Südwestgrat
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Routen Details:
Heute Klettersteig
Hochalmspitze 3355 m vom Gössgraben aus.
Nachdem ich bereits 1875 und auch 1877 am 29. Aug. in Begleitung von Freunden die Hochalmspitze über den Hochalmgletscher bestiegen hatte, unternahm ich mit einem Freunde, dem Gymnasialprofessor Karl Dürr in Klagenfurt, am 13. Sept. 1877 den Aufstieg über den Trippesgletscher im S.-O. der Hochalmspitze, und zwar ohne Führer*), wegen Unzuverlässigkeit der dortigen. Von der Ulrichs- oder Menterbauernhütte, der letzten Alm des Thaies, brachen wir um 2 U. unter Führung des Ochsenhalters bei Laternenschein auf, um auf Anrathen zweier Jäger den Trippesgletscher an seinem östl. Ufer zu erreichen. Um 4 Uhr hatten wir eine mit einem Steinmandl bezeichnete Höhe erreicht, welche in dem das Trippeskees nach Osten begrenzenden Felskamm liegt, und verfolgten, nun allein, den Kamm nach N., bis wir zum Gletscher absteigen konnten, welchen wir um 5 U. 15 beiläufig in der Mitte des östlichen Ufers betraten. Von hier überquerten wir etwas schief ansteigend denselben und steuerten, durch Spalten wenig behindert, auf einen tiefen Einschnitt in dem von der (nach Mojsisovies) mittleren Hochalmspitze nach S.-W. abgehenden Felskamm zu, wo auch der Gletscher sich unmittelbar an die Felsen anlegt. Nach Ueberschreitung einer klafterbreiten Bandkluft stiegen wir schief über ein steiles Schneefeld auf und erreichten beiläufig 2 St. nach Aufbruch vom Gletscherrande die Felsen des S.-W.-Felskamms. In diesen kletterten wir am Seil vorsichtig aufwärts, immer an der Östlichen Seite unter der Kammhöhe. Im allgemeinen ist dieser Theil des Anstiegs schlecht zu nennen und erfordert Schwindelfreiheit und Gewandtheit. Besonders hervorzuheben sind steil geneigte Gneissplatten, die nicht umgangen werden können, und ein steiler Felskamin ; gegen das Ende bessert sich der Weg und kamen wir 9 U. 30 nach 1 1/2 stündigem Klettern auf die Felsspitze der (hohen) Hochalmspitze. Leider umzog uns bald Nebel und hinderte uns den bequemeren Abstieg über den Hochalmgletscher zu vollenden, welchen wir über die Hochalmscharte, mittlere Hochalmspitze und den N.-O.-Kamm bereits erreicht hatten; er benahm uns nämlich die Orientirung derart, dass wir nothgedrungen auf unseren Fussstapfen wieder auf den Felsgipfel zurücksteigen mussten, wo wir um 12 U. anlangten, um Fussspuren in den kleinen Schneeflecken zwischen den Felsen folgend. 1 U. 30 waren wir wieder am Gletscher, in einer weitern Stunde an seinem südlichen Ufer, 4 Uhr. 30 in der Almhütte. Nach kurzer Rast wieder aufbrechend, erreichten wir ziemlich müde nach 16 Marschstunden das Wirthshaus in Maltein.
Zum Schlüsse kann ich nicht umhin zu bemerken, dass ich bei späterer Lecture des Gussenbauer'schen Aufsatzes „die Hochalmspitze" (Zeitschrift des D. A.-V. Bd. I) es sehr wahrscheinlich fand, dass der von ihm gemachte Weg mit dem unsrigen in seinem letzten Theile zusammenfällt.
Wien. Dr. 0. Chiari.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1878, Nr. 1, Seite 46-47
alsbald wieder den S.-W.-Kamm hinabzusteigen, sorgfältig unsern
Datum erste Besteigung:
13.09.1877
Gipfel:
Hochalmspitze (Ankogelgruppe)
Grafik:
Erste(r) Besteiger(in):
Chiari O.
Dürr Karl