Nordostwand
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Routen Details:
Nordostwand.
Erste Besteigung am 18. Juli 1910 (Nicht wiederholt).
Vom Fuße des Gipfels ziehen zwei Schneerinnen in das Wandmassiv hinein. Man verfolgt die links gelegene, oder besser ein Bandsystem in den Felsen links davon, bis man wieder auf den linken Ast der Rinne trifft und überschreitet diesen in der Richtung gegen eine seichte Plattenverschneidung, welche an der rechten Seite einer vorspringenden Felsnase beginnt. Die Verschneidung endet am Fuße senkrechter Wandstufen mit engen Ritzen und bietet fast reine Wandkletterei. Etwas unterhalb (Steindaube) über ein schlechtes Band hinter einem großen, abgesprengten Block durch, nach links in eine flache Verschneidung. Noch einigen Metern rechts hinaus und über die außerordentlich glatte und stelle Plattenwand, die in ihrem ganzen Verlauf eine dachziegelartige Schichtenbildung zeigt, erst hinter einen abgesprengten Block empor, (mit Ausnahme des Bandes einziger Standplatz für 8 Stunden), dann über eine brüchige Wandstelle mit Hilfe eines Risses zur Linken auf ein sehr steiles Schneefeld, das man von unten nicht wahrnimmt. Gerade über das Schneefeld hinauf und mit Steigbaum in eine seichte Steilrinne, äußerst schwierig durch dieselbe hinauf, zuletzt über eine Plattenwand bis zu einem gewaltigen Ueberhang der von tief rechts unten heraufkommt und, unserem Weg kreuzend, links oben am ONO Grat endigt. Nun an der linken Kante einer senkrechten, losgesprengten Platte etwas hinauf (an der Außenseite der Platte Sicherungshaken), hinüber auf eine ganz lose, etwas vorstehende kleine Platte rechts, und mit einer Zugstemme in den magrechten Riß hinter der Platte. Dann unter Ueberhängen kriechend nach rechts, wo zwei gewaltige Blöcke aufgelagert sind und waagrecht in die Luft hinausragen (unter einem davon ein Sicherungshaken eingetrieben). Zwei Meter rechts davon eine Lücke; dann folgt wieder ein ähnlicher Block, während unterhalb der erwähnten Lücke ebenfalls ein ganz schlanker Block wohl vier Meter waagrecht in die Luft starrt. Mit Hilfe des Seiles, den Oberkörper hinauspendelnd, mit einem gewaltigen Spreizschritt in absoluter Exposition hinüber auf den letztgenannten Block, hinein in die Lücke und stemmend auf leichteres Gelände. Vom Einstieg bis hierher durchaus Kletterei an der äußersten Grenze des Möglichen; jeder Schritt erzwungen. Sicherung des Zweiten, mit Ausnahme von zwei Stellen, nur durch Haken möglich. Gleich darauf ist der oberste Teil des Ostnordostgrates erreicht und damit die Vereinigung mit dem ONO-Grat erreicht.
Bergführer Fiechtl
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1924, Seite 238
Datum erste Besteigung:
18.07.1910
Gipfel:
Zsigmondyspitze ( Feldkopf )
Erste(r) Besteiger(in):
Fiechtl Hans
Hotter Hans