Nordostgrat
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Routen Details:
Schwabenkopf (3379m)
Erste Ersteigung über den Nordostgrat durch cand. ing. Rudolf Czegka und Dr. Ludwig Obersteiner am 1. August 1921.
Von der Verpeilhütte erblickt man im Umriß des Schwabenkopfes gegen Osten einen mächtigen, von Innerverpeil aus beginnenden Grat, der sich etwa 900 m steil emporschwingt und im obersten Teil eine scharfe, senkrechte Kante bildet. Wir nahmen den Einstieg westlich vom ersten Grataufschwung und stiegen steil über Schotter bergan, solange uns die Erkletterung des Grates von Westen her möglich schien. Knapp vor den glatten Abbrüchen des Grates erkletterten wir denselben durch eine Rinne, sehr schwierig, in brüchigem Gestein. So erreichten wir eine auffallende, fensterartige scharte in etwa 2600m Höhe. Im weiteren verlaufe des Grates hielten wir uns anfangs in der Ostseite. Später erklommen wir den Grat und blieben bis vor die senkrechte Kante auf ihm. Die Einzelheiten der Kletterei sind uns nicht mehr erinnerlich. Es folgten von der scharte mehrere, vielleicht fünf bis sechs von vorne gesehen turmähnliche Grataufschwünge, die jedoch beim Überschreiten nur wenig geschartet waren. Größtenteils hatten sie sehr schwierige und gefährliche Kletterei. Vor der Gratkante befindet sich im Osten eine wenig geneigte Schuttstufe, auf welche wir hinaus querten. Hier kletterten wir über gelbe. große und senkrechte Platten bis zu einer Scharte empor, von der sich die Kante senkrecht aufstellt. in herrlicher, sehr schwieriger Kletterei in gutem Fels erreichten wir bald das obere Ende der Kante, nach der uns ein kurzer, wenig geneigter Grat zum Gipfel brachte.
Eine der großartigsten Turen des Kaunergrates ist die Begehung dieses Grates, welche wir jeden Bergsteiger, der den gewaltigen Schwierigkeiten gewachsen ist, empfehlen. Wir benötigten, fast immer ohne Seil kletternd, die kurze Zeit von 5 Stunden.
Quelle: Jahresbericht der Alpenvereinssektion "Die Reichensteiner" in Wien, 1921, Seite 22
Datum erste Besteigung:
08.1921
Gipfel:
Schwabenkopf (Ötztaler Alpen)
Erste(r) Besteiger(in):
Czegka Rudolf
Obersteiner Ludwig Dr.