schlinge. Weitere 14 m tiefer gewinnt man ein Schärtchen (hinter abgespaltenem Zacken). Nun seilt man sich nordseitig in einer großen Rißverschneidung 30 m ab (auch auf zweimal möglich) und betritt steiles, schrofiges Gelände. Entweder abwärts in die Schlucht, die gegen das Nördliche Griesschartl zieht, oder auf einem in die Plattenwand des Kaisermanndls eingelassenen be¬grünten Gesimse waagrecht etwa 12 m zur Ostkante, die unterhalb des leicht überhängenden Aufschwunges betreten wird. Der untere Teil der Kante läßt sich gut frei klettern.
Quelle: Festschrift zum 60-jährigen Bestehen der Sektion Bayerland des DAV, 1956, Seite 71-72
Bild:
Gebirgsgruppe:
Kaiser-Gebirge
Erste(r) Besteiger(in):
Brandl Sepp
Schmitt Fritz
Datum erste Besteigung:
09.10.1943
Routen:
Abstieg vom Kaisermanndl
Ostkante
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Route Neu)