Südwand - "Direkte"

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Routen Details:
Gaif Hoher - Südwand
Eine bergsteigerische Meisterleistung
Um den Bergsport war es lange Zeit stiller, als in all den früheren Jahren. Der Krieg entzog ihm die starke, tatenkräftige Jugend, die Nachkriegszeit den Boden, den tausende bergfreudige Menschen auf dem flachen Lande darstellen. Doch die Pioniere wirkten unbeirrt weiter: an sich selbst, an der Schulung berufenen Nachwuchses, an der Erschließung der Routen. So erregte kürzlich eine alpine Meisterleitung die Bewunderung der „Zünftigen“. Die beiden bekannten Garmisch-Partenkirchner Bergführer Adi Jörg und Luggi Kleisl lösten eines der letzten Probleme des übererschlossenen Wettersteingebirges. Sie durchstiegen die bisher unbesiegte direkte Südwand des Hohen Geif. (Der Hohe Geif ist ein schöner Gipfel im Verlauf des Blassengrates, mit herrlichem Tiefblick ins Reintal.) Seine Südwand steht im schwierigsten Teil 250 m senkrecht da, mit zahlreichen risselosen Überhängen. Die durchwegs äußerst schwierige Wand wurde von den beiden Bergsteigern in zehnstündiger schwerster Kletterei bezwungen. Nur der eingeweihte weiß, was diese wenigen Worte besagen wollen. Vielleicht löst sie auch in ihm wieder die Sehnsucht aus, die ihn all die Jahre vorher in seine Welt der Gipfel und Grate lockte.
H. M.
Quelle: Der Bergkamerad 1949 12. November, Heft 6, Seite 90

Datum erste Besteigung:
1949
Gipfel:
Gaif Hoher
Erste(r) Besteiger(in):
Jörg Adi
Kleisl Ludwig "Luggi"