Westwand

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Routen Details:
Zugspitzeck (2820 m). Erste Durchkletterung der Westwand durch Hubert Rüsch und Wilhelm Welzenbach am 20. Juli 1925. Großzügiger Anstieg; Wandhöhe 1000 m; 8 bis 10 Std. E.; überaus schwierig; steingefährlich.
Durch den oberen Teil der Wand zieht eine Schlucht, die etwa in halber Höhe über einem mächtigen Plattengürtel endigt. Diese Plattenzone setzt direkt zum Schutt ab; sie wird stellenweise von Rissen und Kaminen durchzogen, welche den Durchstieg ermöglichen. Der weitere Anstieg bewegt sich im wesentlichen durch die Schlucht bzw. an ihrer linken Begrenzungsrippe. Die Schlucht besteht teilweise aus brüchigem gelben Fels wodurch im Verein mit starker Wasserführung die Steingefahr der Wand bedingt wird.
Von der Wiener Neustädterhütte etwa 1/2 Stunde auf dein Wege nach Ehrwald abwärts bis in die große Mulde unter der Wand. Etwa auf der Höhe 2000 verläßt man den Weg und quert absteigend unter einem Felssporn hindurch an den Fuß der Wand. Der Einstieg befindet, sich etwa in der Gipfellinie, etwa 100 m unterhalb eines senkrechten Wandabbruchs.
Durch gestuften Fels ansteigend erreicht nein Schuttbänder, die nach rechts aufwärts bis zu einer Schuttkanzel verfolgt werden. Rechts davon ist eine vom Steinschlag glatt geschliffene Platte eingelagert. Links der Platte an winzigen Haltepunkten 5 in empor, dann an ihrem oberen Rand in Reibungskletterei etwa 15 m nach rechts zu einer Steilrinne (überaus schwierig). Durch diese etwa 20 m aufwärts zu einem guten Stand. Weiterhin mit zunehmender Schwierigkeit durch die Rinne, welche sich allmählich in eine schmale Plattenrampe umbildet. Nach etwa 15 in quert man nach links heraus und erreicht nach einigen Metern einen seichten Riß (überaus schwierig, Mauerhaken).
An seiner rechten Kante empor zu einem Stand (überaus schwierig). Nun etwa 12 m nach rechts und durch eine 20 in hohe Rinne empor zu einem begrünten Winkel. Aus ihm führt ein kurzer senkrechter Spalt links aufwärts zu einem Band, Dieses verfolgt man nach links bis zu einem größeren Schuttplatz. Hier führt eine seichte Wandeinbuchtung hoch. Man umgeht ihren unteren Teil durch einen Riß etwa 10 m weiter links hinter einer Ecke. Vom Ende des Risses einige Meter rechts abwärts in die Wanddepression und sofort an ihre südliche Begrenzungskante. Über diese wenige Meter empor, dann nach links in eine Gufel (sehr schwer). Aus ihr etwa 20 m gerade hinan, dann nach links durch einen auffallenden Spalt. Kurz oberhalb gabelt sich die Wandeinbuchtung in zwei etwa 80 m hohe Rißsysteme. Man verfolgt die rechte Rißreihe bis zu einem Schuttband an ihrem Ende. Sich stets links haltend gewinnt man von hier eine große flache Mulde, welche unter einer überhängenden Zone in halber Wandhöhe eingelagert ist. (Wasser). Oberhalb dieses Abbruches setzt die eingangs erwähnte Schlucht an, welche gegen den Gipfelaufbau emporleitet.
Vom höchsten Punkt der Mulde steigt man über glattgescheuerten Fels schräg nach rechts aufwärts bis auf die Höhe des Schluchtbeginns. Dieser wird von rechts her durch einen 12 m langen Quergang an steiler glatter Wand erreicht (überaus schwierig). Der Grund der Schlucht wird sofort überschritten und zum Schutz gegen Steinschlag links der Schlucht bis zu einer Rinne angestiegen, die nach rechts zurück zur Hauptschlucht leitet. Der Einstieg in die Rinne ist glatt und wasserüberronnen. Man verläßt sie alsbald und steigt nach rechts über die Trennungsrippe beider Rinnen hinan bis zu deren Vereinigungspunkt. (Hier steinschlagsicherer Standplatz, von dem aus sich die ganze oberste Wandpartie überblicken läßt.) Nun ein bis zwei Seillängen im meist schneeerfüllten Schluchtgrund empor bis es möglich wird nach links über kleingriffige nasse Platten herauszusteigen um weiterhin über Gesimse und Wandstellen den linken Begrenzungsrücken der Schlucht zu erreichen. Über diesem gerade empor zu einer splitterigen Geröllterrasse am Fuße der steilen Gipfelwand. (Die Schlucht selbst führt in eine Gratscharte südwestl. des Gipfels.) Die Schlußwand wird in ihrem linken Teil von einem auffallenden Riß durchzogen. Man erreicht den Beginn des Risses von links her über herausdrängende Wandstellen. Der Einstieg ist außerordentlich brüchig. Nach etwa 6 m verläßt man den Riß und quert um seine rechte Begrenzungskante in eine parallel ziehende Verschneidung. In ihr empor bis unter eine Überdachung, dann nach links zurück in den Riß und nach kurzem zu einem Stand (überaus schwierig). Durch die hier ansetzende Rinne zum Grat (15 m) und über diesen in wenigen Schritten nach links zum Gipfel.
Quelle: 33. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins 1924/1925, Seite 48-49
Quelle: 21. Jahresbericht (Vereinsjahre 1925-1927) der DÖAV Sektion Bayerland 1928, Seite 28-29 (gleichlautend wie oben)

Zugspitzeck-Westwand (Welzenbach-Führe):
Erste Winterbegehung durch G. Meier, H. Niederberger, Dezember 1957.
Quelle: Der Bergsteiger 1979, Heft 1, Seite 29
Datum erste Besteigung:
20.07.1925
Erste(r) Winter-Besteiger(in):
12.1957
Gipfel:
Zugspitzeck
Erste(r) Besteiger(in):
Rüsch Hubert
Welzenbach Wilhelm Willo
Erste(r) Winter-Besteiger(in)
Meier G.
Niederberger Hannes