Hammer Wilhelm Dr.
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Biografie:
Hammer Wilhelm
Unnütz WT, Vordere Ahrnspitze, Schneekopf ? Mittagspitze - Fiechterspitze, 0stturm - Südturm (Kalkkögel), Karlkopf - Axamerkögele, Salfeins - Fotscher Grieskogel ? Schflegerkogel - Schafkogel, Speckkarspitze, Kirchdach - Riepenspitze - Wasenwand , Grosser - östl. Wechnerkogel (1. Erst.), Kraspesspitze, Kernmacher?Kumpfkar - Wiedersberg, Hoher GIeirsch - Westl. Riegelkarspitze (1. Erst.), Fleischbankspitze (1. Überquerung aller Fleischbanktürme), Rosskopf - Seekarspitze, Scharnitzspitze (1. Erst. über den Westgrat), Kaskarspitze (1. Erst. über den Südgrat), Jägerkarlspitze (2. Erst.), Mandpitze - Gleirschspitze, Hoher Zahn - Weisswandspitze, Pflerscher Tribulaun - Sandesspitze., Goldkappel, Hoher Riffler, Kellerjoch WT., Oberachsel - Zischkeles (Ostgrat) WT.
Quelle: Klubnachrichten des Akademischer Alpenklub Innsbruck, 1896, Seite
Ehrung.
Der Verein "Museum Ferdinandeum" in Innsbruck (Tirol) hat anläßlich seiner Jahres-Hauptversammlung 1933 dem Chefgeologen der Geologischen Bundesanstatt in Wien, Hofrat Dr. Otto Ampferer, und dem Direktor dieser Anstalt, Hofrat Dr. Wilhelm Hammer, in Würdigung ihrer hervorragenden Verdienste, um die geologische Aufnahme Tirols die „Franz-von-Wieser-Medaille" verliehen.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1933, Seite 159
Wilhelm Hammer. In Innsbruck ist am 26. Dezember 1942 der frühere Direktor der Wiener Geologischen Bundesanstalt Hofrat Dr. Wilhelm Hammer gestorben. Hammer, der einer alten Tiroler Familie entstammte (geb. 1874 in Feldkirch), hat sich unvergängliche Verdienste um die Alpengeologie erworben durch die geologische Aufnahme der Westtiroler Zentralalpen vom Inntal bis zum Sulzberg. In jahrzehntelanger entsagungsvoller Arbeit (1900 bis 1925) hat er dieses ebenso schwierige wie umfangreiche Gebiet genauestens kartiert — es sind fünf volle Spezialkartenblätter 1:75 000 und große Teile mehrerer angrenzender Blätter, im ganzen an die 30 Originalaufnahmsblätter (sogenannte Sektionskopien, je 76 X 56 cm) 1:25 000 (in diesem Matzstabe erfolgte die Aufnahme). Nur wer das zentralalpine Hochgebirge kennt und dazu die peinlich genaue Aufnahmsweise Hammers nimmt, kann ermessen, welche ungeheure bergsteigerische und wissenschaftliche Arbeitsleistung hier niedergelegt ist. In den letzten Jahren stellte Hammer außerdem noch das Blatt Kitzbühel-Zell am See fertig. Daneben verfaßte er eine große Zahl wichtiger Textschriften, die mit zum grundlegenden Bestand der geologischen Kenntnis Tirols gehören; viel benützt ist sein „Geologischer Führer durch die Westtiroler Zentralalpen" (Bornträger, Berlin 1922). Auch im steirischen Ennstal und, im ersten Weltkrieg, in Serbien arbeitete Hammer. In den Jahren um 1900 trat Hammer auch als Bergsteiger hervor; er hat an vielen Erstersteigungen in den Tiroler Alpen teilgenommen und allein die 1. Begehung des Nordgrates des Monte Vioz durchgeführt. Unübertroffen aber steht seine wissenschaftliche Leistung da — sie ist das Lebenswerk eines deutschen Alpengeologen.
Quelle: Mitteilungen des deutschen Alpenvereins 1942-43 - vereint mit der Bergsteiger, Seite 52
Hofrat Dr. Wilhelm Hammer
Dem Tiroler Geologen zum Gedächtnis
Von Dr. Robert R.v. Srbik (Innsbruck)
In den letzten Tagen des alten Jahres,a m 26. Dezember 1942, verschied zu Innsbruck der frühere Direktor der Wiener Geologischen Bundesanstalt, Hofrat Dr. Wilhelm Hammer. Sein arbeitsreiches Leben war der geologischen Alpenforschung, vor allem der Erforschung seiner Heimat Tirol, gewidmet.
