Ostwand
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Routen Details:
Schwalbenkofel, 2868 m (Sextener Dolomiten).
I. Ersteigung über die Ostwand durch Hans Dülfer und Werner Schaarschmidt am 27. Juli 1912.
Von der Dreizinnenhütte zum Großen Wildgrabenjoch und über die Schutthalden westlich ansteigend von Süden her auf das unterste, die ganze Wand durchziehende Schuttband. Dieses verfolgt man so lange, bis man eine Verschneidung erblickt, die durch die Wandflucht und eine vorspringende Kante gebildet wird. Einstieg — 1 1/2 St. von der Hütte — bei einem kleinen auffallenden Vorbau; mit Benutzung eines Bändersystems auch direkt von unten hieher. Über den Vorbau auf eine von links nach rechts ansteigende Rampe und auf ihr unter gelben Überhängen leicht bis zu einer Unterbrechung. Hier sehr schwierig und ausgesetzt über eine 8 m lange Wandstelle zu einem Schuttplatz. Rechts nach einem äußerst schwierigen Überhang erst leichter, dann sehr schwierig auf schmalem Gesimse nach rechts in die Ecke, womit die Verschneidung gewonnen ist. In dem 20 m höher ansetzenden Kamin bis einige Meter unter einem eingeklemmten Block, dann möglichst außen hochstemmend zu einem Standplatz in der Wand rechts. Durch den in sie eingeschnittenen seichten Kamin nach 20 m auf eine kleine schuttbedeckte Schulter. Wo diese an das Massiv stößt, unmittelbar rechts von der rißdurchzogenen Ecke durch einen gelben, 12 m hohen, äußerst schwierigen Riß auf den Rücken der oben erwähnten Kante. Nach Überkletterung einer senkrechten Stufe links haltend in die obere Fortsetzung des unten verlassenen Kamins. Erst durch ihn — ungefähr 20 m — dann durch einen in der linken Wand eingeschnittenen Kamin über kleinere Steilstufen und Überhänge auf das oberste, die ganze Wand durchziehende Schuttband. Auf ihm eine Seillänge nach links, bis man in etwa 30 m Höhe einen Kamin erblickt, der durch einen gewaltigen Überhang geschlossen ist. Von links her über die linke Begrenzungswand des Kamins bis ungefähr 8 m unter den riesigen Überhang. Hier auf schmalem Bande etwa 10 m nach links und 2 m senkrecht empor zu einem plattigen Stand (Sicherungshaken). Hier über die äußerst schwierige überhangende Wand — schwerste Stelle der Tour — auf ein Band. Nach Erkletterung der anschließenden Wandstelle mit Benutzung eines Risses gerade aufwärts über mehrere senkrechte Stufen, schließlich über Geröll direkt zum Gipfel. Wandhöhe 400 m. Ideale Klettertour bei vorzüglichem Gestein. Normale Zeit 4 Stunden.
H. Dülfer München, W. Schaarschmidt.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1914, Seite 90
Datum erste Besteigung:
27.07.1912
Gipfel:
Schwalbenkofel (Croda dei Róndoi)
Erste(r) Besteiger(in):
Dülfer Johannes
Schaarschmidt Werner