Kilger Ferdinand

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Biografie:
Kilger Ferdinand,München
1882 1.Winterbest.Zugspitze-Westgipfel,2962m, (Wettersteingebirge)
1882 1.Best.Hennsteigenspitze,3002m, (Zillertaler Alpen)
1883 1.Beg.Scheffauer-Westgrat von der Grübler Lucke,2111m, (Wilder Kaiser)
1891 1.Beg.Hochplattig Ostgipfel (Signalgipfel) vom Alplhaus,2698m, (Mieminger Alpen)/
1.Best.Westliche Grießspitze,2743m, (Mieminger Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Ferdinand Kilger (+)
Dieser besonders durch seine literarischen Arbeiten bekannte Tourist und langjährig Conservator der Section München des D. u. Oe. Alpenvereins ist am 1. November 1893 nach nur dreiwöchentlichem Krankenlager verstorben. In der Section war er Referent über die nach langen Bemühungen nun endlich wohnlich gewordene Kaindl-Hütte (Wiesbachhorn), dann über das Alplhaus in der Miemingerkette, das seine eigene Schöpfung ist; denn er war es, welcher der Section vorschlug, das Haus zu adaptiren, das sich ein Bauer im Kar „im Alpl“ vor Jahren schon als Sommerfrische erbaut und in dem auch Hermann von Barth bei seinen bahnbrechenden Streifzügen unerwarteter Weise und ungeladen (denn das Haus stand seit Langem leer) Unterschluf gefunden hatte. Zahlreich sind Kilger’s vielfach ohne Führer ausgeführten Hochtouren in den verschiedensten Gruppen der Ostalpen. In der Miemingerkette, seinem eigentlichen Specialgebiete, ging er meist mit dem, auf seine Anregung hin als Führer autorisirten Jäger Paul Probst; nach dessen frühzeitigem Tode war er bestrebt, zwei junge Männer in Oberanering als Führer auszubilden. Bei einer zu diesem Zwecke unternommenen Probetour traf ihn im Juli vorigen Jahres das Missgeschick, durch einen Stein, welchen der allzuschneidig vorangehende junge Führer loslöste, am Unterschenkel nicht unbedeutend verletzt zu werden.
Neben dem alpinen Sport beschäftigte sich Kilger in den letzten Jahren vielfach als Amateur mit Photographie; er erzielte Aufnahmen von hoher Vollendung und stand in Tausch mit vielen Amateurs. Einzelnes davon ist in der „Zeitschrift des D. u. Oe. Alpenvereins“, in der „Erschliessung der Ostalpen“ und im „Alpenfreund“ veröffentlicht worden. Kilger erreichte ein Alter von nur 40 Jahren; sein nicht allzu kräftiger Körperbau hätte ihn vom Hause aus eigentlich nicht zu Hochtouren befähigt, namentlich nicht in so strapaziöser und in Beziehung auf Verpflegung wahrhaft spartanischer Art, doch seine seltene Energie überwand auch das und ermöglichte ihm Manches, das scheinbar über seine Kräfte ging.
Th. Trautwein
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1894, Folge, Seite 39

Gestorben am:
01.11.1893

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