Nordgratsockel - "Memento Mori"

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Routen Details:
ALLGÄUER ALPEN
Kellespitze-Nordnordwestwand (auch als Nordgratsockel bekannt) »Memento Mori«
Erste Begehung durch Jürgen Geiger und Walter Kirchmann am 16.7. 1983.
Schwierigkeit: VI, überwiegend jedoch IV bis V+, teils auch Gehgelände oder leichte Schrofen. Zeit für Wiederholer: 4 bis 5 Stunden für den Sockel. Für den gesamten Nordgrat (R 181 AVF »Tannheimer Berge«) ist mit 7 bis 9 Stunden zu rechnen.
Material: Die Erstbegeher beließen außer einem gebohrten Standhaken kein weiteres Mate-rial in der Wand. Somit ist ein umfangreiches Hakensortiment für die Standplätze und Friends Größen 2 bis 3 für Zwischensicherungen notwendig.
Übersicht: Die Führe beginnt am unteren Ausgang des Schluchtkamins des direkten Nordgrateinstieges (R 181a). Sie leitet in etwas komplizierter Linienführung durch den rechten Teil der mächtigen Sockelwand. Über einen auslaufenden Grat erreicht sie zuletzt den Löwenzahn und unter ihm nach rechts querend den Nordgrat. Über diesen zum Gipfel. Höhe der Wand: 350 m.
Führe: 1. SI: In der Kaminschlucht etwa 30 m hinauf, dann oberhalb eines in die Schlucht abbrechenden Überhanggürtels nach links zu Stand auf kleiner Kanzel (40 m, V+). 2. SI: Nun an Block piazend gerade hinauf und durch anschließenden Riß auf eine Rampe, die rechts ansteigend in leichteres Gelände führt (45 m, V+). 3. SI: Gerade empor unter die auffallende schwarze Wandstufe, die den Sockel in seiner ganzen Länge sperrt. In der linken Hälfte durchzieht eine Rampe den Wandstreifen. Unter ihr zu Stand mittels Linksquergang (30 m, II—IV). 4. SI: Die Rampe in herrlicher Kletterei hinauf. An ihrem Ende rechts an brüchiger Kante mit schlechter Sicherungsmöglichkeit hinauf in leichteres Gelände (40 m, VI). 5. SI: Auf breiter Rampe rechtshaltend zu Stand (45 m, IV). 6. SI: Auf der Rampe weiter bis zu ihrem Ende bei Scharte mit Tiefblick in die Nordschlucht, die den Nordgrat links begrenzt (ca. 60 m, IV). 7. SI: Auf einer Rampe links der Schlucht weiter zu Stand (50 m, IV bis V+). 8. SI: Auf der Rampe weiter zu Stand bei altem Haken (50 m, IV). 9. SI: Nun links an den Hauptgrat, den der Sockel bildet. An ihm entlang und an geeigneter Stelle auf ihn hinauf (45 m, eine Stelle V+, sonst II bis III). 10. und 11. SI: Im Gehgelände umgeht man den riesigen, auf dem Grat liegenden Block links und gelangt so unter einen Turm (ca. 100 m, leicht). 12. SI: Rechts in die Nordschlucht hinein und unter der Nordwand des Löwenzahnes hindurch in Scharte unter der Nordwandführe (50 m, II). Hier Zusammentreffen mit R 181 und R 18:
AVF »Tannheimer Berge«. Weiter wie dort!
-ml
Quelle: Der Bergsteiger 1984, Heft 5, Seite 77-78


Datum erste Besteigung:
16.07.1983
Gipfel:
Kellespitze (Tannheimer Berge)
Grafik:

Erste(r) Besteiger(in):
Geiger Jürgen
Kirchmann Walter