Lucke Hans
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Biografie:
Hans Lucke „Hansei“, * Kufstein
Hans Lucke aus Kufstein, einer der schneidigsten jungen Kaiserkletterer, ist im Osten gefallen. Er hat unter anderen schwierigsten Felsfahrten über 25 Begehungen der Fleischbank-Ostwand aufzuweisen.
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins 1941/42, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen, Heft 11, Seite 171 dazu Berichtigung in
Mitteilungen des DÖAV 1942/43, Seite 5
Hans Lucke
Vita *29. 7. 1901, Kufstein. Erlernte das Schreinerhandwerk. Seit 1930 Bergführer, überwiegend im Kaisergebirge.
Chronik Hans Lucke, der »Hansei«, gehört zum Freundeskreis um Peter Aschenbrenner. Er begann 1926 mit dem Bergsteigen. Im Kaisergebirge Kletterfahrten bis zum IV. Schwierigkeitsgrad. 1928: Predigtstuhl-Westwand (Schüle-Diem-Route VI-/A0). 1929: Fleischbank-Südostwand (V+/A1, 9. Beg.) und Dülfer-Riß (V+, 16. Beg.), Predigtstuhl-Westwand (Fiechtl-Weinberger-Route, V+/ Al, 10. Beg.). 1930: Fleischbank-Ostwand bei winterlichen Verhältnissen, Totenkirchl-Westwand (Dülfer-Führe V+/A0) in vereistem Zustand, Christaturm, Direkte Ostwand VI-/A0, 5. Beg.). Mit Peter Aschenbrenner gelangen im Kaisergebirge zwei Erstbegehungen: die Leuchsturm-Südwand (V+/A0) und eine neue Route durch die Fleischbank-Ostwand. Von den 14 Seillängen der »Asche-Lucke-Führe« werden heute noch einige Stellen mit VI-/A1 bewertet. 1931: zwei Erstbegehungen, nämlich Grundschartner-Südwestkante (V) in den Zillertaler Alpen und Ellmauer Halt-Südpfeiler im Kaisergebirge. 1932 abenteuerliche Radtour in die Dolomiten. Begleiter Pert Frankhauser, der 1937 am Nanga Parbat ums Leben kam. Touren: An den Drei Zinnen: Preuß-Riß (V-), Dibona-Kante (IV) und Stößer-Kante (V), Dülfer-Verschneidung (V+); Civetta-Nordwestwand, Solleder-Führe (VI-/A1, 15. Beg.). In der Südwestwand der Cimone della Pa¬la wurde Lucke durch Steinschlag schwer am Kopf verletzt, fuhr aber nach Verarztung in San Martino wieder mit dem Fahrrad nach Bozen. 1933: Im Wettersteingebirge: Schüsselkarspitze-Südwand (Fiechtl-Herzog-Führe, V+/A0), in den Dolomiten: Pordoispitze-Westwand (VI), Laurinswand-Westwand (Buratti-Führe, V-, 3. Beg.) 1934: Cima della Madonna, Schleierkante (IV+), Marmola¬da-Südwand (IV), Fünffingerspitze, Kiene-Riß (IV und V-) in den Dolomiten. 1937: Dachstein-Südwand (Steiner-Weg, IV), Watzmann-Ostwand; im Gesäuse: Hochtor-Nordwand (IV) und Roßkuppenkante (V-/A0). 1938 als Bergführer am Stripsenjoch tätig, führte auch die schwierigen Kaisertouren. 1939 Führertouren: Fleischbank-Ostwand, Dachstein-Südwand (Pichl-Weg); Wiesbachhorn-Nordwestwand in den Hohen Tauern. Manchmal schrieb Lucke in seinen Tourenbericht nur »Die üblichen Kaiserfahrten«. Damit waren aber die schwierigsten Routen jener Zeit gemeint. Außergewöhnlich waren die häufigen Wiederholungen. Die Fleischbank-Ostwand durchkletterte er dreißigmal, die Leuchsturm-Südwand sechsundzwanzigmal, die Totenkirchl-Westwand siebzehnmal, die Fleischbank-Südostwand zwölfmal, am Predigtstuhl die »Fiechtl-Weinberger« sechsmal und die »Schüle-Diem« viermal.
