Ostwand - "Holl/Skargeth"

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Routen Details:
DOLOMITEN - Sellagruppe
Piz Lasties (2875 m, Sellagruppe). 1. Begehung der Ostwand durch Peter Holl und Hans Skargeth am 9. Juli 1965.
Das Val Lasties und die Schlucht zwischen Piz Lasties und Torre di Siella ein Drittel hoch, bis der Schrofenvorbau zur Rechten, der zum Torre-di-Siella-Südwestkamin emporzieht, bereits von glatten Wänden in der Schlucht abgelöst wird. Bei einer großen schneeerfüllten Schlucht, die links ansteigend in die Ostwand des Piz Lasties abzweigt, in diese hinein und auf Firn und in Schneestufen durch sie bis 40 m vor ihrem Ende in einer Scharte. Hier befindet sich am Fuß einer etwa 150-200 m hohen Kaminreihe der Einstieg.
Den Kamin 40 m zu einem Stand auf einer Geröllkanzel empor, nun rechts an die Kante zum Beginn eines brüchigen Bandes, und dieses 40 m, auf- und absteigend, nach rechts verfolgen. Weiter die gegliederte Wand 40 m schräg rechts empor zu dem Beginn eines stellenweise kaminartigen Rinnensystems, das mehrere Seillängen bis an sein Ende verfolgt wird (Kanzel). Nun einige Meter links absteigen und erst waagrechter dann ansteigender Linksquergang in eine Mulde und an den Beginn eines im rechten Winkel ansetzenden mehrmals überhängenden Kamins. Stand rechts an der Kante. Eine Rampe schräg rechts empor, dann schräg links über eine Schichtfuge in den Kamingrund, der ober dem ersten großen Überhang erreicht wird. Weiter im Kamin 20 m zu einem Absatz. Der folgende, enge überhängende, 35 m hohe Kaminteil wird zuerst spreizend, dann, mit der rechten Körperhälfte innen, möglichst weit außen erklettert (schwierigste ' Stelle, Stand in der Grotte). Unter dem großen Klemmblock durch und hinaus auf ihn zu einem Stand. Nun den Kamin 15 m hinein querstemmen und mit wenigen Schritten in eine Scharte; weiter über die sich zurücklegende Wand 60 m auf ein Schichtband empor, und dieses nach links zu einer Kaminrinne. Diese empor, weiter den. Möglichkeiten folgend, 40 m die steile Wand in kurzen Kaminen und über Wandstufen in leichtes Gelände (400 m vom Einstieg), und über Schroten zum Gipfel. Schwierigkeit III und IV, 3-4 Std.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1966 März/April, Folge 1346, Seite 35

Die Kletteranstiege am Piz Lasties (2875 m, Sellagruppe) von Peter Holl, Wien
Allgemeines : Der östlich des Piz Ciavazes und von ihm durch eine Schlucht (Lorenzschlucht, I) getrennte Piz Lasties wurde, was seine Kletterwege betrifft, erst in den letzten Jahren erschlossen. Weisen die Abstürze des Piz Ciavazes in erster Linie extreme Wege auf, so findet man in den Abstürzen des Piz Lasties in erster Linie Wege des mittleren Schwierigkeitsgrades, die sich alle durch große landschaftliche Schönheit auszeichnen und deren Einstiege, ähnlich wie die Südanstiege auf den Piz Ciavazes, von der Sella jochstraße in 15 Min. bis zu einer Stunde erreichbar sind.
Im Folgenden ein allgemeiner Überblick über die Wege: Vom Beginn der Lorenzschlucht über die ihr zugekehrte gerade Westwand (Peter Holl, Wim Roose, Arie Manten am 10. 8. 1966) — stellenweise IV und IV— V. Beide rechts darauf in der Südwand folgenden Pfeiler wurden von B. de Francesch erstmalig am 2. 7. 1955 bzw. am 25. 7. 1956 im Alleingang (ohne Einzelheiten zu hinterlegen) durchstiegen („Rivista Mensile" 1956 und 1957) und dürften teilweise Kletterei im V. Schwierigkeitsgrad aufweisen. Den dazwischen liegenden Südkamin (III — IV) durchstieg De Francesch mit Damiano Maguliani am 16. 8. 1964. ebenfalls ohne Einzelheiten zu hinterlegen, die aber bei der genannten Route entbehrlich sind (sehr schwieriger Ausstieg auf das breite Schuttband unter dem Gipfelaufbau!). Rechts anschließend der im Dolomitführer beschriebene Kieneweg durch die Südostwand (III), an dessen pfeilerartiger rechter Begrenzungskante der von Hubert Peterka und Ignaz Obermüller erstmalig am 3. 9. 1958 begangene neue Südostwandweg (III bis IV) emporführt („Gebirgsfreund" 1960, Seite 45). In der zwischen Piz Lasties und Torre di Siella emporziehenden Schlucht („Mühlsteigerschlucht", 1+) beginnt der Ostwandweg (Peter Holl, Hans Skargeth,9. 7. 1965), III und IV.

Die Ostwand:
Aus dem Val Lasties in die Mühlsteigerschlucht, und diese ein Drittel empor, bis der Schrofenvorbau zur Rechten, der zum Torre di Siella SW Kamin emporzieht, bereits von glatten Wänden in der Schlucht abgelöst wird. Bei einer großen, schneerfüllten Schlucht, die links ansteigend in die Ostwand des Piz Lasties abzweigt, in diese hinein und über Firn und Schneestufen diese bis 40 m unter ihr Ende in einer Scharte empor. Hier befindet sich am Fuß einer etwa 150 — 200 m hohen Kaminreihe der Einstieg.
Den Kamin 40 m zu Stand auf Geröllkanzel empor, nun rechts an die Kante zum Beginn eines Bandes» und dieses 40 m (brüchig) auf- und absteigend nach rechts verfolgen. Weiter die gegliederte Wand 40 m schräg rechts empor an den Beginn eines stellenweise kaminartigen Rinnensystems, das, mehrere Seillängen lang, bis an sein Ende verfolgt wird (Kanzel). Nun einige Meter links absteigen und erst waagrechter, dann ansteigender Linksquergang in eine Mulde und an den Beginn eines im rechten Winkel ansetzenden, mehrmals überhängenden Kamins. Stand rechts an der Kante. Eine Rampe schräg rechts empor, dann schräg links an einer Schichtfuge empor und in den Kamingrund, der ober dem ersten großen Überhang erreicht wird. Weiter 20 m im Kamin zu Absatz, und den folgenden 35 m hohen überhängenden engen Kaminteil zuerst spreizend, dann mit der rechten Körperhälfte innen möglichst weit außen empor (schwerste Stelle) und in eine Grotte. Unter dem Klemmblock durch und hinaus auf ihn zu einem Stand. Nun den Kamin 15 m hinein querstemmen und mit wenigen Schritten in ein Schartl, weiter über die sich zurücklegende Wand 60 m empor auf ein Schichtband und auf diesem nach links zur Kaminrinne. Diese empor, weiter den Möglichkeiten folgend 40 m die steile Wand über kurze Kamine und Wandstufen in leichtes Gelände (400 m vom Einstieg, 3 bis 4 Stunden) und über Schrofen zum Gipfel. Schwierigkeit III und IV.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1967, Heft 1/2, Seite 7-8
Datum erste Besteigung:
09.07.1965
Gipfel:
Lasties Piz
Erste(r) Besteiger(in):
Holl Peter
Skargeth Hans