Eine Überschau der reichen Ergebnisse seiner für die Wissenschaft und deren praktische Verwertung sehr gehaltsvollen Tätigkeit beginnt zunächst im südlichen Karwendel. Dort vollführte Hammer, gemeinsam mit seinem Freunde, dem Alpengeologen Otto Ampferer, beide Schüler von Professor Blaas, seine preisgekrönte Doktorarbeit, die in der geologischen Aufnahme der Innsbrucker Nordkette bestand (1899). Dann wandte sich Hammer, der 1901 in die Geologische Reichsanstalt übernommen wurde, seiner Lebensaufgabe zu, der geologischen Erforschung und Neuaufnahme der Westtiroler Zentralalpen; ihnen folgte das Gebiet des oberen Ennstales und in letzter Zeit das der Kitzbühler Alpen.
In buchstäblich ununterbrochener Folge von 35 harten Jahren unterzog sich Hammer rastlos diesen Arbeiten, bis er sie planmäßig vollendet hatte. Sie fanden ihren sinnfälligsten Ausdruck in der Ausgabe der geologischen Kartenblätter (1:75.000), Cles (1903), Bormio-Tonale (1908), Glurns-Ortler (1912), Landeck (1922), Nauders (1923), auch verwertet in den italienischen Blättern Passo di Rèsia und Merano), Ötztal (1929), Sölden-St. Leonhard (1932), Admont-Hieflau (1933) und Kitzbühel-Zell am See (1935).
Außer diesen zum Teil ganz allein durchgeführten vorbildlichen Aufnahmen verfaßte Hammer nicht weniger als etwa 130 Abhandlungen und Aufsätze über sein ausgedehntes Arbeitsgebiet. Sie betreffen die aus Dünnschliffen unter dem Mikroskop erkennbare Beschaffenheit der vorgefundenen Gesteine, deren geologischen Aufbau zu den Gebirgen, Die Erkundung von Erzvorkommen und die Aussichten für deren Verwertung. Eine Übersicht aller Ergebnisse enthält Hammers „Geologischer Führer durch die Westtiroler Zentralalpen“ 81922). Seine Karten und Schriften bilden die unentbehrliche Grundlage für alle technischen Arbeiten in diesem Raume.
Nur wer sich die erstaunliche Summe der geistigen und körperlichen Leistungen Hammers im Hochgebirge und seine überaus genaue Zimmerarbeit während der Wintermonate vergegenwärtigt, wird seine hervorragenden Ergebnisse annähernd zu schätzen wissen. Zudem war Hammer während des ersten Weltkrieges als Geologe in Serbien tätig und in schwerer Krisenzeit überdies durch mehr als elf Jahre (1925-1935) Direktor der Geologischen Bundesanstalt in Wien. Aber auch nach seinem Übertritt in den Ruhestand setzte Hammer unermüdlich seine Forschungen im Kitzbühler Gebiet noch bis in den Sommer 1942 fort. Fürwahr ein Leben, reich an Arbeit, aber auch an Erfolgen!
Selbst ein ausgezeichneter, begeisterter Bergsteiger, führte Hammer eine Reihe von erstmaligen Bergfahrten durch, wie z.B. als Alleingeher am Monte Vioz in der Ortlergruppe (1902), mit Berggefährten in den Dolomiten (Sellatürme und Murfreispitze, 1899) und am Habicht (1900). Und weil Hammer derart nicht nur als Geologe in die vielfältigen Geheimnisse unserer Alpen eindrang, sondern auch für deren eigenartige Anziehungskraft auf den Bergsteiger stets sehr empfänglich war, trachtete er, allen, die gleich ihm fühlten, er wünschte Kenntnisse über die geologische Beschaffenheit der Tiroler Hochgebirge zu vermitteln. Dafür zeugen folgende seiner Arbeiten, die allen Bergsteigern hochwillkommen sind: der Einfluß der Eiszeit auf die Besiedelung der Alpentäler (Zeitschrift DÖAV. 1914); die geologischen Abschnitte im Führer „Der Hochtourist“ (IV, 1926) über die Samnaungruppe, die Ötztaler, Sarntaler und Stubaier Alpen; das Gebiet der Vernagthütte und seine Zugangswege, geologisch betrachtet (Festschrift Zweig Würzburg des DÖAV., 1926); die Gesteinswelt im Umkreis der Hauerseehütte bei Längenfeld im Ötztal (Festschrift Zweig Jung-Leipzig des DÖAV., 1932) und als letzte Arbeit seines Lebens: Geologisches über die Wildgratgruppe (Ötztaler Alpen) in H.v. Pfaundlers Führer in diesem Gebiet (1941). So sollen ihm auch die Bergsteiger ihren Dank, wenn sie unter Hammers Führung die Schönheiten unserer Bergwelt nunmehr mit tieferem Verständnis schauen.
Alle, die Wilhelm Hammer nicht nur wissenschaftlich, sondern auch persönlich nahestanden, werden dem erfolgreichen Alpengeologen und dem edlen Menschen in Bewunderung seiner Schaffenskraft und Dank für seine Güte zeitlebens das beste Andenken bewahren.
Quelle: Tiroler Heimatblätter 1943, Heft 1/2/3 Seite 30-32
Geboren am:
13.11.1875
Gestorben am:
26.12.1942
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