Nordwand
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Routen Details:
LIENZER DOLOMITEN
Rosenköfele, ca. 2530 m (Gratgipfel im NO-Grat des Bösen Weibele). Vermutlich 1. Begehung der Nordwand durch F. Unterluggauer und F. Wiegele am 18. August 1974. Wandhöhe ca. 200-220 m, Schwierigkeit: II, III, 1 Stelle IV-, 1 Stelle III?IV; 1 Haken, nicht belassen. Eventuell auch 1. Ersteigung, da am Gipfel kein Zeichen menschlicher Anwesenheit gefunden wurde (Steinmann wurde erstellt). Fels in den Kaminwänden fest, in der Wand teilweise brüchig.
Allgemeines: Schaut man von der Plöckenstraße oberhalb Mauthen zu den Lienzer Dolomiten, so fällt einem sofort das ?Böse Weibele" auf, wobei die Stirn von den Einheimischen als ?Böses Weibele" (SW-Gipfel), die Nase als ?Rosenköpfl", 2599 m (NO-Gipfel), bezeichnet wird. Das Kinn wurde von uns als ?Rosenköfele" bezeichnet und überhöht die Scharte, in die das Rosenköpfl mit senkrechter Wand abbricht, um ca. 40 Meter. Nach Norden entsendet dieser Gipfel eine plattige Wand von mäßiger Neigung und abwärtsgeschichteter Felstendenz, die aber von Kaminreihen durchrissen wird. In der Wandmitte ein gewaltiger Kamin in Form eines Y, rechts davon zieht ein Kamin zur scharfen NW-Kante, während links (östlich) ein Kamin gerade zum Gipfel aufstrebt. Noch weiter östlich trennt eine steile kaminartige Rinne die Nordwand von den im Karschutt fußenden gewaltigen Gratzacken, die, jeder scheinbar selbst ein Turm, zum Grubentörl abfallen.
Als Aufstieg wurde der östlich des Y-Kamins eingeschnittene Kamin gewählt. 40 m leicht (mit Ausnahme einer kurzen brüchigen Stufe) aufwärts. Weitere 60 m über mehrere Absätze (II mit einigen Stellen III) aufwärts, bis sich der Kamin tief in die Wand einschneidet und seine Wände feucht und moosig werden. Mit menschlichem Steigbaum an der östlichen Kaminseite aus den . Kamin (IV-), an kleinen Tritten kurzer Quergang nach links auf die den Kamin begrenzende Rippe und 30 m aufwärts zu Standplatz (III). Weiter links auf ein Köpfl und über eine Platte in den die Rippe östlich begrenzenden seichten Kamin (40 m, III und II) und mit weiteren 40 Metern (II) an den Rand des Felskessels, in dem der erstgenannte Kamin endet. Gerade aufwärts zur Grathöhe und zu dem auf der N-Seite mit einer überhängenden Zone aufgesetzten Gipfelkopf. Über die herausdrängende 3-m-Wand (III?IV) zu einem engen Spalt und durch ihn auf die Terrasse unter dem höchsten Punkt. Eventuell kann man, um überhängende Zone und Spalt zu vermeiden, auf sehr schmalem, begrüntem Band in die O-Wand (vielleicht OSO) queren und dort den Aufstieg versuchen, oder den Gipfelaufbau auf dieser Seite umgehen und von Süden (II) aufsteigen.
Abstieg: Nach Süden in die den P. 2530 von P. 2599 trennende Scharte und nach Norden in Schuttrinne absteigen, die im untersten Teil ca. 40 m abbricht. Am rechten Rand Abstiegsmöglichkeit (siehe Peterka-Abstieg ins Rosenköfelekar).
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1975, Jänner/Februar, Folge 1399, Seite 6-7
Datum erste Besteigung:
18.08.1974
Gipfel:
Rosenköfele
Erste(r) Besteiger(in):
Unterluggauer Franz
Wiegele Fred