Nordwand
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Routen Details:
Loferer Steinberge
Großes Ochsenhorn, 2513 m.
1. Ersteigung über die Nordwand durch Hubert Peterka und Willi End am 23. Juni 1958.
Allgemeines: Die mächtige Nordwand über der Großen Schneegrube wird in ihrem rechten Teile vom markanten Nordpfeiler, links von schrägen Felsstufen eingefaßt, die in weiterem Verlauf bis zur Nordwestwand des Mittleren Ochsenhorns ziehen, dann aber von dessen Nordgrat abgeschlossen werden. Damit bildet sich die einheitliche Felsflucht über der Großen Schneegrube, in deren westlicher Tiefe der Sattelhorn-Nieder (mit dem bez. Anstieg aus der Lahnfahrt und vom Kirchental), knapp daneben das Sattelhorn, 2054m, und in der östlichen Tiefe das Lärchhörndl, 1857 m, liegen. Die Nordwand selbst ist ein Aufbau aus stockartig zusammengefügten Stufen und Bändern, die alle von rechts (ab Nordpfeiler) schräg nach links abfallen. Im unteren Teile gliedert sich ein weißer Plattenschuß an, der eine Schuttstufe trägt, die von rechts (aus dem höchsten, rechten Winkel der Gr. Schneegrube) erreichbar ist. Über dieser Schuttstufe erscheint der Felsaufbau geschlossen, läßt aber ein gutes Erreichen jener höher oben beginnenden Einbuchtung zu, vor der ein schlecht erkennbarer Turm steht. Hinter diesem beginnt ein Verschneidungsgrund, der bis gegen die Gipfelzone reicht, die an Steilheit verlierend, den höchsten Punkt bildet.
Einzelheiten: Einstieg am tiefsten Punkt der Nordwand, wo der weiße Plattenschuß beginnt. Schwierig über die Randkluft, dann über prachtvoll gegliederten Fels mit kleinen Überhängen, etwa 40 m gerade aufwärts zu Stand bei Beginn des Bandes. Dieses schräg rechts hinan (Steinmann) und zu einer markanten Ecke. Links dahinter durch eine kurze Verschneidung in der Fallinie einer schwarzen Höhle (Steinmann) aufwärts, auf die unmittelbar ober der Höhle befindliche Schuttstufe (von rechts leitet die zweite Einstiegs-möglichkeit — mit einer kurzen Unterbrechungsstelle, ein zuführendes Band ab Nordpfeiler, zur Nordwand — hinüber). Nicht auf die Schuttstufe, sondern: noch vor ihrem Beginn, unmittelbar ober der Höhle, durch eine links aufwärtsziehende Plattenverschneidung etwa 80 m hinan. Oberhalb ein schwarzer Felskopf, welcher rechts über gestufte Absätze erklettert wird. Schräg links über stockartig gebaute Stufen aufwärts (anfangs moosiger Fels und Wasser), bis die Fallinie des vorspringenden Felskopfes gewonnen ist. Eine flache Verschneidung mit späterem überhängendem Abschluß, leitet zu ihm. Von da nach links in die Einbuchtung der Nordwand (etwa Wandmitte, 250 m über dem Einstieg; knapp rechts der mächtige, turmartige Felsbau, der bisher die Einbuchtung verdeckt hat; Steinmann). Ein tiefer Kamin (Steinmann) ist der Weiterweg durch die Einbuchtung empor. Nach etwa 100 m, über einen Abschlußüberhang hinweg, zum Ausstieg auf steile Schrofen. Gerade weiter zu querlaufenden Schichten und abwärtsgeneigten Platten, dann nach 25 m, rechts haltend, zu einem Wasserlauf (oberes Wanddrittel). Entlang der Wasserfurche höher, zum Fuße eines würfelförmig gegliederten, schwarzen Aufschwunges (darunter Höhle und Steinmann). Über den Absatz empor, dann nach links um die Ecke und steil zu einem Querwulst (Steinmann). An diesem links vorbei und leicht hinauf zu einer gewaltigen, querlagernden Bastion, die rechts über gutartige Felsstufen gerade erklettert wird. Danach wenige Meter rechts zu einer kurzen Kante und über sie unmittelbar zum Gipfel.
Schwierige Kletterei, III, Kletterzeit 3 Stunden vom Einstieg. Felshöhe 550 m.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1969, März/April, Folge 1364, Seite 39
Datum erste Besteigung:
24.06.1958
Gipfel:
Ochsenhorn Großes
Erste(r) Besteiger(in):
End Willi
Peterka Hubert