Nordostwand
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Routen Details:
Wörner 2476 in. Erster Aufstieg über die Nordostwand. (Carl Holzhammer und Carl Ibscher. am 22. August 1909.)
Von den Kammleitenwänden aus gesehen, ist dem Wörner-Hauptgipfel nach Norden ein Vorgipfel, welchen eine tiefe Scharte trennt, vorgelagert Von dieser Scharte zieht eine Steilrinne herab, welche nach unten östlich bandartig in der Wand verläuft. Dieses Band entpuppte sich später als große Schuttterrasse, welche in Stellwänden zum Wörnerkar abbricht. Die Erreichung dieser Terrasse schien uns links vom obersten Schuttkegel des Wörnerkares durch eine steile Plattenrinne und mehrere Wandstücke möglich. Wir stiegen also vom Kammleitenwände-Sattel in das Kar hinab und, der Falllinie des Gipfels zu, das Kar wieder hinauf. In der Rinne, steil und plattig, ungefähr 30 m aufwärts zu einem kleinen Kaminstück mit eingeklemmtem Block. Nach dessen Überwindung rechtshaltend ebenfalls sehr steil und plattig aufwärts bis zu einem senkrechten Wandstück. Diese Wand musste äußerst exponiert, an winzigen Griffen und Tritten, im Zickzack überwunden werden. Nach dieser Stelle sind die Haupt-schwierigkeiten vorüber und über Schrofen geht es der oben erwähnten Terrasse zu. Nun wird leicht die Richtung der Scharte verfolgt, bis dieselbe durch eine kaminartige, sehr steile und brüchige Rinne erreicht wird. Von hier wird steil aufwärts über äußerst schlechten Fels, zuletzt ein überhängendes Kaminstück, in wenigen Minuten der Gipfel gewonnen. Den Gipfel von der Terrasse, ohne Betreten der Scharte zu erreichen, schien uns möglich. Wir mussten jedoch, nachdem dichter Nebel und Schneegestöber eingetreten war, davon Abstand nehmen. Die Kletterei, welche durchwegs malerische Tiefblicke gestattet, kann zum Teil als sehr schwer bezeichnet werden. Zeitdauer vom Einstieg bis zum Gipfel etwa 4 Stunden ohne Rast.
Quelle: 14. Jahresbericht der Sektion Bayerland des DÖAV 1909, Seite 79
Datum erste Besteigung:
1909
Gipfel:
Wörner (Karwendel)
Erste(r) Besteiger(in):
Holzhammer Karl
Ibscher Karl