Nordwand - Direkte

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Routen Details:
Roter Turm, 2702 m. 1. Begehung der direkten Nordwand (mit Ausstieg zum Schmittsattel) durch Peter Holl, W. Polasek und L. Cornelson am 7. August 1973.
Der Anstieg verläuft rechts der Nordschlucht des Roten-Turm-Schartls (Abstiegsweg Horeschowsky, der den unteren Teil der gewaltigen Schlucht nicht berührt), überkreuzt den Abstiegsweg Horeschowsky und berührt in der Wandmitte auf etwa 100 m Länge die Wegführung Kremliczka-Zipper.
Einstieg etwa 30 m rechts des unteren Endes der gewaltigen Nordschlucht des Roten-Turm-Schartls, dort, wo eine Gliederung schräg links zu ihr hinführt. Über Rinnen schräg links empor zu Stand an der Schluchtkante (40 m, II+). 20 m gerade empor (anfangs III+) auf ein breites Schuttband, das 20 m nach links in den Schluchtgrund verfolgt wird (oberhalb ein gewaltiger Klemmblock zwischen den Schluchtwänden frei eingekeilt). Sofort wieder rechts aus der Schlucht mittels teils waagrechten, teils ansteigenden 20-m-Quer¬ganges (IV +) und darauf über schräge Platten mit weiteren 20 m zu Stand an der rechten Kante. Nun etwas rechts haltend in einen anfangs rinnenartigen Kamin, der mehrere Seillängen (einmal kurz an die rechte Kaminkante ausweichen) verfolgt wird. Man gelangt so auf einen geräumigen Schuttfleck. Oberhalb erst 50 m über eine herrliche Platte, dann mehrere Seillängen gegen einen markanten pilzförmigen Turm, aufwärts. 40 m unter seiner Spitze links auf ein Schuttfeld, das bis zur Nordschlucht des Roten-Turm-Schartls hinüberleitet. Am Schuttfeld, das an seinem äußerst rechten Ende erreicht wird, 20 in nach links, dann 30 m gerade empor und nach rechts in eine Rinne mit glattem Einstieg, die auf eine Stufe mit Blöcken leitet (60 m vom Schuttfeld, oberhalb Höhle). Über ein ansteigendes begrüntes Band 20 m an die rechte Kante und weiter am Grat bis zu einem senkrechten Aufschwung. Ein überdachtes Band schräg rechts empor, zuletzt waagrecht auf ihm nach rechts. Weiter durch eine Rinne und in leichtem Fels zu Absatz an der steilen Turmwand. 10 m rechts durch einen Riß absteigen in einen Kaminwinkel, kurzer Quergang nach rechts zum nächsten Kamin und in ihm 20 m, anfangs rinnenartig, empor. Von einem aufliegenden Block links hinaus zu einem Schuppenriß, der zu Standplatz in der linken Kaminwand bringt (50 m vom Absatz an der Turmwand). Schräg links an die Kante und an ihr unschwierig 60 m zum nächsten senkrechten Aufschwung. Nun ein Band 40 m nach rechts in einen Winkel verfolgen, dann 60 m über die Platten zur Rechten empor. Weiter über Rinnen und Rippen zu einem markanten langen Kamin. Vorerst links von ihm empor und zu Stand in der linken Wand des Kamins. Sehr steil an die linke Kante empor und 40 m höher in den Kamin hinein. Diesen, teilweise überhängend, 60 m empor, hinter einem großen Klemmblock an seinem oberen Ende durch, dann 20 m schräg links empor. Weiter in der Kaminrinne zur Linken. Nach 15 m auf die rechte Begrenzungsrippe ausweichen und wieder in der Rinne auf ein breites Schuttband. Dieses 30 m nach rechts und gerade empor unter die Gipfelwand des Roten Turmes. Man kann nun einen seiner Nordanstiege zum Gipfel verfolgen, die Erstbegeher querten auf den Bändern annähernd waagrecht nach rechts in den Schmittsattel.
800 m, 9 Stunden, Schwierigkeit III und IV, Schlüsselstelle IV +..
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1973, September/Oktober, Folge 1391, Seite 131-132

