Schwarzkopf (Ankogelgruppe)
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Höhe:
3.172 m
Infos:
Gasteiner Schwarzkopf (3180 m Aneroid, erste Besteigung) und neuer Weg zum Ankogel.
Dem Ankogel nördlich vorgelagert und mit demselben durch einen breiten Firnrücken verbunden, ist der nach dem Anlaufthale in mächtige Steilwände abstürzende Schwarzkopf, dessen Firnhaube man auch von Mallnitz aus zwischen dem Ankogel und Grauleitenkopf wahrnimmt. Am 11. August morgens 5 h brach ich mit dem vortrefflichen Führer Christian Mannhardt aus Mallnitz von der Hannoverhütte auf und erreichte in 2 St., wovon die Hälfte auf gutem Wege, mühelos den Ankogel. Etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels versuchten wir in den Westwänden desselben zum Schwarzkopf hinüberzusteigen, allein halbwegs zwangen uns hohe, senkrechte Platten zur Umkehr. Infolge dessen überschritten wir vom Gipfel des Ankogels aus in 10 Min. den felsigen Ostgrat desselben und erreichten nach weiteren 25 Min., nun auf dem vom Ankogel nach Norden herabziehenden Firngrat, mühelos den Schwarzkopf, von dem man einen ausserordentlich grossartigen Ausblick auf den gegenüberliegenden Ankogel, sowie auf das Gebiet des Kleinen Elends geniesst. Halbwegs überschritten wir noch eine deutlich ausgeprägte Firnkuppe von gleicher Höhe wie der Schwarzkopf. Vom Schwarzkopf gelangt man, sich stets auf dem Firn entlang den Felswänden haltend, mühe- und gefahrlos in 20—25 Min. zur Grubenkarscharte, dem Ostabschlusse des Aulaufthales und über diese Scharte (2939 m) leicht (Mittheilungen 1889, S. 281) in das Anlaufthal. Dieser Abstieg ist allen Besteigern des Ankogels, welche nach Gastein wollen und den Hohen Tauern bereits kennen, als äusserst lohnend, leicht und gefahrlos bestens zu empfehlen. Kommt man über den Hohen Tauern, so macht man mit diesem Abstieg eine Rundreise über und um den Ankogel und kommt mindestens 1 St. früher in das Anlaufthal, wie auf den anderen Wegen. Besteiger der Tischlerspitze steigen vom Schwarzkopf aus direct hinüber zu den Wänden derselben und können so in 4 St. den Gipfel erreichen. Freilich wird die Ausführung der erwähnten Touren nur bei energischem Verlangen gelingen, da die Mehrzahl der Mallnitzer und Malteiner Führer nach wie vor ihre Scheu vor Gletscherwanderungen nicht überwinden kann.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1891, Seite 266
Bild:
Gebirgsgruppe:
Ankogel-Gruppe
Erste(r) Besteiger(in):
Arnold Carl (Karl)
Mannhardt Christian
Datum erste Besteigung:
11.08.1891
Routen:
Gratübergang vom Ankogel
von der Oberen Grubenkarscharte
von der Osnabrücker Hütte
Westgrat
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Route Neu)