Südwand des Westgipfels

(Bearbeiten)
Routen Details:
Großer Feistringstein (1840 m). Erste Begehung der Südwand des Westgipfels am 11. August 1940 durch Karl Eichhorn und Adalbert Ertl, Kapfenberg.
Der Anstieg Wolf-Glanvells und Gefährten von Süden auf den Großen Feistringstein führt weit östlich des Gipfelmassivs durch Rinnen auf den Hauptgrat und über diesen zunächst auf den Ost- und dann auf den Westgipfel. — Unser Durchstieg führt durch die eigentlichen Gipfelabstürze und erreicht etwas rechts des höchsten westlichen Gipfels die Gipfelfläche. Da er sich jedoch in meist rasendurchsetztem Steilfels vollzieht, ist er klettertechnisch nicht zu empfehlen und es sei die Fahrt an dieser Stelle nur zur Vervollständigung der Ersteigungsgeschichte des Berges erwähnt, die mit den Namen bekannter Bergsteiger eng verknüpft ist.
Landschaftlich ist die Fahrt mit anschließendem Übergang zur Mitteralpe als reizvoll zu bezeichnen.
Fahrlbeschreibung;
Von der Hakenalm, 1085 m, rechts zum Reitsteig hinauf, der etwa 1 Stunde lang verfolgt wird. Dann am besten rechts über den Steilhang in einer ausgewaschenen Wasserrinne zu den Südabstürzen empor, 1/2 Stunde. Einstieg knapp links eines auffallenden, baumbestandenen Felsspornes in einer schmalen Rinne, die am Beginn von einem kleinen Überhang eingeengt und weiter oben von einer gelbroten Wandstufe völlig gesperrt wird. Rechts in der Rinne zu einem dürren Baum empor und über steilen Fels schwierig nach rechts auf den Felssporn hinauf. Nun über rasenbesetzte Schrofen gerade weiter zu einer glatten, vorspringenden Wand und an ihr ein Stück entlang, bis sich zur Linken eine grasdurchsetzte, schräg links auf￾wärtsziehende Steilschlucht öffnet. Über steile Schrofen in die Schlucht (Fichtenbäumchen). In ihr empor zu einer senkrechten, grasigen Stufe und vorsichtig über sie hinweg (schwierig), worauf man in eine begrünte Mulde unterhalb der Gipfelwand gelangt. Links durch einen breiten, kurzen Kamin in ein Schartel und über das anschließende schmale Wandstück in steiler Kletterei auf die Gipfelfläche (Steindaube), sodann mit wenigen Schritten nach links auf den höchsten westlichen Gipfel.
Schwierige Kletterei, die wegen des rasendurchsetzten Gesteins zur Gänze in Nagelschuhen ausgeführt wurde. Kletterzeil
1 1/2 Stunden.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1941, Folge 1219, Seite 19
Datum erste Besteigung:
11.08.1940
Gipfel:
Großer Feistringstein
Erste(r) Besteiger(in):
Eichhorn Karl
Ertl Adalbert