Nordostanstieg

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Routen Details:
Ausstieg zur Scharte, westl. d. P. 3269 zwischen Hint. Seekopf u.Weißspitze.
In der Fallrichtung nördlich von P. 3269 d. A.-V.-Karte zwischen Hint. Seekopf und Weißspitze beginnt, vom Frosnitzkees aufsteigend (ca. P. 2854 d. A.V.-Karte), eine breite Schneerinne, die, von Kees gesehen, schräg rechts zu der ersten, markanten Scharte westl. d. P. 3269 hinaufzieht. Dieje Schneerinne begleitet ständig zur Rechten eine Felsgratrippe, die lawinen- und steinschlagsicher den Durchstieg der Wand vermittelt. Von der Vadnerhütte ca. 20 Min. die Randmoräne aufwärts, über das Frosnitzkees schwach ansteigend, im Bogen zwischen ausgeprägten Gletscherbrüchen zu der Randkluft, die sich rechts vom Kegel der oben erwähnten, breiten Schneerinne bildet. Nun zur linken (östl.) höchsten Ecke des über der Randkluft aufsteigeden, steilen Firnfeldes hinauf. Von dieser linken Schneefeldspitze
betritt man unschwer die Felswand, um ca. 10 m nach links über eine steile Stufe die plattige Wand an der tief ausgerissenen Schneerinne zu erreichen und über diese nicht leicht zum eigentlichen Einstieg, dem untersten Punkt der Gratkante. In nicht schwerer Kletterei über gutes Gestein gelangt man zum 1. Absatz des Grates. (Dieser Absatz dürfte auch vom obersten Ende des zum Einstieg führenden Schneefeldes gerade aufsteigend und über schmale Bänder nach links querend, zu erreichen sein; um so die in schneereichen Jahren vom Eise glatt gescheuerten Platten beim früher erwähnten Einstieg zu vermeiden.) Von diesem ersten Absatz weiter auf der Gratkante ansteigend wird ein 2. und 3. größerer Absatz erreicht (je ein Steinmann). Hier endet das gute, feste Gestein und es folgt mit abnehmender Neigung des Grates immer brüchigeres Gestein, bis man zum Fuße eines, sich steiler aufbauenden Turmes gelangt (Steinmann). Durch einen ausgeprägten Riß seiner Nordflanke empor, wird die Turmspitze erstiegen, die als ebener Grat sich zu einer kurzen Firnschneide fortsetzt (Steinmann). Nach Ueberwindung dieser verliert der Grat sich in eine markante Stufe aus gelben Kaltschiefer. Ueber diese Stufe wird die Ausstiegsstelle rechts von dem tiefsten Punkt der Scharte westlich des P. 3269 der A.V.-Karte erreicht (Steinmann). Zeiten: Badnerhütte - Randkluft 1 1/2 Std., Ueberschreiten der Randkluft und bis zum Einstieg verschieden, mindestens 1/2 Std., vom Einstieg bis zum Ausstieg 1 1/2 - 2 Std. Gesamtdauer der Erstbegehung einschl. Rasten, wobei die Randkluft 2 Std. erforderte, 6 Std. — Dieser Ausstieg stellt - vorausgesetzt die leichte Ueberwindung der Randkluft - die kürzeste Verbindung zwischen der Badnerhütte und dem Garaneber Kees dar; führt vollständig lawinen- und steinschlagsicher an mächtigen Felscenerien vorbei und ist — ohne Berücksichtigung der Randkluft — als mittelschwerer Wanddurchstieg zu bezeichnen. Von der Ausstiegsstelle lassen sich nun Hint. und Vord. Seekopf, Hexenkogel und Weißspitze leicht erreichen. Erstmalig begangen am 25. Juli 1925 von Arch. Fritz Malcher, c. ing. agr. Walter Natmeßnig und Ing. Walter Mischitz.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1926, Seite 44

Quelle: Akademische Alpenvereinssektion Wien 1925, Seite 60;
Datum erste Besteigung:
25.07.1925
Gipfel:
Seekopf Vorderer
Erste(r) Besteiger(in):
Malcher Franz
Mischitz Walter
Natmeßnig Walter