Südgrat - "Direkter"
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Routen Details:
Westliche Plattspitze (2678 m). Erste Erkletterung des direkten Südgrates durch Hubert Rüsch und Wilhelm Welzenbach am 19. Juni 1925. Grathöhe 700 m; 5 Std., sehr schwierig.
Die Westliche Plattspitze entsendet gegen das Issentalköpfl eine markante Gratkante, welche in ihrem oberen Teil von mehreren turmartigen Absätzen unterbrochen wird. Ihr Fußpunkt stellt einen steilen ungangbaren Abbruch von etwa 60 m dar.
Man verfolgt, vom Sattel zwischen Issentalköpfl und dem Bergmassiv ausgehend, einen teilweise mit Latschen bewachsenen Rücken zum Fußpunkt des Grates. Der Einstieg ist knapp westlich der Kante, etwa 30 m oberhalb ihres tiefsten Punktes. Durch ein System von schweren glatten Rissen gewinnt man (stets rechts haltend) nach etwa 50 m einen Grasfleck. Nun durch einen Blockkamin nach links, um eine Ecke herum und durch eine 12 m hohe Verschneidung zum Beginne eines Grasbandes. Sofort wieder gerade aufwärts über Platten und Einrisse gegen die Gratkante. Nach Betreten derselben erreicht man flachere Strecken mit Graswuchs und Schuttbelag.
Nun durch eine plattige Rinne gegen den nächsten Abbruch. Da, wo die Rinne durch eine schwarze senkrechte Wand gesperrt wird, steigt man nach rechts heraus und gewinnt über eine steile Wandstelle und weiterhin durch einen Riß die Gratschneide. Über diese zu einem weiteren Abbruch. Zuerst im wesentlichen auf dem Grat hinan bis zu einer Platte. Auf ihr etwa 10 m wagerecht nach links, hierauf über den Scheitel des Turmes in eine kleine Scharte. Die hier ansetzende, mächtige überhängende Kante des folgenden Turmes ist nicht direkt erkletterbar. Man steigt von seinem Fuß etwa 15 m nach Osten abwärts und quert in die Flanke bis an den Fußpunkt eines etwa 80 m hohen Kamines. Das untere Viertel des Kamins stellt eine von mehreren Überhängen unterbrochene Steilrinne dar, der obere Teil ist sehr eng und anstrengend Nach seiner Durchkletterung erreicht man einen kleinen Schuttplatz. Hier kurze Querung nach links und durch einen Riß, der bald zur plattigen Verschneidung wird, auf die Spitze des Turmes. Der folgende scharfe Zacken wird direkt erklettert und nach Überschreitung einiger weiterer Türmchen der Gipfelaufbau erreicht. Erst gerade empor gegen eine gelbe überhängende Wandstelle. Unter ihr auf einem Bande nach links, bis es möglich wird sehr schwierig auf das nächste Band zu gelangen. Über dieses nach rechts zu einem Riß, den man bis zu einem ausgeprägten, von rechts nach links ansteigenden Band durchklettert. Mittels dieses Bandes gewinnt man die Gratkante, die man etwa 10 m sehr schwer und ausgesetzt verfolgt, bis es gelingt weiter nach links aufgestuftes Gelände zu queren. Über Rinnen und. Wandstellen erreicht man nach kurzem direkt den Gipfel.
Quelle: 33. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins 1924/1925, Seite 55-56
Quelle: 21. Jahresbericht (Vereinsjahre 1925-1927) der DÖAV Sektion Bayerland 1928, Seite 30 (gleichlautend wie oben)
Datum erste Besteigung:
19.06.1925
Gipfel:
Plattspitze Westliche (Wettersteingebirge)
Erste(r) Besteiger(in):
Rüsch Hubert
Welzenbach Wilhelm Willo