Fritz Schmitt
Quelle: Der Bergsteiger 1984, Heft 12, Seite 99-100
1928 Beg.Predigtstuhl-Westwand „Schüle-Diem“,VI-/A0,2116m, (Wilder Kaiser)
1929 9.Beg.Fleischbank-Südostwand „Wießner-Rossi“,V+/A1,270 HM,2187m, (Wilder Kaiser)
1929 16.Beg.Fleischbank-Südostwand „Dülfer Riß“,V+,2187m, (Wilder Kaiser)
1929 10.Beg.Predigtstuhl-Westwand „Fiechtl-Weinberger“,V+/A1,2116m, (Wilder Kaiser)
1930 Beg.Fleischbank-Ostwand „Dülfer-Schaarschmidt“,V,400 HM,2187m, (Wilder Kaiser)
1930 Beg.Totenkirchl-Westwand „Dülfer-Führe“,V+/A0,2193m, (Wilder Kaiser)
1930 6.Beg.Christaturm-Direkte Ostwand,VI/A0,2170m,(Wilder Kaiser)
1930 1.Beg.Fleischbank-Ostwand „Aschenbrenner-Lucke-Nördlicher Weg“,VI-/A1,500 KM,2187m,
(Wilder Kaiser)
1930 1.Beg.Leuchsturm (Vierter Turm)-Südwand „Alte Südwand“,V+/A0,300 HM,2275m,
(Wilder Kaiser)
1931 1.Beg.Grundschartner-Südgipfel-Südwestkante,V,3064m, (Zillertaler Alpen)
1931 1.Beg.Ellmauer Halt-Linker Südpfeiler „Jaquet-Pfeiler“,VI-,350 HM,2344 m, (Wilder Kaiser)
1932 Beg.Kleinste Zinne (Preußturm)-Nordostwand „Preußriß“,V,250 HM,2700m,
(Sextener Dolomiten)
1932 Beg.Große Zinne „Dibona-Kante“, IV,2999m,Sextener Dolomiten)
1932 Beg.Zinne „Stößer-Kante“, V,(Sextener Dolomiten)
1932 Beg.GroßeZinne-Westwand „Dülferverschneidung“, V+,(Sextener Dolomiten)
1932 15.Beg.Civetta-Nordwestwand „Solleder-Lettenbauer“,VI/A1,1100 HM,3218m,
(Civetta,Dolomiten)
1933 1.Beg.Friedrichsturm-Ostkante,III,2160m, (Wilder Kaiser)
1933 Beg. Schüsselkarspitze-Südwand zum Westgrat „Herzog-Fiechtl“,VI-/A0,350 HM,2538m,
(Wetterstein)
1933 Beg.Pordoispitze-Westwand,VI,2952m, (Sella,Dolomiten)
1933 3. Beg.Laurins Wand-Westwand „Hocke-Buratti-Führe“,V-,2819m, (Rosengarten,Dolomiten)
1934 Beg.Cima della Madonna-Nordwestkante „Schleierkante“,IV+/A0,400 HM,2733m, (Pala)
1934 Beg.Marmolata-Punta-Penia-Südwand „Alte Südwand“,IV+,700 HM,3343m, (Dolomiten)
1934 Beg.Fünffingerspitze-Südostwand „Kiene-Diagonal-Riss“,V-,330 HM,2996m, (Langkofelgruppe)
1937 Beg.Dachstein- Direkte Südwand „Steinerweg“,V-,800 HM,2996m, (Dachsteingebirge)
1937 Beg.Watzmann-Ostwand,IV,1800 HM,2713m, (Berchtesgadener Alpen)
1937 Beg.Hochtor-Nordwand,IV,2369m, (Ennstaler Alpen)
1939 Beg.Wiesbachhorn-Nordwestwand,3564m, (Hohe Tauern)
1939 Beg.Dachstein-Südwand „Pichlweg“,IV,2996m, (Dachsteingebirge)
1.Winterbeg.Fleischbank-Ostwand,2187m, (Wilder Kaiser)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
Geboren am:
29.07.1901
Erste Route-Begehung