Nordostverschneidung

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Routen Details:
Westliches Reifhorn, 2400m (Loferer Steinberge).
1. Ersteigung durch die Nordostverschneidung durch Hubert Peterka und Willi End am 21. Juli 1958.
Allgemeines: Die Nordostwand, in den linken obersten Teil der Großen Wehrgrube abstürzend, wird von einer auffallenden V-förmigen Verschneidung durchzogen, deren unteres Ende eine Höhle besitzt. Zu dieser Höhle ziehen wieder zwei schräge Verschneidungen empor. Der Mittelteil der Nordostwand und der Nordostverschneidung wird von querliegenden Bändern unterbrochen, weist eine geringere Steilheit auf, wird aber nachher von dem balkonartig aufgebauten Gipfelmassiv abgeschlossen. Rechts des Nordostabsturzes befindet sich ein turmartiger Felsbau, über den vermutlich der bisherige Anstieg (Franz Nieberl und Gefährten) emporführen dürfte. - Der Anstieg benützt die rechte, untere Verschneidung bis zur Höhle, ab ihr die schmale Trennungswand zwischen beiden Verschneidungen, später die links aufwärtsziehende Hauptverschneidung bis gegen die senkrechte Gipfelwand, womit auch jenes charakteristische Band erreicht ist, das nach rechts ziehend zu dem blocküberbrückten Kamin führt, der den leichtesten Gipfelanstieg vermittelt.
Einzelheiten: Der Verschneidungswinkel setzt in der Fallinie des Gipfels mit einer von links nach rechts abwärtsziehenden, schmalen Platte überhängend in eine höhlenartige Nische ab. Etwa 6 Meter links davon (Steinmann) über einen Überhang und die folgende, von Längsrillen durchfurchte Steilplatte aufwärts in den Verschneidungswinkel und diesen bis zu seinem senkrechten, glatten Aufschwung; links davon eine auffallend schwarze Höhle (Steinmann). Rechts ansteigend um die Ecke in die Fortsetzung der nun gelben, nassen Verschneidung. Anfangs an der rechten Kante der Verschneidung gerade empor und durch die obere senkrechte Verschneidung weiter in deren weniger geneigte Fortsetzung. Diese bis unter eine abschließende, überhängende
Wandstufe. Rechts davon (in einer Nische Steinmann) durch einen schrägen Spalt aufwärts und weiter zu einem vorhängenden Felskopf (darunter Steinmann), wo die Verschneidung ihren eigentlichen Charakter verliert. Nun mit geradem Anstiege durch die gestufte, von kurzen Rissen durchzogene Wandzone bis unmittelbar unter dem querlaufenden, senkrechten Gipfelaufbau. Durch einen auffallenden, tiefen Kamin mit großem Klemmblock aufwärts und rechts herum zum Gipfel.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1961, Folge 1320, Seite 169
Datum erste Besteigung:
21.07.1958
Gipfel:
Reifhorn Westliches
Erste(r) Besteiger(in):
End Willi
Peterka Hubert