Kellerwandgrat - "Krone" - direkte Nordwand

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Routen Details:
Karnischer Hauptkamm
Kellerwandgrat-Krone, 2742 m. Direkte Nordwand. F. Unterluggauer und F. Wiegele am 27. Juni 1976. Höhenunterschied 400 m. Schwierigkeit: Etwa 40 m IV und IV +, etwa 150 m III, Rest kombiniertes Gelände II; 8 Haken, ohne Standplatzhaken, 3 Haken belassen. 6 Stunden.
Allgemeines: Als Krone wird der östliche Kulminationspunkt des Kellerwandgrates bezeichnet, der als zweizackiger Gipfel die Höhe von 2742 m erreicht, im Osten durch eine Scharte vom sogenannten Schartenkopf bzw. Schartenspitz (etwa 2700 m) getrennt, der seinerseits durch eine ausgeprägte Scharte vom Kollinkofel, 2691 m, getrennt ist. Nach Westen fällt der Grat nur wenig zu dem zu den Kellerspitzen streichenden ?Kellerwandgrat" ab. 1935 durchstiegen V. Klauß (Lanzer Zenz) und Eichler die Nordwand des Kellerwandgrates, wobei sie den Einstieg etwa in der Fallinie der Krone nahmen (Dr. Koban, ÖAZ, Folge 1271/72, September/Dezember 1953). Wo sie ausstiegen (Gesamtschwierigkeit III?IV), müßte in der spärlich vorhandenen Literatur eruiert werden. In diesem Zusammenhang darf noch gesagt werden, daß die in den Austria-Nachrichten seinerzeit eingezeichnete ?Krone-Nordwand"-Führe (IV-), die in der Scharte zwischen P. 2700 und P. 2742 endet, nicht stimmen kann, da die Schwierigkeiten im Schartenkopf-Nordwandsockel weit über dem IV. Grat liegen dürften.
Der Fels der Krone-Nordwand ist in den Steilzonen gut, im Sockel aber; wo sich der Gletscher (Eiskar) in den letzten Jahrzehnten um etwa 20-25 Meter senkte, und von etwa 2540 bis 2640 m Höhe, wo früher (und auch heute noch, aber wesentlich weniger) ganzjährig Firn bzw. Eis lag oder liegt, sehr brüchig.
Führe: Vom Bergschrund, etwa 2340 m, über Firn auf eine von links nach rechts ziehende Rampe, die als Band bei einer mit einem kleinen Überhang ansetzenden rechts nach oben ziehenden Steilrinne endet. Auch am Beginn der Rampe strebt ein steiles, wasserdurchflossenes Rinnensystem aufwärts. In der Mitte vermittelt ein durch eine Wandkulisse gebildeter, manchmal nur handbreiter Riß den Aufstieg; 20 m IV und IV +. Weiter in einer nassen Einkerbung (30 m) und über Platten (30 m), III, zu gutem Standplatz. Geradeaus weiter über glatte Wandstellen und eine kurze Verschneidung (2 Haken, IV +) (rechts ein überhängender Kamin) nach 40 m zu Stand und nach weiteren 40 m über Platten und eine Rippe (III) zum Beginn des schotterigen Rückens (links eine Schneerinne, oberhalb das unter der Gipfelwand des östlichen Kronenzackens eingebettete Firnfeld, rechts z. T. schneebedeckte breite Bänder, die gegen die Mitte des Kellerwandgrates ziehen), den man vier Seillängen über mäßig geneigten brüchigen Fels und teilweise Firn bis hinter einen Gratzacken verfolgt, worauf man nach etwa 80 m (III, II und III) genau auf den westlichen Kronenzacken aussteigt. (Bei Zeitmangel ist es vielleicht ratsam, das oben angeführte Firnfeld zu überschreiten, worauf man ein Band gewinnt, das einen ober die Scharte östlich der Krone bringt, von wo in kurzer Zeit der Gipfel erreicht wird.)
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1976, November/Dezember, Folge 1410, Seite 155

Datum erste Besteigung:
27.06.1976
Gipfel:
Kellerspitzen (Creta delle Chianevate)
Erste(r) Besteiger(in):
Unterluggauer Franz
Wiegele Fred