Scholz Julius

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Biografie:
Scholz Julius Dr., Berlin-Charlottenburg,
Der erste Vorsitzende der Alpenvereins Sektion Berlin, Julius Scholz hatte in den Alpen mehrere Erstbegehungen vorzuweisen, darunter den Fluchtkogel, den Hohen First un den Wilden Turm.

1869 1.Beg.Fluchtkogel-Südwestflanke,3500m, (Ötztaler Alpen)
1870 1.Beg.Vernagelwand, (Ötztaler Alpen)
1870 1.Best.Hoher First über Westgrat,3405m, (Ötztaler Alpen)
1883 1.Beg. Ruderhofspitze von Südosten über den Grawawandferner,3473m, (Stubaier Alpen)
1886 1.Best.Wilder Turm,3177m, (Stubaier Alpen)
1886 1.Best.Olasgrat, (Stubaier Alpen)
1886 1.Best.Hintere Sonnenwandspitze,3084m, (Sellrain,Stubaier Alpen)
1886 1.Beg.Uelasgratspitze von Nordwesten vom Kuhgschwez,3039m, (Stubaier Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Prof. Scholz in Berlin
Am 24. Juni 1919 beging Prof. Dr. J. Scholz zu Charlottenburg seinen achtzigjährigen Geburtstag. Scholz ist neben Joh. Stüdl der einzige Überlebende der Mitunterzeichner des die Gründung des Deutschen Alpenvereins einleitenden „Aufrufs an alle Alpenfreunde" vom Juni 1869. Als Gründer und langjähriger Vorsitzender der S. Berlin, als Zentralpräsident des D. u. Ö. Alpenvereins in den Jahren 1892 - 1894 hat er sich nicht nur um die Entwicklung des Alpenvereins, sondern um die des alpinen Lebens überhaupt hochverdient gemacht und sich einen Namen erworben weit über den Wirkungsbereich seiner Heimatssektion hinaus. An seinem Ehrentage brachte ihm der Vorsitzende des Hauptausschusses, Staatsminister Dr. v. Sydow, die Glückwünsche und den Dank des Hauptausschusses und des Gesamtvereins in warmen Worten dar. Mit ihm war der Vorsitzende der S. Berlin, Präsident Dr. Holtz, begleitet von einer Abordnung des Vorstandes der Sektion, erschienen, um namens der S. Berlin deren Ehrenvorsitzenden eine mit Bildschmuck von Rummelspacher künstlerisch ausgestattete Adresse zu überreichen, die der Verdienste von Scholz um die Sektion und um den Alpenverein gedenkt und der Verehrung für den Jubilar herzlichen Ausdruck verleiht. Prof. Dr. Scholz dankte den Erschienenen tiefbewegt und gab dem festen Vertrauen Ausdruck, daß der Alpenverein nach 50jährigem Aufstieg auch die schwere Not der Gegenwart überwinden und einer weiteren gedeihlichen Entwicklung entgegengehen werde.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1919, Seite 86

Am 17. Juli d. J., wenige Wochen nach Vollendung des 81. Lebensjahres, ist Professor Dr. Julius Scholz in Berlin zur letzten Ruhe eingegangen. Durch seine Tätigkeit als Mitbegründer der S. Berlin und als deren Vorsitzender in den Jahren 1869—1891 und 1895—1897 sowie als Zentralpräsident unseres großen Vereins von 1892 bis 1894 ist er weiten Kreisen bekannt geworden. Seit 1897 war er Ehrenpräsident der S. Berlin. Scholz, geb. am 24. Juni 1839, war einer der ersten Norddeutschen, die — in den Sechzigerjahren — in regelmäßiger Wiederkehr die Alpen Tirols, mit besonderer Vorliebe das Ötztal, besuchten, ihre Hochgipfel erschließen halfen und das Verständnis für ihre Schönheit und für die Sache des Alpinismus überhaupt im deutschen Norden förderten. Die Freundschaft, die er, damals mit dem Kuraten Franz Senn knüpfte, führte ihn in die Reihe der Begründer des Deutschen Alpenvereins. Neben dem nur wenige Tage jüngeren Johann Stüdl war er der letzte Überlebende von den Unterzeichnern des Münchner Aufrufes vom Juni 1869, den man die GeburtsUrkunde unseres großen Vereins nennen darf. Aus Anlaß des 50-jährigen Bestehens des Alpenvereins wurde ihm wie Stüdl das goldene Alpenvereinszeichen zuteil. Er hat es mit warmem Dank angenommen. Lastete auch in der letzten Zeit die Bürde der Jahre auf ihm, trug er insbesondere schwer unter dem Druck des Weltkrieges, der ihn von den geliebten Bergen fernhielt, so schlug sein Herz doch bis zuletzt für die alpine Sache, der er seines Lebens beste Kräfte gewidmet hatte. Die sich mehrenden Anzeichen, daß der Alpinismus, die Sache des Alpenvereins im deutschen Volke durch den schweren Krieg und den noch schwereren Frieden nicht entwurzelt sei, sondern daß sich aller Enden die Keime und Spuren alter Bergfreudigkeit und neuer Tatenlust trotz aller Hemmnisse rühren und geltend machen, waren dazu angetan, einen freundlichen Schimmer auf feinen Lebensabend zu werfen. Er ruhe in Frieden!
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1920, Seite 43-44



Geboren am:
24.06.1839
Gestorben am:
17.07.1920

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