Nordwand
(
Bearbeiten)
Routen Details:
Bei einem Erstdurchsteigungsversuch von Hans Buratti, Hans Weigand und Hans Ties, stürzte auf der Dülferkanzel Hans Weigand am 23.07.1922 in den Tod.
Quelle: Festschrift - "100 Jahre Alpine Gesellschaft BERGLER" in Bozen
Furchetta-Nordwand.
(1. Ersteigung am 1. August 1925.)
Einstieg an dem am weitesten nördlich vorspringenden Felssporn, der Furchetta-Nordwand; ungefährer Höhenpunkt 2250 m.
An der linken Seite des Spornes zuerst über Schrofen gegen das Eisschartel zu hinaufsteigen, nach etwa 100 m, wo die Felsen steiler werden, rechts haltend hoch zu einem kurzen Kamin. Von seinem Ende erst stark links, später gerade hoch über gutgestufte Felsen zu einer Einschaltung an der schwach ausgeprägten Kante, die die Nordwand mit der Nordostwand bildet. Steinmann. Nun gerade, später schwach rechts haltend, immer durch breite, aber wenig ausgeprägte Rinnen ziemlich leicht empor, bis man nach etwa 250 m in eine zweite Scharte, rechts eines schon vom Fuß der Felsen aus sichtbaren hohen Pfeilers, gelangt. Etwas links der Scharte über sehr schwierigen Fels, oben leichter, etwa 90 m empor Zum Beginn einer, von einem Kamin durchzogenen Verschneidung, Steinmann, die ein zweiter Pfeiler, (sein Kopf ist die sogenannte Dülferkanzel), mit der hier ansetzenden gelben Steilwand bildet. Vom Einstieg etwa 550 m; Kletterzeit 3 1/2 Stunden.
Die Route, die bis hierher keine besonderen Schwierigkeiten bietet, führt nun durchwegs ungewöhnlich schwierig etwa 40 - 60 m rechts der sogenannten Dülferkanzel, fast in der Mitte der Nordwand, über die gelbrote, überhängende, etwa 200 m hohe Schlußwand zum Gipfelgrat. — Vom Steinmann etwa 10 m nach rechts queren zum Beginn einer Riß- und Kaminfolge. Im Riß etwa 40 m empor, (8 m höher ein Mauerhaken), dann durch einen nach rechts abzweigenden brüchigen Riß auf ein Felsköpfel. Nun erst etwa rechts queren, dann durch die verhältnismäßig feste Wand 30 m links hoch in die Riß- und Kaminfolge zurück. Im Kamin nach etwa 10 m (Mauerhaken) über den mächtigen Überhang außen hinweg und noch etwa 10 m weiter, bis sich der Kamin schließt. Steinmann. Nun über gelbes Gestein 20 m schräg rechts aufwärts zu einem schwach ausgeprägten brüchigen Riß. Mauerhaken. Über die ungemein brüchige und gefährliche Wand weiter, zuerst links im Zickzack (2 Mauerhaken), später wieder, den Riß benützend, 15 m empor und in den zum Kamin erweiterten Riß hinein und weiter zu einem Klemmblock. Ein großes Dach schließt hier den Kamin fest ab; dieses ganz außen überwinden und nunmehr in dem sich erweiternden Kamin, der nach 40 m auf dem Westgrat etwa 100 m unter dem höchsten Punkt endet, hinauf.
Wandhöhe etwa 750 - 600 m. Kletterzeit 13 Stunden.
Die letzten 150 m sind infolge der ganz abnormen Brüchigkeit ungemein gefährlich, sodaß man die Route kaum empfehlen kann.
Fritz Wießner, Dresden, Emil Solleder, München.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1925, Seite 213
Erste Alleinbegehung durch Heini Holzer auf dem Solleder-Weg am 20.9.1964;
Erste Frauenbesteigung durch Hermi Lottersberger aus Mayrhofen am 21.9.1970
1. Damenbegehung der Furchetta N-Wand (800 m)
am 3. Juli 1968 durch Hermi Lottersberger, HG Schwaz (Mayrhofen) mit Reinhold Messner. Die Seilschaft stieg über die Solleder-Wißner Route (VI) auf und war 9 Stunden in der Wand. Hauptschwierigkeiten im letzten Wandviertel ab Dülferkanzel ; besonders das Ausstiegsdach wurde als heikel empfunden, weil es naß war. — Die Nordwand der Furchetta ist die schwierigste Wand in der Geislergruppe und zählt erst wenige Begehungen: lt. Wandbuch seit 1951 10. Seilschaft, seit 1925 höchstens 25. Seilschaft! Die Wand ist in extremen Kletterkreisen wegen ihrer Brüchigkeit berüchtigt. (Reinhold Messner gelang mit Heindl Messner, beide Villnöß, am 5. März 1967 die erste Winterbegehung dieser Route.)
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1968, Heft 9/10, Seite 158
5.März 1967
Erste Winterbegehung der Furchetta-Nordwand (Solleder-Wießner Anstieg V - VI) durch Reinhold und Heinrich Messner
Quelle: Der Gebirgsfreund 1969 Heft 1-2; Seite 3
Datum erste Besteigung:
01.08.1925
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
05.03.1967
Gipfel:
Furchetta
Erste(r) Besteiger(in):
Solleder Emil
Wießner Fritz
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Messner Heinrich
Messner Reinhold