Südostwand

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Routen Details:
Erstbegehung durch R. Peters und R. Haringer am 25. und 26. Juni 1934;
Schüsselkarspitze-Südostwand.
Die Münchner Rud. Peters und Rud. Haringer (beide S. Oberland) haben am 25. und 26. Juni, bei Schlechtwetter diese Wand erstmalig durchklettert. Die Wand war ein von den Besten viel umworbenes Problem im Wettersteingebirge, das nach vergeblichen Versuchen tüchtigster Kletterer der Gegenwart in den Ruf der Unmöglichkeit kam. Am so stolzer der Triumph der obgenannten Bergsteiger, die mit ihrer glücklichen Erstersteigung wohl eine Spitzenleistung vollbracht haben. Wandhöhe: etwa 600 m; Rang: alleräußerst schwierig, wie etwa Große-Zinne-Nordwand, Marmolata-Südpfeiler.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1934, Seite 195

Schüsselkarspitze-Südostwand. 1. Begehung am 25. und 26. Juni 1934 durch Rudolf Peters und Rudolf Haringer (beide S. Oberland, K. T. G., München).
Einstieg bei einem vorgelagerten Felskopf, dort, wo die Wand am tiefsten ins Kar herabreicht, 200 m rechts vom Herzogpfeiler. Von der Scharte hinter dem Felskopf 30 m gerade aufwärts über gutgriffigen Fels, dann, etwas links haltend, zu gutem Sicherungsstand unterhalb
eines gelben, brüchigen Aberhanges. Hier etwas nach rechts und durch einen engen, kurzen Kamin und die anschließende Verschneidung nach 40 m auf ein Köpfel. Einige Meter schräg links aufwärts, dann /10 m Quergang nach links in eine Verschneidung, durch diese und
über einen anschließenden Aberhang zu gutem Stand. Kurzer Quergang nach rechts und überhangend in eine senkrechte, äußerst schwierige Verschneidung, die nach 30 m zu gutem Stand am Vegmn eines kurzen Kamins führt. Durch diesen hinauf bis zu seinem abschließenden Überhang, über diesen und die anschließende, senkrechte Wandstelle hinweg zum Beginn der großen, manchmal unterbrochenen Verschneidung, die, bald als Riß und bald als Kamin, die Wand bis in halbe Höhe durchzieht. In der senkrechten, plattigen Verschneidung erst nach links, bis sie sich in zwei Risse gabelt, deren rechten man äußerst schwierig und ausgesetzt verfolgt, bis er sich an glatter Platte schließt (Haken). Hier äußerst schwierig nach links an die glatte Wand, ein Stück hinauf (Haken) und schräg rechts aufwärts in die kammartige Fortsetzung des Risses. 20 m anstrengend empor und unter gewaltigen Überhängen schräg nach links über eine Plattenrampe mit runder Abschlußkante, sehr anstrengend, teilweise hangelnd, in einen senkrechten, glatten und äußerst schwierigen Kamin. Nach 20 m guter Sicherungsstand in der großen Verschneidung. (Die folgenden Risse und Verschneidungen sind zum größten Teil nicht mehr frei kletterbar und zählen zum Schwierigsten, was je im Fels gemacht wurde.) Nun meist mit Zug an einem glatten, sich teilweise überhangend schließenden Riß 20 m hinauf, dann weitere 20 m in der senkrechten Fortsetzung des Risses, bis er sich zu gutem Standplatz erweitert (eventuell Biwakplatz). 20 m Quergang nach links über die Rippe in die Parallelverschneidung, die man knapp oberhalb ihres ungangbaren Abbruches erreicht. Gerade aufwärts, über mehrere Überhänge, bis unter das große, von unten deutlich sichtbare Dach, oberhalb dessen sich eine schwarze, meist feuchte, senkrechte Verschneidung fortsetzt, in dle man gelangen muß. Etwas links, unter dem schwarzen Abbruch der Verschneidung, über einen äußerst schwierigen Überhang an die glatte Wand und über diese äußerst anstrengend über einen weiteren Überbang in die Verschneidung (schwierigste Stelle der Wand); in ihr 20 m hoch, dann kleiner Stand. Nun in der Verschneidung weiter und über mehrere Überhänge hinweg bis zu einem großen, abschließenden Überhang. Unter ihm nach rechts heraus (Haken) und über die senkrechte Kante 20 m hoch, dann über eine glatte, grifflose Platte schräg nach links auf einen geräumigen Standplatz (Biwak der Erstersteiger). Nun schräg rechts aufwärts und durch einen überhangenden Kammausstieg auf ein kleines Band, das man 20 m nach links verfolgt. Durch einen stark überhangenden Riß auf ein Köpfel, dann nach links und durch einen kurzen Kamin zu gutem Stand. Hier 1 m nach links und, über einen Aberhang abkletternd, in die große, schluchtartige Plattenverschneidung, die mit einigen Unterbrechungen steil nach links hinter eine große, abgesprengte Platte vor der von unten deutlich sichtbaren, schwarzen Wandstufe führt. Am Beginn der Platte in die überhangende, brüchige Verschneidung, welche die schwarze Wand schräg nach links aufwärts durchzieht. Nach 20 m endet sie in einer bemoosten Sohle. Aus dieser, überhangend und äußerst schwierig, heraus und in einem feinen Riß, der sich nach ein paar Metern verliert, aufwärts (Haken) in eine seichte Verschneidung. Durch sie, dann 40 m über Platten bis zu einem riesigen schwarzen Aberhang. Unter ihm auf abschüssigem Bande schräg nach links aufwärts, 20 m nach links und durch eine überhangende rißartige Verschneidung nach 60 in direkt zum Gipfel. Weitaus schwierigste und großzügigste Kletterfahrt im Wettersteingebirge; Schwierigkeitsgrad: alleräußerst; Wandhöhe 600m; Zeit der Erstbegeher 18 Stunden.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1934, Seite 222-223

