Südostgrat

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Routen Details:
Große Gößspitze. Erste Ersteigung über den Ostgrat: Dr. Adalbert Defner, Karl Wizlsperger
Die große Gößspitze entsendet gegen Osten einen mit wilden Türmen und Zacken gekrönten Grat, der mit einem unbenannten Vorgipfel gegen das hohe Gößkar abbricht. Diesen Gipfel erstiegen Karl Wizlsperger und ich über dessen Südostflanke im unteren Teile über plattige Felsen, oben rasendurchsetzte Schrofen und Blockwerk. Der von hier zur großen Gößspitze führende Grat ist durchwegs eine aus festen Gneisplatten aufgebaute Schneide. Die erste Hälfte ist zwar exponiert, bietet aber keinerlei besondere Schwierigkeiten. Diese beginnen beim zweiten größeren Turm. Dieser zeigt gegen Osten eine etwa 50° geneigte vollständig glatte Schneide (im untersten Teile überhängend), gegen Westen bricht er mit einem weit vorragenden Überhang ab. Wir umgingen diesen Turm ziemlich schwierig auf seiner Südseite (brüchige, schmale Bänder) und gelangten in eine Nische unterhalb des dritten, kleineren Zackens, der gegen Osten ebenfalls überhängend gegen die scharfe Gratschneide abbricht. Diese erreichten wir schwierig über fast senkrechte Platten (sehr kleine Griffe). Von hier über ein sehr schmales, abwärts geneigtes Kriechband in der Nordflanke (sehr exponiert) in eine Nische und von dort über ein senkrechtes Wandl auf den Zacken (schwierigste Stelle). Der letzte, höchste Turm steigt anfänglich sehr steil an, die letzten 30 Meter senkrecht. Wir erstiegen die senkrechte Kante über gut griffigen Fels bis etwa 5 m unterhalb des Gipfels, von dort in der Südflanke querend, schließlich über die steilen, aber genug rauhen Platten, mit denen er gegen Westen abfällt, auf den Gipfel hinter dem Turm setzt ein mit Geröll bedeckter Grat an, der zum Gipfel der großen Gößspitze hinaufführt. Erst der letzte Aufschwung zum Gipfel bietet wieder einige Kletterei. Den Abstieg nahmen wir über den unschwierigen Südgrat zur Dösnerscharte.
Die große Gößspitze wurde bereits im Juli desselben Jahres von Herrn Mag. Becker (Graz) mit Führer Lechner von der Ostseite erstiegen. Wie aber aus schriftlichen Mitteilungen des Herrn Becker und mündlichen Mitteilungen des Führers hervorgeht, hat die Partie sämtliche Türme umgangen und auch den Gipfel nicht erreicht. Sie stiegen in eine Scharte nördlich vom Gipfel und von dort über eine Schneerinne hinunter zum Schmidhause.
Quelle: Mitteilungen der Akademischen Sektion Wien 1913, 18. Jahrgang, Seite 31-32;
Datum erste Besteigung:
1912
Gipfel:
Gößspitze Große
Erste(r) Besteiger(in):
Defner Adalbert
Wizlsberger Karl