Nordwandrampe - Wegänderung Peterka-End
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Routen Details:
Karwendel
Westlicher Ladizturm (2524m). Wegänderung an der Nordwandrampe1), erstmalig begangen durch Willi End und Hubert Peterka am 4. Oktober 1949.
Anläßlich der zweiten Begehung der Nordwandrampe wurde der Weg des Erstersteigers (Franz Hausstätter, 22. September 1935 bzw. der Anstieg der Erstersteiger der Nordwand des Westl. Ladizturmes A. und F. Hausstätter, 16. September 1932) bis in den Mittelteil der Rampe verfolgt, vor derem großen Steilaufbau jedoch nach rechts an die Kante der Rampe gequert und ein gratartiger Absatz erreicht.
Von diesem an der erwähnten rechten Kante der Rampe rechts empor zu einem markanten Pfeilerkopf, der sich von der Rampe abspaltet. (Oberhalb ein auffallender gelber, scheinbar losgetrennter Turm, der linksseitig durch einen überhangenden Riß gekennzeichnet ist.) Vom Pfeilerkopf 2 m gerade aufwärts, dann nach links (leichter) und an abdrängendem Fels Quergang nach rechts, um den losgetrennten Turm herum, und von rechts her auf seinen Scheitel. Etwa 20 m schräg links über kleingriffige Platten zu einem schrägen Spalt und davon einige Meter absteigen d, an einer scheinbar losgebrochenen Felsschichte nach links (sehr gefährlich), um dieselbe herum und in die innerste Verschneidung hinüber (Berührungspunkt mit dem Weg des Erstersteigers). Die brüchige, gelbe Verschneidung nur kurz verfolgend, dann wieder aus ihr nach rechts in die Platten hinaus. Eine rechts aufwärtsführende kaminartige Rinne leitet zuletzt (etwa 50 m) über einen Plattengürtel hinauf. Senkrecht weiter zu einem zweiten Plattengürtel mit Überhang. Darunter neuerlicher Linksquergang und über einen Überhang (gefährlich) links hinüber in den Grund der Verschneidung. Kurz darauf nach rechts gegen den sichtbaren Gratfirst der Nordwandrampe empor. Im Reitsitz über den Turm hinweg und in die Ausstiegsscharte der großen Verschneidung, welche die gesamte Nordwandrampe links bildet (Weg des Erstersteigers). Unschwierig weiter zum Ausstieg in die Scharte zwischen Westl. Ladizturm und Bockkarspitze.
Besonders schwierige, sehr gefährliche Kletterei. Äußerst brüchiger Fels, wenig lohnend! Kletterzeit 3 Stunden.
1) Dieser Anstieg wurde von seinem ersten Ersteiger fälschlich als „Bockkarspitze-Nordwandrampe" benannt. Von der Falkenhütte aus gesehen, würde diese Mutmaßung etwas zutreffen' (die Bockkarspitze tritt kulissenartig hinter die Westl. Ladizturm-Nordwand zurück), jedoch vermittelt die genauere Ansicht der Nordseite des Westlichen Ladizturmes, daß dieser alleinigen Anspruch auf die Nordwandrampe besitzt. Das gesamte Nordwandgelände der eigentlichen Bockkarspitze ist außerdem vom Westl. Ladizturm durch ein mächtig aufgebautes Gratmassiv (mit dahinter liegender Steilschlucht!) abgetrennt. An diesem Gratmassiv befindet sich die auffallende Nordwandrampe; sie durchbricht demnach nur den Nordabsturz des Westl. Ladizturmes von links unten (in der Gipfelfallinie beginnend) nach rechts oben. Inner-halb dieses erwähnten Gratmassivs — also ebenfalls im Bereich des Nordabsturzes vom Westl. Ladizturm und nicht in jenem der Bockkarspitze — liegt der bisher fälschlich benannte Anstieg über die „Bockkarspitze-Nordwand" von M. Sedlmayr und H. Bieringer vom 16. September 1932. Demnach sind diese beiden erläuterten Ersteigungswege restlos als Nordwandanstiege des Westlichen Ladizturmes es zu bezeichnen. Sie haben mit der richtigen Nordwand der Bockkarspitze nichts gemeinsam. Der Einstieg und auch der Ausstieg erfolgt durchwegs im Bereiche der Nordwand des Westl. Ladizturmes! Diese Darlegung soll weitere Irrtümer oder Verwechslungen aufklären. Die Routenbeschreibungen im Tourenbuch I der Falkenhütte und im Tätigkeitsbericht „10 Jahre Hochtouristengruppe der Sektion Oberland", Seite 28 und 34, seien in obigem Sinne richtiggestellt.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1956, Folge 1289, Seite 148
Datum erste Besteigung:
04.10.1949
Gipfel:
Ladizturm Westlicher
Erste(r) Besteiger(in):
End Willi
Peterka Hubert