Steirl Franz

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Biografie:
Franz Steirl
* 20. November 1911 ? (+) 14. Jänner 1995

Trotz seiner fast 50 Jahre währenden Mitglied-schaft war er nur mehr wenigen von uns persönlich bekannt. Seine berufliche Tätigkeit bei der Österreichischen Tabakregie brachte ihn nach Krems, sodaß er schon seit Jahren nicht mehr am Klubleben teilnehmen konnte. Seine Liebe zu den Bergen bewahrte er sich jedoch bis ins hohe Alter. Als Bergsteiger war Franz Steirl schon in den 20er Jahren in der Austria-Jugendgruppe tätig und wurde 1931 Mitglied der Austria Bergsteigerschaft. Während des Krieges war er Heeresbergführer und Ausbildner an der Hochgebirgsschule Fulpmes, wo ihm die Erstellung von Lawinenkarten übertragen wurde. Etwa 1900 erstiegene Gipfel im gesamten Alpenbogen, darunter ca. 50 Erstbegehungen, standen auf seinem Erfolgs-konto, wobei seine Frau Henny bei vielen Touren eine treue Begleiterin war. Seine beliebtesten Ziele fand er in den Dolomiten, wo ihm die Ersteigung der Cima della Madonna-Schleierkante, Marmolata Südwand, Cima della Busazza Süd-westwand und vielen anderen Gipfeln gelang. Im Wallis überschritt er den Nadelgrat, stand auf Matterhorn, Weißmies und Obergabelhorn, durchstreifte das Dauphiné, führte die Mt. Blanc Längsüberschreitung durch und hatte im Bergell schöne Bergerfolge. In den Ostalpen zählten Gesäuse, Dachstein und Wilder Kaiser zu seinen bevorzugten Klettergebieten. Viele Gipfel in den Tauern, der Bernina Gruppe und im Wallis erstieg er mit Ski. Der Verstorbene war seit Kriegsende Mitglied der Bergsteigergruppe im österreichischen Gebirgsverein und gründete 1954 den ?Bergsteigerbund Enzian", um alle nicht extremen Bergsteiger in einer Gruppe zu vereinen. Weitere Aktivitäten setzte er als Mitarbeiter am Civetta-Führer 1956 und 1970 sowie als Leiter der Bergsteigerschule im ÖGV in den Jahren 1953 bis 1956 und lehrte dort vielen jungen Menschen das sichere Bewegen im Fels und weckte in ihnen die Liebe zu den Bergen.
Wir wollen dem rührigen Bergsteiger ein ehrendes Andenken bewahren und seine langjährige Treue danken.
Ignaz Obermüller
Quelle: Österr. Alpenzeitung 1996, Folge 1526, Seite 42


Geboren am:
20.11.1911
Gestorben am:
14.01.1995

Erste Route-Begehung