Südostwand

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Routen Details:
Kl. Galitzenspitzen, 2690 m. 1. Begehung der Südostwand durch Hubert Peterka am 25. Juli 1969.
Allgemeines: Die Kl. Galitzenspitze, ein geschwungener Turm, knapp der Gr. Galitzenspitze im Süden zum Bösen Schartl vorgebaut, erhebt sich durch seine großartige Südostwand (die zum Lavanter Steinkar gerichtet ist und dicht an die Gr. Galitzenspitze-Südostwand anschmiegt) zum selbständigen Gipfelziel, ansonst ist der Berg unbedeutend und kann bei jedem Gipfelbesuch der Gr. Galitzenspitze vom Bösen Schartl am
kurzen Südanstieg ( 1/2 Stunde vom Bösen Schartl) gewonnen werden (II-). Die Südost-
wand selbst wird aus dem Lavanter Steinkar über dessen Vermessungspunkt 2201 (AV-Karte) und nach dem Umbiegen am weitherabreichenden Ostgrat der Gr. Galitzenspitze (irrig als "Nordostgrat" gehalten), vom Lavanter Altalpel, 1410 m, mit 1% Stunden im Zustieg erreicht. Zum Wandfuß kann auch (wie der Erstbegeher) über die Ostwand des Bösen Schartls mit 1 Stunde davon abgestiegen werden (II-, dann III), Die Südostwand verfügt über einen Sockelbau, der dreieckig ausläuft, an dessen unterster Spitze der Ein-stieg der Gr. Galitzenspitze-Südostwand erfolgt (L. Eller, 1910; L, Eller, J. Kittenberger und G. Unterforcher, 7. September 1913, Gfr. 1921/91, irrig als „Ostgrat" genannt). Im Sockelbau einige von links nach rechts ansteigende Schichtstufen, die im Beginn kamin-durchklafft sind (daran die Einstiegsvariante W. End und Hermi Kroyer, 29. Juli 1946, Gfr. 1947/45); über dem Sockelbau die nochmals so hohe und weitaus steilere Südostwand aufgerichtet; zwischen Sockelbau und Südostwand, die oberste (höchste) Schichtfolge von links (ab Ostwand des Bösen Schartls) nach rechts, schräg zum kleinen Kessel unter der Gr. Galitzenspitze hinan. Knapp darüber eine parallelstreichende Bandstufe in der Südost-wand der Kl. Galitzenspitze, die links die lange Südostrinne begrenzt (welche im Schluß-stück überhangend und wasserüberronnen zur erwähnten, obersten Schichtfolge abbricht; darinnen der mutmaßliche Abstiegsweg R. Eller vom Jahre 1909, ÖAZ 1910/305, von dem keine Angaben bestehen). Rechts ist die Südostwand von einer langen, eleganten Kante eingefaßt (Südostwandkante), die den Aufstiegsweg R. Eller, 1909, ergibt. L. Eller 1910; L. Eller, J. Kittenberger und G. Unterforcher, 7. September 1913, Gfr. 1921/91, gleichartig, aber rechts neben der Südostwandkante, durch die tiefe Kaminrinne zum Schartl hinan, das beide Galitzenspitzen trennt (W. End und Hermi Kroyer, 29. Juli 1946, Gfr. 1947/45, wieder über die Südostwandkante zum Trennschartl empor). Zwischen der Südostrinne (links) und der Südostwandkante (rechts), in der schmalen Steilwand zwei schräg leitende Bänder in vollkommener Verbindung zwischen Südostrinne und Südostwandkante; ab oberem Band eine enge Kaminreihe zu Überhängen, die sich wulstartig unter dem turmartigen Aufbau des Gipfels befinden. Einstieg unter der Ostwand des Bösen Schartls, beim Schneefleck 2400 m über dem Lavanter Steinkar.
Einzelheiten: Einstieg (Randkluft) über gestuftem Fels und daran zu einer markanten Platte (die zweite, rechte, von oben gezählt). Über Köpfel mit kleinen Kaminen in der Schichtfolge empor und wo dieses als Band eine Entwicklung zeigt, schräg links über die Felsstufe (steil) auf das unterste Band der Südostwand. Man verfolgt es (leicht) bis zu seiner Mitte, die durch eine herabreichende Furche ausgedrückt wird. Durch sie (besser jedoch an der einfassenden Rippe) aufwärts zum zweiten Band, das wieder in seinem Mittelstück erreicht wird (Steinmann). Von rechts nach links in die Kaminreihe, die eng und einmal unterbrochen ist (kleiner Steinmann und Karte). Am Ende der Kaminreihe eine auffallende Platte, danach Überhänge. Hier an einem schmalen Pfeiler und durch einen Riß (Schlüsselstelle, IV) senkrecht höher zur schmalen Ausstiegsrampe in der rechten Gipfelwand und über sie (von links nach rechts) sehr luftig zum Gipfelausstieg.
Meist sehr schwierige Kletterei (IV), Einstiegsgelände III-, Kletterzeit Stunden
vom Einstieg, Wandhöhe 300 m (ohne Sockelbau).
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, November/Dezember, Folge 1374, Seite 164


Datum erste Besteigung:
25.06.1969
Gipfel:
Galitzenspitze Kleine
Erste(r) Besteiger(in):
Peterka Hubert