Westwand - "Gretschmann/Kadner-Führe"

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Routen Details:
Fleichbank 2187m.
Erster Aufstieg über die Westwand: Emil Gretschmann und Herbert Kadner am 30. September 1919 (Jahresbericht der Akademischen Sektion München 1919, Seite 35)
Quelle: 19. Jahresbericht (Vereinsjahr 1914-1920) der Sektion Bayerland des DÖAV 1921, Seite 73

Fleischbank 2187m. Erste Ersteigung über die Westwand: Emil Gretschmann und Herbert Kadner am 30. September 1919.
Vom Gipfel der Fleischbank zieht zum östlichen, innersten Eck des Schneelochs eine wilde Flucht von Kaminen und Schluchten herab, welche durch mehrere Wandfluchten und Überhänge voneinander getrennt sind. Dies die Anstiegslinie. Bestes Studium derselben von der Winklerscharte am Totenkirchl.
Wie im Leuchsführer 221 zum linken oberen Eck des Schneelochs. Randspalten! Erst 30 Meter nach links auf ein Köpfl, dann wiederum 30 Meter nach rechts in einen kleinen Geröllkessel, von ihm 6 Meter aufwärts zu einer kleinen Nische. Von ihr 8 Meter senkrecht empor zu gutem Stand. Nun nach links schief aufwärts um einen schwach überhängenden Wulst herum (schwerste Stelle) zum Fuß eines 15 Meter hohen Kamins. Von dessen Ende zu der schon weiter unten auffälligen Überdachung empor. (Steindaube). Vom Fuß derselben schräg rechts aufwärts zu einer Rippe und 5 Meter nach rechts waagrecht querend zu einem rißartigen Spalt, der sich alsbald zu einer Schlucht verbreitert. Durch diese empor zu einem großen, von mächtigen Felstrümmern umstandenen Kessel. Nun gerade aufwärts zu zwei durch eine Rippe getrennten Kaminen. Im linken 15 Meter empor. Nun über grobblockiges Gestein und mehrere Felsabsätze zu einer 50 Meter hohen ganz eigenartigen wie aus einem Guß erscheinenden Plattenrinne. Von ihrem oberen Ende nach rechts um die Kante zu einer Felsgasse. Diese nicht nach links verfolgend, sondern rechts aufwärts zu einem von einem Felszacken und dem Massiv gebildeten Schartl. Von ihm direkt über die Kante zum Gipfel. Vom Schneeloch 2 Stunden. Äußerst lohnend und empfehlenswerte Kletterei. Festes Gestein. Sehr schwierig.
Quelle: 4. – 9. Jahresbericht der Akademischen Sektion München, Vereinsjahr 1914-1919, Seite 35-36;

Fleischbank (Wilder Kaiser)
Erste Durchkletterung der Direkten Westwand am 30. IX. 1919 durch Emil Gretschmann und Herbert Kadner (A.A.V.M. – Sektion Bayerland).
In der Falllinie des Gipfels zieht eine gerade Linie von Kaminen und Schluchten zum linken, oberen Eck des Schneelochs herab. Dies der allgemeine Verlauf des Weges.
Wie im „Leuchsführer“ 221 (Fleischbank aus dem Schneeloch) zum linken oberen Eck des Schneelochs. Von hier 30 Meter nach links auf ein Köpfl. Nun nach rechts zu einem kleinen Geröllkessl (30 Meter vom Köpfl). Sodann 6 Meter rechts aufwärts zu einer kleinen Nische und 8 Meter durch eine Steilrinne zu einem guten Stand. Nun nach links schief aufwärts (schwerste Stelle) um einen Wulst herum zum Fuße eines 15 Meter hohen Kamines. Von dessen Ende zur auffälligen schwarzen Überdachung empor (Steindaube). Vom Fuß derselben schräg rechts aufwärts zu einer Rippe und 6 Meter waagrecht rechts querend (2. Schwerste Stelle) zu einem rißartigen Spalt, der nach wenigen Metern sich zu einer Schlucht verbreitert. Durch diese empor zu einem großen, von mächtigen prismenartigen Felstürmen umstandenen Kessel. Nun gerade aufwärts zu zwei durch eine Rippe getrennten Kaminen; im linken (15 Meter hoch) empor! Nun über grobblockiges Gestein und mehrere Felsabsätze zu einer ganz merkwürdigen, badewannenartigen 50 Meter hohen Plattenrinne. Von ihrem oberen Ende nach rechts um die Kante zu einer Felsgasse. Diese nicht nach links verfolgend, sondern rechts aufwärts zu einem von einem Felszacken und dem Massiv gebildeten Schartl. Von hier über die Kante unmittelbar zum Gipfel.
Zeit: Stripsenjoch – Schneeloch (oberes linkes Eck) 1 ¼ Std. ; Schneeloch –Gipfel 2 Stunden. Wandhöhe 350 Meter. Hervorragend schöne Kletterei, sportlich wie landschaftlich! Festes Gestein. Sehr schwierig!
Quelle: Deutsche Alpenzeitung Jahrgang XVI, 1920, Seite 33

Datum erste Besteigung:
30.09.1919
Gipfel:
Fleischbank
Erste(r) Besteiger(in):
Gretschmann Emil
Kadner Herbert