Glinig Anton
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Biografie:
Anton Glinig
* 1. Jänner 1904 - (+) 27. Jänner 1977
Mit Ing. Anton Glinig ist wieder ein Bergsteiger alter Prägung dahingegangen. Der Verstorbene hat 1926 erstmals aus eigenem Drang und ohne jede Schulung oder Hinweise den Weg zu den Bergen gefunden und war sein ganzes Leben mit ihnen in irgendeiner Form verbunden. Besonders die Karawanken, als unmittelbare Hausberge der Klagenfurter, haben ihn immer wieder völlig erfüllt. Auch nach seinen großen Westalpenfahrten (Montblanc, Matterhorn, Monte-Rosa-Ostwand) zog es ihn zu seiner Hütte auf der Kobernigalm, unter den Wänden der Koschuta. Dort erstieg er am 17. September 1934 mit Emil Stöhr erstmals die Togosta über den Nordgrat. Am 25. Juli 1954 erfolgte dann ein Neuanstieg an der Hriberne mit Richard Tischler. Mit seinem Bergfreund Fritz Havranek gelang ihm dann in den Jahren 1929 bis 1935 die Ersteigung des Koschutnikturms über die Westwand und die Nordkante, die Nordwand des Hochstadls und der Glocknernordwestgrat. Auch in die Berninagruppe zog es ihn, doch ausgesprochenes Wetterpech vereitelte jedes Unternehmen. Glinig hat auch in vielen Zeitungsartikeln in den Jahren 1928 bis 1930 für seine Landsleute und für die Feriengäste die Schönheit seiner Bergheimat beschrieben. Ein eingehender Schriftsatz über die "Montblanc-Tage", welchen er anläßlich seiner Lichtbildvorträge (1929) verfaßt hat, wäre auch heute noch für die Öffentlichkeit interessant und wertvoll. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt sein Streben dem Versuch, einen Karawankenführer zu schreiben, wobei aus seinen gesammelten Unterlagen ein sehr umfassendes Konzept aufscheint. Aber auch in den Jahren 1955 und später hat Glinig noch einige schöne Kletterfahrten ausgeführt. Besonders wertvoll sind die vorliegenden Beschreibungen der Ersteigung des Montasch über den Drachengrat und des Wischbergs vom Naboissattel mit Querung zum Nordostgrat.
So ist wieder eine regsame Bergsteigerseele zur Ruhe gekommen. Immer hilfsbereit, mit aufrichtigem Wesen, wird uns Bergkamerad Anton Glinig im Gedächtnis bleiben; möge ihm jenseits beschieden sein, was er diesseits immer erstrebte, alles Schöne, Erhabene und Gute in den Bergen wie im Leben.
Ing. Viktor Pretterebner
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1977, September/Oktober, Folge 1415, Seite 113-114
Geboren am:
01.01.1904
Gestorben am:
27.01.1977