Schuch Hermann
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Biografie:
Hermann Schuch.
Unser lieber Freund und Kamerad Dr. med. Hermann Schuch, Oberarzt der Reserve, hat sein Leben lassen müssen für unser armes Vaterland. Er ist einer schweren Verwundung durch Artillerie-Geschoß, die er bei Oisy le Verger bei Lille am 18. März 1918 erhielt, im bayerischen Feldlazarett 21 Oisy le Verger am 2. April 1918 erlegen. Auf dem Heldenfriedhof Oisy le Verger fand er seine letzte Ruhestätte.
Bei Ausbruch des Krieges war Schuch als Schiffsarzt der Deutschen Dampfschiffgesellschaft „Kosmos" auf einer Reise nach Südamerika begriffen; er geriet in englische Gefangenschaft und wurde in ein Lager nach Kingston-Jamaica gebracht. Es gelang ihm, seine Freilassung zu erwirken, und er kehrte über Nordamerika und Norwegen in die Heimat zurück. Schuch stellte sich sofort dem Heeresdienst zur Verfügung, in welchem er zunächst in der Heimat auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr verwandt wurde.
Mit Begeisterung folgte er seiner Versetzung zur Westfront, zum 111./19. Infanterie-Regiment, bei dem er sich das Eiserne Kreuz II. Kl. und den Militär-Verdienst- Orden IV. KI. erwarb. Im feindlichen Feuer, in Ausübung seines Berufes erreichte ihn das Schicksal.
Schuch wurde im Wintersemester 1907/08 als Mitglied in den A. A.V. M. aufgenommen. Schon früher war er ein begeisterter Freund der Berge gewesen, hatte er doch schon als Schüler recht schwere Klettertouren unternommen.
Wer Schuch nicht näher kannte, hielt ihn für einen verschlossenen, nicht leicht zugänglichen Menschen, aber wer mit ihm enger befreundet war, wer mit ihm längere Zeit in den Bergen weilen konnte, der liebte ihn bald als einen Prachtkerl wegen seiner graden Biederkeit und unbedingten Zuverlässigkeit.
Schuch gehörte nicht zu den „Sportalpinisten"; wenn er auch manche schwere Klettertur zu verzeichnen hat, so zog ihn doch mehr der stille Genuß der Schönheit der Bergwelt hinaus und vor allem seine Liebe zu geologischen und botanischen Studien. Seine Hauptturen und Exkursionen unternahm er im Allgäu, Wetterstein, Karwendel, Kaiser und Ferwall.
In tiefer Trauer gedenken wir unseres lieben Schuch, er war ein wackerer, ganzer Mann, ein lieber Kamerad, ein treuer Freund. Ehre seinem Andenken.
Richard Busch.
Quelle: Der Akademische Alpenverein München im Kriege (1914-1918), XXIII. – XXVI.Vereinsjahr, Seite 72-73
Gestorben am:
02.04.1918
Erste Route-Begehung