Westgrat - "Variante"

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Routen Details:
Kleinkaiserl ca. 2215 m. Variante im Westgrat. (Franz Botsch und Eugen Oertel am 8. September 1906.)
Vom Hauptgipfel des Kleinkaiserl auf dem sich senkenden Grat nach Westen, einige Meter empor auf die erste Erhebung, schwierig durch einen Riss hinab in die nächste Scharte, wo ein eingeklemmter Block ein Fenster bildet; von dem Block nicht ganz leicht über eine Platte auf den zweiten Zacken. In die folgende Scharte seilt man sich 12 m ab. (Abseilblock etwas rückwärts der Kante, die vorderen Blöcke wackelig!) Die dritte Graterhebung stellt einen Rücken dar, über den es auf Gras und Schrofen gut weiter geht ; über eine etwas schlechtere Stelle hinab in die nächste Einsattelung. Schwierig von rechts auf den letzten Zacken — vielleicht besser von links durch einen Einriss — worauf leicht die Scharte vor dem Sonneck-Ostgrat erreicht wird.
Wir brauchten drei Stunden, welche Zeit aber beträchtlich gekürzt werden kann. Vorstehende Überkletterung sämtlicher Zacken stellt wohl keine selbständige Tour dar, da sie sich von der bisher üblichen Umgehungsroute in der Nordostflanke vertikal nur wenig entfernt, doch verdient sie beachtet zu werden, weil sie, wenn auch etwas schwieriger, so doch weitaus hübscher ist, als die bezeichnete Umgehung. Im Zusammenhange mit der Fortsetzung über den Ostgrat bis zum Sonneck bildet sie eine der empfehlenswertesten Gratklettereien im Kaiser. In Bezug auf Schwierigkeit hält die Gratbegehung Kleinkaiserl-Sonneck etwa die Mitte zwischen Scheffauer - Hakenköpfe - Sonneck einerseits und Kopftörl - Ellmauer Halt andererseits.
Quelle: 11. Jahresbericht (Vereinsjahr 1906) der Alpenvereinssektion Bayerland in München 1907, Seite 64-65;

Datum erste Besteigung:
08.09.1906
Gipfel:
Kleinkaiserl
Erste(r) Besteiger(in):
Botsch Franz
Oertel Eugen