Erste Alleinbegehung:
Die Schüsselkar-Südostwand, Peters-Mayer-Weg, zählt neben der Große» Zinne-Nordwand zu den schwersten Felsfahrten. Sie ist im allgemeinen nur unter Verwendung der ausgefeiltesten, modernsten Seiltechnik durchführbar. In genauer Kenntnis dieser Umstände machte sich trotzdem das Mitglied der S. Solbad Hali i. T, Karl Gomboc, im August 1947 allein an diese Wand. Seine Ausrüstung bestand aus einigen Reepschnüren, Haken, Karabinern und Kletterharnmer.
Als er in der Wandmitte den Kletterhammer verlor, erschien seibst ihm die Fortführung der Fahrt als sehr bedenklich, weil er ja nun die eigenen Hilfsmlttel kaum mehr einsetzen konnte und ausschließlich auf die wenigen, in der Wand vorhandenen Haken angewiesen war. Mit den wenigen Reepschnüren, die er mit hatte, war aber die Umkehr und das Abseilen zum Anstieg ebenso unmöglich, also blieb dem Kletterer, der wegen Übermüdung und Überanstrengung einige Rasten einschalten mußte, nichts anderes übrig, als seine Fahrt fortzusetzen. Dies gelang ihm und so bewältigte er im Alleingang diese auch nach heutigen Begriffen als äußerst schwierig zu bezeichnende Wand.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1948, Seite 15

Schüsselkar-Südostwand:
Erste Winterbegehung durch R. Peters, A. Göttner (im Auf- und Abstieg), 27.-29. 2.1936.
Quelle: Der Bergsteiger 1979, Heft 1, Seite 29

Schüsselkarspitze-Südostwand
Die 3. Winterbegehung der äußerst schwierigen (VI) Südostwand wurde am 6. Februar 1959 von Helmut Wagner und Helmut Baldauf durchgeführt.
Die Seilschaft benötigte 8 Stunden Kletterzeit und erreichte den Gipfel am späten Nachmittag, wonach sie im Abstieg über den Westgrat von der Nacht überrascht wurde. Dennoch konnten sie die Tour ohne Biwak beenden. Der obere Teil der Südostwand wies winterliche Verhältnisse auf, die übrigen Wandstellen waren aper. Bekanntlich wurde die 1. Winterbegehung bereits schon im Jahre 1936 von Rudolf Peters und A. Göttner durchgeführt.
Quelle: Der Bergkamerad 1958/59, Seite 437

Datum erste Besteigung:
26.06.1934
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
29.02.1936
Gipfel:
Schüsselkarspitze
Erste(r) Besteiger(in):
Haringer Rudolf
Peters Rudolf
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Göttner Adolf
Peters Rudolf