Sixt Georg

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Biografie:
geboren in München (Deutschland)
gestorben in Söll-Leukenthal (Österreich)

Quelle: DAV Mitteilungen 1961, Heft ??, Seite 78

Georg Sixt (+)
Am 27.10.1968 verstarb im Alter von 76 Jahren Georg Sixt, Hotelier, Kaufmann und Hüttenwirt von Vorderkaiserfelden, der zu seiner Zeit bedeutende Kletterfahrten im Wilden Kaiser durchführte, u. a. einen Durchsteigungsversuch der Fleischbank-Ostwand bis über die Schlüsselstelle, den heutigen ersten Ouergang, hinaus, der wegen eines Wettersturzes abgebrochen werden mußte, worauf ihm Dülfer und Schaarschmidt bei der Erstbegehung zuvorkamen. 1912 holte er sich die zweite Begehung. 1919 gelang ihm die zweite Begehung der Dülferroute an der Totenkirchl-Westwand, die damals als absolut schwerste Kletterei galt.
Quelle: DAV Mitteilungen 1969, Heft 1, Seite 32

Georg Sixt
*23. Mai 1892 — (+) 27. Oktober 1968
Es war kurz nach dem Begräbnis unseres hochverehrten und hochbetagt verstorbenen Ehrenmitgliedes Franz Nieberl, als ich auf dem Perron des Kufsteiner Bahnhofes plötzlich Georg Sixt gegenüberstand. Wir kannten uns schon lange Jahre. In meiner „Kaiserzeit" weilte ich oft oben auf Vorderkaiserfelden, wo Sixt die Hütte bewirtschaftete. Dort war er emsig bemüht um das Wohl der vielen Gäste und besonders der Jugend, um die er in der weiten Öffentlichkeit für den Schilauf im Zahmen Kaiser warb. Immer besaß er neue Ideen und Verbesserungen für den Schilauf und für die Bergsteigerausrüstung. Georg Sixt war ein Bergsteiger mit Namen, ein hervorragender Kletterer, der auch einige Erstbegehungen unternommen hatte. Unter anderem Predigtstuhl-Hauptgipfel-Westwand, im Zahmen Kaiser die Nordwand der Naunspitze. Bei der Erstbegehung der Fleischbank-Ostwand sind ihm Hans Dülfer und Werner Schaarschmidt (15. Juni 1912) zuvorgekommen, nachdem Sixt mit Fiechtl schon mehrere Versuche unternommen hatte. Mit Adolf Deye konnte er am 23. Juni, also eine Woche später, die zweite Durchkletterung vollführen.
Nach einer Reihe von Jahren gab Sixt die Bewirtschaftung der Hütte auf Vorderkaiserfelden auf und übernahm in Innsbruck einen Großgasthof. Später zog es ihn nach Thiersee und dann nach Söll-Leukenthal.
Auf der Fahrt nach Wörgl sagte mir Sixt, daß er schwer krank sei und ärztlicherseits keine Heilung mehr zu erwarten habe. Doch war es ihm noch ein Herzenswunsch trotz der Beschwerden Franz Nieberl auf seinem letzten Gang das Geleite zu geben. In Wörgl verabschiedete sich Sixt von mir mit den Worten: „Ich wünsche Ihnen noch recht viele Bergerfolge; wir zwei werden uns aber nicht mehr sehen!" Ich habe damals diesen Worten nicht viel Bedeutung beigelegt. Doch Sixt hatte recht! Einige Wochen später kam die Kunde von seinem Ableben, die jeden ergriff, der ihn gekannt hatte. Georg Sixt war ein guter Kenner des Kaisergebirges und ein guter Berater in alpinen Belangen. Noch im Zug nach Wörgl entwickelte er vor mir neue Ideen. Georg Sixt war ein ruhiger, ein bescheidener und ausgeglichener Mensch, der die Berge aus vollem Herzen heraus liebte. Er besaß reichlich Humor und hatte ein ausgeprägtes Unterhaltungstalent. In „Der Berg" (1923) veröffentlichte er eine Arbeit „Totenkirchl-Westwand" und in „Jugend in Eis und Fels" (1934) einen Aufsatz „Die Ostwand der Fleischbank". Aber sicherlich hat Georg Sixt auch in anderen einschlägigen Zeitschriften Aufsätze veröffentlicht. Wenn von der Geschichte des Wilden Kaisers, besonders aber von der Fleischbank-Ostwand, „seine" Wand, an der er mit seinem Herzblut hing, die Rede ist, wird uns Georg Sixt, der seit 1921 Klubmitglied und auch langjähriges Mitglied der Sektion „Bayerland" des DAV gewesen ist, gegenwärtig sein. Ehre seinem Andenken!
Rudolt
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, März/April, Folge 1370, Seite 57-58

