von Südwesten

(Bearbeiten)
Routen Details:
Tuxeck.
Neue Anstiegsroute über den Südwestgrat 3. Juni 1900, mit den Herren Theodor Dörpinghaus, Georg Ihssen und Hermann Scherer. Ab Bärnstatt 3h20m. Auf bekanntem Wege zur Kaiser-Hochalpe (1419m) (4h 55m—5h 15m). Von dort folgt man dem südostwärts sich hinziehenden Steige, der fast horizontal verlaufend in grossem Bogen nach dem Schneekar zu den Westhängen des Tuxeck hinüberleitet. Man verlässt diesen Weg nach etwa % Stunde, um gegen ein Schneefeld (über Schotter) anzusteigen, das am Fusse einer hohen, tief eingeschnittenen, glattgescheuerten Plattenrinne, die von der Mitte des unteren Endes des Mutterkares senkrecht durch die Wände herunterführt, gelegen ist. Vom Fusse dieser Rinne steigt man schief nach rechts aufwärts über Rasen und durch Latschen bis zum Wandabsturz der Westhänge des Tuxecks, denen man — stets knapp unter den Wänden sich haltend — weiter nach Süden (rechts) folgt, bis man (freien Ausblick auf die Venediger-Gruppe bekommt und) eine von dem nun weniger steilen Gehänge zur Linken herunterkommende, von Latschen eingefasste Gratrinne erreicht, die gegen einen oben sichtbaren plattigen Gratthurm leitet (6h—6 h 15 m). Durch diese hinauf; ein kleiner Felsabsatz wird rechts erklettert. Bei einer Gabelung im rechten Seitenast weiter, der, sich nach links drehend, auf ein kleines Scharti (7 h 35 m) führt. Nun quert man (rechts) in nördlicher Rich­ tung ein kleines Kar (schmetterlingsförmiges Schneefeld: zwei Zungen nach oben, zwei nach unten; schon von weit unten sichtbar) in der Richtung gegen einen dunklen schmalen Riss. Etwa 3o Meter unterhalb desselben steigt man links um die Felsenkante in eine Rinne (steiler, aber guter Fels), die zu Latschen führt. Horizontal weiter, wieder zu einem kleinen Schartel. Nun führt ein schmales, exponiertes Band (mit guten Griffen rechts) nach etwa 10 Meter auf einen kleinen Rasenplatz, von dem aus rechts eine steile Gratrinne etwa 15 Meter hoch auf einen kleinen Vorsprung (links) führt. Nun einige Schritte abwärts (links) und dann exponierte Traverse an rasendurchsetztem Gewände in eine breite Mulde (alles leicht, aber etwas exponiert). Am rechten Rande dieser Mulde etwa 40 Meter in die Höhe, dann quert man links über Schotter zu einem Latschenbestand. Knapp unter den Felsen führt ein Band nach links an die linke Seite der breiten Mulde. Nun geradeaus hinauf gegen die Gratfelsen zu, die das Mutterkar südlich begrenzen. An deren Fuss rechts herum (Steinmann) und über Schotter (Schnee) aufwärts gegen eine Rinne, die schräg nach rechts aufsteigend gegen den Südwestgrat leitet. Jetzt aufwärts, wo es am besten geht (mehr auf der Seite des Mutterkares, also links, da der südwestliche Grat recht schauerliche, schöne Abstürze hat). Vom letzten Grataufschwung (nördlich des Gipfels) links etwas abwärts (etwa 20 Meter), um dann durch eine Traverse an brüchigem Fels nach rechts die kleine Scharte nördlich des Gipfels (Steinmann!) zu gewinnen. Von hier auf bekanntem Wege zum Gipfelsteinmann (12h). Der Auf­stieg liesse sich auch in kürzerer Zeit bewerkstelligen — etwa in 7—8 Stunden. Nirgends Schwierig­keiten. Landschaftlich sehr lohnend.
Günther Freiherr v. Saar, Graz
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1901, Nr. 576, Seite 062
Datum erste Besteigung:
03.06.1900
Gipfel:
Tuxeck
Erste(r) Besteiger(in):
Dörpinghaus W.
Ihssen Georg Dr.
Saar Günther von
Scherer H.