Quelle: Der Gebirgsfreund 1974, Seite 38

Roter Turm (2702 m) - Direkte Nordwand
Sowohl in der Linienführung als auch im Gesamteindruck der Wand und der Schwierigkeit klassischer Anstieg der mittleren Schwierigkeit; bis zum Gipfel knapp 1000 m Felshöhe! Die zum Auerlinggraben abfallenden Nordwände sind von einem spinnwebenartigen Netz von Anstiegen durchzogen, die im rechten Wandteil (Laserzwand) eher schwierig und im linken Wandteil (Laserzköpfe) eher gegliedert sind. Die schmale Nordwand des Roten Turms bietet hier den Mittelweg und Kletterei in der Schwierigkeit III und IV, Schlüsselstelle IV+ (erste
Begehung P. Holl, W. Polasek und L. Cornelson am 7. 8. 1973).
Zugang: Von der Karlsbader Hütte am Weg zur Lienzer Dolomitenhütte abwärts zum ebenen Boden, auf dem sich Laserzbach und Galitzenbach vereinigen. Nun von der zur Hütte führenden Straße rechts abzweigen (Wegtafel) und am rot bezeichneten Weg die Hänge schräg ansteigend queren bis in das unter der Westkante des Berges eingeschnittene Hohe Törl (hierher auch von der Lienzer Dolomitenhütte, jeweils etwa 1 Stunde).
Nun unter den Nordwänden der Laserzwand im Auerlingraben hinab zu der von zwei markanten Schluchten begrenzten anschließenden Nordwand des Roten Turmes.
Anstiegsverlauf: Einstieg etwa 30 m rechts des unteren Endes der gewaltigen Nordschlucht des Rote-Turm-Schartls (das ist die die Nordwand links begrenzende Schlucht), dort, wo eine Gliederung schräg links zu ihr hinführt. Über Rinnen schräg links empor zu Stand an der Schluchtkante (II+ , 40 m). 20 m gerade empor (anfangs III+ ) auf ein breites Schuttband, dem man 20 m nach links in den Schluchtgrund folgt (oberhalb ein gewaltiger Klemmblock zwischen den Schluchtwänden frei eingekeilt). Sofort wieder mittels teilweise waagrechten und teilweise ansteigendem 20-m-Querganges rechts aus der Schlucht heraus (IV + ) und darauf über schräge Platten mit weiteren 20 m zu Stand an der rechten Kante. Nun etwas rechts haltend in einen anfangs rinnenartigen Kamin, der mehrere Seillängen (III und IV, einmal kurz an die rechte Kaminkante ausweichen) verfolgt wird. Man gelangt so auf einen geräumigen Schuttfleck. Oberhalb erst 50 m über eine herrliche Platte, dann mehrere Seillängen gegen einen markanten pilzförmigen Turm aufwärts. 40 m unter seiner Spitze links auf ein Schuttfeld, das bis zur Nordschlucht des Rote-Turm-Schartls hinüberleitet. Am Schuttfeld, das an seinem äußersten rechten Rand erreicht wird, 20 m nach links, dann 30 m gerade empor und nach rechts in eine Rinne mit glattem Einstieg, die auf eine Stufe mit Blöcken leitet (60 m vom Schuttfeld, oberhalb Höhle). Über ein ansteigendes begrüntes Band 20 m an die rechte Kante und weiter am Grat bis zu einem senkrechten Aufschwung. Ein überdachtes Band schräg rechts empor, zuletzt waagrecht auf ihm nach rechts. Weiter durch eine Rinne und in leichtem Fels zu einem Absatz an der steilen Turmwand. 10 m rechts durch einen Riß in einen Kaminwinkel hinab, kurzer Quergang nach rechts zum nächsten Kamin und in ihm 20 m ? anfangs rinnenartig ? empor. Von einem aufliegenden Block nach links zu einem Schuppenriß hinaus*und diesem zu Stand in der linken Kaminwand folgen (50 m vom Absatz an der Turmwand).Schräg links an die Kante und an ihr unschwierig 60 m zum nächsten senkrechten Aufschwung. Nun ein Band 40 m nach rechts in einen Winkel verfolgen, dann 60 m über die Platten zur Rechten empor. Weiter über Rinnen und Rippen zu einem markanten langen Kamin. Vorerst links von ihm empor und zu Stand in der linken Wand des Kamines. Sehr steil an die linke Kante hinauf und 40 m höher in den Kamin hinein. Diesen, teilweise überhängend, 60 m empor, hinter einem großen Klemmblock an seinem oberen Ende durch, dann 20 m schräg links empor. Weiter in der Kaminrinne zur Linken. Nach 15 m auf die rechte Begrenzungsrippe ausweichen und wieder in der Rinne auf ein breites Schuttband. Auf ihm 30 m nach rechts und gerade empor unter die Gipfelwand des Roten Turmes.Von hier auf Bändern waagrecht nach rechts in den Schnittsattel queren (8?9 Stunden vom Einstieg). Der Weiterweg führt nun über den Schmittkamin (II, 1 Stelle II+ , 1/2 Stunde) auf den Gipfel des Roten Turmes. Man durchsteigt dabei den rechts (südlich) der Gipfelfallinie die Wand durchreißenden schluchtartigen Kamin zur Gänze, wobei eine Steilstufe im unteren Teil rechts in der Wand plattig umgangen wird.
Abstieg: Vom Gipfel über den Schmittkamin (Aufstiegsweg) hinab in den Schmittsattel und am Kamm gegen die
Laserzwand unschwierig entlang, bis man auf die von der Karlsbader Hütte heraufführenden roten Farbzeichen trifft. Nun auf dem bezeichneten Weg zur Hütte hinab (1 1/2 Stunden vom Gipfel des Roten Turmes). Der Anstiegsverlauf über die direkte Nordwand kreuzt den Abstiegsweg Horeschowsky und berührt in Wandmitte die Wegführung Kremlicka-Zipper.
Führerwerk: Hubert Peterka, Alpenvereinsführer Lienzer Dolomiten (Bergverlag
R. Rother).
Kartenwerke: Österreich-Karte 1:50 000, Blatt 179. Wanderkarte Freytag & Berndt 1 :100 000, Blatt 18.
Quelle: Der Bergsteiger 1978, Seite 471

Quelle: Alpinismus 1974, Heft 3, Seite 55
Datum erste Besteigung:
07.08.1973
Gipfel:
Roter Turm
Erste(r) Besteiger(in):
Cornelson Leopold (Leo)
Holl Peter
Polasek Alois