Sixt Georg „Schorsch“,der jüngere, * 23.5.1892, München ,Hüttenwirt von Vorderkaiserfeldenhütte,
später Innsbruck, Thiersee,Söll- Leukental
+ 27.10.1968
Georg Sixt begann 1905 mit dem Bergsteigen.Besonders im Wilden Kaiser gelangen ihm viele schwere Klettertouren, wo er auch einige Erstbegehungen unternommen hatte.150 mal bestieg er das Totenkirchl sowie alle Gipfel des Wilden Kaisers.
Georg Sixt war ein Bergsteiger mit Namen, ein hervorragender Kletterer.
1910 2.Beg.Predigtstuhl-Direkte Nordkante,IV,2116m, (Wilder Kaiser)
1910 3.Beg.Totenkirchl-Westwand bis zur 2.Terrasse „Piazweg“,V, (Wilder Kaiser)
1911 Beg.Watzmann-Ostwand,III,2713m, (Berchtesgadener Alpen)
1911 Überschr.7 Vajolett-Türme,IV,2813m, (Rosengarten,Dolomiten)
1911 Beg.Marmolata-Punta-Penia-Südwand „Alte Südwand“,IV+,700 HM,3343m, (Dolomiten)
1911 1.Beg.Purtschellerturm-Südostwand „Sixt-Führe“,IV,2709m, (Dolomiten)
1911 2.Beg.Östlicher Vajolett-Turm „Mina Preuß-Kamin“,IV,2813m, (Rosengarten,Dolomiten)
1911 Beg.Punta Emma-Nordostwand,IV,2617m, (Rosengarten,Dolomiten)
1912 2.Beg.Laliderer-Nordwand „Dibona-Mayer“,V-/A0,2615m, (Karwendel)
1912 2.Beg.Fleischbank-Ostwand „Dülfer-Schaarschmidt-Weg“,V/A0,2187m, (Wilder Kaiser)
1919 2.Beg.Totenkirchl-Direkte-Westwand „Dülferführe“,V+/A1, 450 HM,2193m, (Wilder Kaiser)
1921 1.Beg.Predigtstuhl-Hauptgipfel-Westwand „Gretschmann/Sixt,Schichtenbandführe",2115m,
(Wilder Kaiser)
1922 Überschr.(1.Doppelüberschr.)Totenkirchl,V-,2193m, (Wilder Kaiser)
1923 Überschr.(1.Doppelüberschr.)Predigtstuhl,IV,2116m, (Wilder Kaiser)
1924 Überschr.Obergabelhorn,III-IV,4063m, (Walliser Alpen)
1925 Best.Montblanc,4810m, (Montblancgebiet)
1926 Best.Matterhorn,4478m, (Walliser Alpen)
1935 1.Beg.Naunspitze-Nordwand,VI-/A0,250 HM,1633m, (Zahmer Kaiser)
2.Beg.Predigtstuhl-Westverschneidung,2116m, (Wilder Kaiser)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
23.05.1892
Gestorben am:
27.10.1968

Erste Route-Begehung