Nordostwand - "Haupt"
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Routen Details:
Erstbegehung im Alleingang
Die Nordostwand
Der am 2. August 1911 von dem besten Kenner des Langkofels, Gabriel Haupt, eröffnete kühne Pfad dürfte, wenn auch seine praktische Bedeutung gleich jener der meisten Neutouren unserer Zeit gering ist, den Kletterern, die das Sellajoch zu ihrem Standquartier gewählt haben, willkommene Abwechslung bieten. Haupt verfolgte die Nordostroute auf den Langkofel bis auf das oft besprochene Plattenband. Bei der ersten Felsfalte der Nordostwand, deren schwache Einknickung ein kleines Schneefeld birgt, ging er geradeswegs gegen die Abstürze los. Die faltenähnliche Furche leitete auf ein teilweise meterbreites Band, das am unteren Rande senkrechter, gelber Abstürze gegen Norden verläuft. Es führt zur Kante des tiefen Schlots, der im Kessel eines zweiten, größeren Schneefelds der Plattenterrasse fußt und trotz großer Nässe schon dort unten betreten werden kann.
Nun bleibt es der Wahl des Kletterers überlassen, zur feuchten Kaminsohle zu schlüpfen oder die heikle Felsarbeit an der linken Kante zu beginnen. Bald werden wir auch hier in den Grund gedrängt und nun folgt, in Gestalt eines 30 m hohen, wasserüberrieselten Absatzes, der von einem gelben Baldachin überwölbt wird, die schwerste Stelle der Tour. Unter dem mächtigen Überhang angelangt, erlaubt es eine willkommene Höhlenöffnung, den drohenden Felsbildungen zu entrinnen, worauf nach Bewältigung der leichteren Fortsetzung des Schlundes Rinnen und Rippen nach links auf den Gipfelgrat führen, von dem Haupt etwa 180 m nördlich des Gipfels wieder die grünen Weiden des Confinbodens erblickte.
Quelle: Zeitschrift des DÖAV 1913, Seite 263
Datum erste Besteigung:
02.08.1911
Gipfel:
Langkofeleck - Spallone del Sassolungo
Erste(r) Besteiger(in):
Haupt Oswald Gabriel