Südwestflanke

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Routen Details:
Leiterkopf (2994 m.). I. tour. Erst.
Ab Aschamalpe 7 U. 10 früh den 29. Juni. Von der Jägerhütte führt ein zu Jagdzwecken angelegter Steig in der unmittelbar dahintergelegenen Schlucht empor, wendet sich mehr und mehr nach rechts und endet an einer Einsattlung im Kamme des Sulzbacher Gemsengebirges. Wir benützten diesen Steig und erreichten den Gebirgskamm 9 U. 16. Nun gieng es auf dem letzteren nach Süden in die Höhe, wobei wir uns theils auf dem oft recht scharfen Grat hielten, theils die daraus hervorragenden Felsspitzen seitlich im Schnee umgiengen. Immer grössere Felsblöcke thürmten sich vor uns auf, immer mühsamer gestaltete sich der Aufstieg. 11 U. 30 war der Gipfel des Leiterkopfes erreicht, auf dem — vermuthlich von der Landesaufnahme herrührend — eine Signalstange steht. Sonnenschein und eine herrliche Aussicht namentlich auf die Glockner und Venediger Gruppe und die Krimmler Tauern belohnten uns für unsere Mühe. Soweit zu übersehen, ist der Gipfel auch von der über der Mayeralm im Habachthaie gelegenen Hochalm zu erreichen. Auch dürfte die Weiterverfolgung des Grates bis zur Gamsmutter keine erheblichen Schwierigkeiten bieten. Den Abstieg bewirkten wir 12 U. 20 nach der südlich der Spitze gelegenen Scharte, dann kletterten wir über plattige Felsen, die, weil vereist, nicht ohne Schwierigkeit zu passieren waren, steil abwärts, die vorhandenen Schneefelder thunlichst zum Abfahren benützend. 1 U. 50 erreichten wir die noch mit Schnee bedeckte Thörbergalm (über der Zunge des Untersulzbachkees), 3 U. 30 die Aschamalpe.
Lomler-Berlin.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1899, Seite 72
Datum erste Besteigung:
29.06.1898
Gipfel:
Leiterkogel (Venedigergruppe)
Erste(r) Besteiger(in):
Lomler E. (Berlin)
Unterwurzacher Johann