Nordwand - "Peterka/Markl"

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Routen Details:
Quelle: Der Gebirgsfreund 1964, Seite 89

Gesäuseberge
St. Gallener Spitze, 2143 m. Neuer Anstieg in der Nordwand (zwischen Pichl-Barth-Weg und Nordschlucht); erstmalig begangen durch Hubert Peterka und Leopold Markl am 7. Juni 1964.
All gemeines: Die verhältnismäßig schmale Plattenzone der Nordwand zwischen dem Pichl-Barth-Weg und der Nordschlucht (H. und F. Slezak, 1924) wird im obersten Drittel von einem mächtigen, querverspannten Riesenüberhang waagrecht durchzogen, der abwärts eine Rippe entsendet, die einerseits die äußerste rechte Begrenzung des bisherigen Nordwandweges bildet, anderseits eine kurze Steilschlucht überhöht, welche aber nicht die eigentliche Nordschlucht ist, da diese erst rechts ihre Ausmündung (dicht vor der breiten Admonter-Frauenmauer-Nordwand) hat. Der Pichl-Barth-Weg umgeht den waagrechten Riesenüberhang streng links, der neue Nordwandweg streng rechts, nachdem er vorher die zuleitende Rippe als geraden Anstieg benützt hat.
(Diese gerade Anstiegsrippe wurde am 26. Juni 1954 erstmalig durch Willi End, Rosa und Ludwig Angeler und Hubert Peterka begangen und davon mit weitem Rechts-quergang [noch unter der Riesenplatte des Querüberhanges] über schmale Bänder die mittlere Nordschlucht erreicht.)
Einzelheiten: Vom alten Einstieg nach rechts zu einem Schuttkopf am Ende der gut gestuften Rippe, hinter der eine Schlucht sichtbar wird (nicht die Nordschlucht). Die Rippe wird zur Gänze nach aufwärts verfolgt, bis sie nach zwei Steilstellen direkt bei dem schildartigen Querwulst endet. Dicht darunter eine markante Riesenplatte. An ihr Beginn eines 40-m-Querganges nach rechts, unter den Steilaufbauten entlang zu einer Schuttstufe, die oben von senkrechten Felsen umschlossen ist. Mit einer Rechtsschleife auf die ersten, schön gegliederten Platten, darauf zu einem Band, das nach links zum Rande des Überhanges leitet. Eine 3 m hohe, senkrechte Wandstelle (links) ermöglicht das Erreichen eines abstehenden Blockes (Schlüsselstelle). Nach ihm nur wenige Meter gerade weiter, dann nach rechts auf ein leicht absteigendes Band, um eine Ecke des Steilaufbaues und zu einer prächtigen Plattenrinne. Durch sie gerade aufwärts. Darauf leicht schräg links hinan zu einem übergewölbten, ansteigenden, sehr markanten und luftigen Band, das linksziehend, unmittelbar die obersten Teile des waagrechten Riesenüberhanges durchsetzt (schönste Kletterstelle). Nach dem Band legt sich die Steilheit zurück, und gutartige Platten leiten in einen Kessel nach links, durch den einfach die Ausstiegsscharte gewonnen wird.
Schwieriger als der Pichl-Barth-Weg (II - III) ; sehr schöne Kletterei; Kletterzeit 2 1/2 Stunden vom Einstieg.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1967, September/Oktober, Folge 1355, Seite 109-110

Datum erste Besteigung:
07.06.1964
Gipfel:
St.- Gallner - Spitze - Westgipfel
Erste(r) Besteiger(in):
Markl Leo
Peterka Hubert