Westkante - "Hausstätterkante"
(
Bearbeiten)
Routen Details:
Oberer Berggeistturm (2300 m), bei der Partenkirchner Dreitorspitze im Wetterstein. 1. Begehung der Westkante am 10. Juli 1934 durch Franz Hausstätter und Fritz Zimmermanns. Oberland).
Die von der Oberrheintalhütte gut sichtbare, mit 200 m hohem, senkrechtem Abbruch ins Schüsselkar abstürzende Westkante zieht links von den riesigen rotgelben Wänden, sich oben mit dem Südgrat und knapp unter dem Gipfel mit der Ausstiegsrippe des Westwandanstieges verbindend, empor zum Gipfel.
Einstieg wie zur Westwand, jedoch bald nach rechts über plattige Schrofen bis nahe zur großen Schlucht südlich des Turmes und von rechts her über das markante, rampenartige und grasdurchsetzte Band steil nach links aufwärts an den Fuß der Kante. Schräg links in eine gelbe Steilrinne, die, sehr schwierig, eine Seillänge verfolgt wird. Bei gelber Schuppe links um die Kante und zweckmäßig noch 10 m gerade hinauf zu gutem Sicherungsplatz. Von hier wieder 7m zurück und Quergang nach links in die gelbsplittrige Rinne. Wenige Meter in derselben abwärts und abermals kurzer Quergang nach links auf schmaler Leiste zu kleinem Köpfel an der platten, grauen Kante. Hinter derselben knapp links davon leichter zu Stand (Sicherungshaken) unter dem prächtigen, überhangend ansetzenden, rauhen Riß etwa 10 bis 12 m links der hier unmöglichen überhangenden Kante. Derselbe wird zwei Seillängen (Haken) verfolgt. Etwa 15 m unter dem abschließenden, schwarzen Überhang (rechts glatter, von feinen Rissen durchsetzter Plattenschuß) links heraus und über kleingriffige, plattige Wandstelle (eine Seillänge) zu Stand (Hakensicherung). Nun wieder, rechts empor und in den Riß, der oberhalb des Überhanges sich fortsetzt und nochmals schwierig zu einer geräumigen Kanzel hinaufführt (Steinmann). Von hier auf der sich nun zurücklegenden Kante leichter weiter. Man hält sich meist direkt auf den Türmen und umgeht nur sehr wenig, einmal vom scharfen Schartel aus auf der Südseite, erst etwas absteigend, eine rauhe, prächtig griffige, graue 15-m-Wandstufe hinauf (Haken). Hier kommt der Südgrat herauf. Im obersten Teil hält man sich wieder mehr in der linken plattigen Flanke und gewinnt über die letzte Rippe direkt den Gipfel.
Kletterzeit 3 1/2 bis 4 Stunden. Äußerst schwierig (V). Höhe der Kante 400 m.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1935, Seite 125-126
Datum erste Besteigung:
10.07.1934
Gipfel:
Berggeistturm Oberer
Erste(r) Besteiger(in):
Hausstätter Franz
Zimmermann Fritz