Nordgrat

(Bearbeiten)
Routen Details:
Erster Aufstieg- über den Nordgrat. (Dr. Eduard Knebel und Max Moser, am 16. Juli.)
Der Nordgrat teilt das Hochglückkar in ein östliches und westliches, zieht zuerst von Norden nach Süden und vereinigt sich kurz unterhalb des Gipfels (westlich des Beginns der Schneerinne) mit dem Nordwestgrat. Wir stiegen im östlichen Kar empor, umgingen den untersten unbedeutenden Absatz und erreichten über Geröll den Beginn des Grates, der mit einem Steilabbruch ansetzt, bei einer tiefen Höhle. Der Einstieg befindet sich einige Meter rechts bei einem kleineren Loch. Direkt oberhalb dieses Loches zieht schräg rechte aufwärts ein ca. 30m langes, schmales, sehr brüchiges, teilweise unterbrochenes Band, von großen überhängen überdacht. Sehr schwierig. Vom Ende des Bandes etwa 15 m nach linke (östlich) durch einen Kamin mit guten Griffen und weitere 20 m nach links auf einem guten Bande zu einem auffallenden Schartl; dann 25 m schräg nach rechts aufwärts auf plattigen Bändern und nun im Zickzack nach links aufwärts und nach 25 m zum Grat und ersten Gratturm. Teilweise sehr schwierig. - 3/4 Stunden. (Von der Scharte südlich des ersten Gratturms zieht nach Osten ein Geröll- und Grasband ins östliche Kar; von hier aus kann der Grat unter -Umgehung des ersten schwierigsten Turmes leichter begangen werden.) Nun immer am Grat weiter, die einzelnen Türme und Abbrüche überkletternd. Gestein brüchig; teilweise sehr schwierig und ausgesetzt. Bevor der Nordgrat sich mit dem Nordwestgrat vereinigt, sperrt scheinbar eine Steilkante den Weiterweg. Direkt an der Kante oder etwas rechte davon schwierig gerade empor. Vorn Vereinigungspunkt des Nord und Nordwestgrates stets am Grate zum Gipfel,
Zeitdauer: 3/4 Stunden.
Die Tour ist sowohl touristisch wie landschaftlich von hervorragender Schönheit, jedenfalls für geübte Karwendelgeher (eventuell unter Umgehung des ersten Turmes) der empfehlenswerteste Anstieg auf das Hochglück.

Quelle: XV. Jahresbericht der DÖAV Sektion Bayerland 1911, Seite 82-83

Datum erste Besteigung:
16.07.1910
Gipfel:
Hochglück
Erste(r) Besteiger(in):
Knebel Eduard Dr.
Moser Max