Südwand

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Routen Details:
Cima d'Auronzo (2921 m).
Erste Ersteigung über die Südwand gegen Auronzo. Emilio Comici und Severino Casara, 28. Juni 1937. VI. Schwierigkeitsgrad.
Von Auronzo aus erscheint der Gipfel mit einer Kante auf der Agnello-Scharte überliegend und die hohe Schutthalde der Gravasecca überragend, er ist rötlich und gelb und hat einen Grundpfeiler. Dieser Grundpfeiler oder Sporn, in der Art einer Kante, erhebt sich in der Mitte des Wandviertels und verschwindet dann in der gelben Mauer. Der untere Teil der Wand besteht aus gegliedertem Gestein, der obere Teil aus zwei großen überhangenden, rötlichen Pfeilern, der linke liegt über der Gravasecca, der rechte drängt sich vor den Campanile Vicenza. Um diesen Sporn und Mischen den beiden Pfeilern führt der Anstiegsweg.
Oberhalb des Fußmassivs aus gegliedertem Fels erhebt sich eine große schwarze Wand, welche bis unter den linken Pfeiler leitet. Hernach ein diagonaler, enger Riß rechts hinauf, der durch das gelbe Gestein führt und einen typischen großen, dunklen Überhang erreicht. Eine offene und überhangende Einsenkung berührt eine kleine Mulde oberhalb des Überhanges zwischen beiden Pfeilern.
Ein rötlicher Kamin verschwindet oben in unzähligen gelben, dachartigen Überhängen. Rechts führt ein auf der Spitze des Pfeilers eingeschnittener Riß zu den leichten Felsen des Gipfels.
Von der Forcella dell'Agnello steigt man links unter den Felsen des Gipfels ungefähr 100 m ab. Dort beginnt ein breites Band, welches sich waagrecht an dem Fuß der Wand hinzieht. Man verfolgt es bis dorthin, wo der Pfeiler in der schneeigen Schlucht fußt, die zwischen der Cima d'Auronzo und dem Campanile Vicenza herabzieht.
Da ist der Einstieg. Nun gerade über den Pfeiler hinauf, welcher einige kleine Überhänge aufweist, bis an die schwarze Wand (Steinmann), die man mit einer kleinen Wendung nach links überwindet (zwei Überhangshaken). Nach Erkletterung einer Kante kommt man in einen großen Kamin, der schräg nach rechts bis unter den rechten Pfeiler (Steinmann) aufwärts führt. Hier beginnt der von unten sichtbare schräge Riß, der das gelbe Gestein durchschneidet. Er ist sehr eng und man muß in der sehr brüchigen Wand unterhalb klettern (äußerst schwierig, zwei Haken). Oberhalb des Risses gerade hinauf bis zum Dach des großen Überhangs, der rechts liegt (Karten der Erstbegeher in einer Nische, äußerst schwierig). Dann weiter hinauf über senkrechte Verschneidungen, sehr ausgesetzt und brüchig (zwei Haken, äußerst schwierig), bis man ein bequemes Band erreicht, oberhalb des Überhanges, der zwischen den beiden Pfeilern eingeschlossen ist (Steinmann).
Wie in einem Felskessel erscheint hier zwischen den beiden Pfeilern die große Schlußwand, die gelb und reich an Überhängen ist. Gerade hinauf durch einen Kamin, der ein wenig links senkrecht den Felskessel durchschneidet, sich sofort auf eine überhangende Einsenkung öffnet und unter einem typischen großen gelben Überhang verschwindet.
Hinauf über die sehr ausgesetzte, überhangende und äußerst brüchige 'Einsenkung (äußerst schwierig). In der Hälfte wird sie abgeschlossen von einem überdachenden Fels. Man muß nach links hinaustreten auf sehr überhangende Wände (äußerst schwierig, fünf Haken). Noch weiter ungefähr bin die Einsenkung hinauf (Haken und Karabiner). Man quert scharf nach rechts
über eine tgpische, äußerst schmale, gelbe, horizontale Leiste, die ab und zu unterbrochen ist und zum Fuß des senkrechten und überhangenden Risses führt, der die Spitze des rechten Pfeilers einschneidet. Man quert diesen (äußerst schwierig, drei Haken). Unter dem Riß angelangt, klettert man einige Meter nach rechts über schmale Leisten bis zum Eintritt in eine Felskulisse, welche schräg nach links zieht und in den etwas oberhalb gelegenen Riß führt. Durch diesen hinauf, er bildet sich dann in einen Kamin um, der oben von einer Abdachung abgeschlossen wird, so weit, bis man die Spitze des rechten Pfeilers erreicht. Über leichten Fels zürn Gipfel
(8 Stunden vom Einstieg).
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1941, Folge 1221, Seite 69

Cima d'Auronzo (2421m). 1. Begehung der Südwand gegen Auronzo. Emil Comici und Severin Casara am 28. Juni 1937. Ö.A.Z..1941 Folge 1221, S. 69.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1942, Folge 1227, Seite 67

Datum erste Besteigung:
28.06.1937
Gipfel:
Auronzo Cima d'
Erste(r) Besteiger(in):
Casara Severino
Comici Emilio