Westwand

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Routen Details:
Kaltenberg, 2900 m. (Erste Ersteigung über die Westwand). 8. September 1907. Otto Kissenberth, Dr. W. Kissenberth.
Aus dem Gaflunatal kommend überschritten wir zunächst das Wildebenejoch, überquerten dann die Wildeben am Fusse der in gewaltigen Steilwänden herabstürzenden Pflunderspitzen bis zum Ausgang des direkt zum Pflunjoch (zw. Kaltenberg und Pflunspitzen) emporziehenden, im obersten Teile gletscherbedeckten Trümmerkares. Mühsam das Kar hinauf bis zu den Abstürzen der zerrissenen Westwand des Kaltenberges. Der Einstieg in die Wand erfolgte ca. 70m nördlich der Falllinie des Gipfels. Übersteile, doch gut kletterbare Felsen zu einem glatten Kamin, der wenig nördlich eines auffallenden mächtigen, von der Wand abstehenden Felsturmes ansetzte. Mittels Stemmarbeit hinauf, bis uns die zunehmende Verengerung des Kamins zu einer Traverse nach rechts (südl.) zwang. Nun führte uns ein kurzer Kamin zu einem breiten Grasbande; von hier eine exponierte Traverse nach links (nördl.) über eine Felsrippe zu einer äußerst brüchigen Rinne, die an einem engen, von zwei übereinanderliegenden Blöcken versperrten Kamin endigte. Über diese Blöcke schwierig zu einer kleinen, schneebedeckten Terrasse. Der letzte Teil des Aufstiegs bot keine wesentlichen Schwierigkeiten mehr. Über teilweise mit Grasbüscheln durchsetzte Felsen, durch leichtere und schwierigere Kamine erreichten wir ca. 50m nördl. des Gipfels den Nordgrat und in wenigen Minuten die Spitze des Kaltenberges.
Quelle: IV. Jahresbericht des Akademischen Alpenverein Berlin 1907, Seite 17

Datum erste Besteigung:
1907
Gipfel:
Kaltenberg
Erste(r) Besteiger(in):
Kissenberth Otto
Kissenberth W. Dr.